Erstes grünes Museum
Das Kunst Haus Wien öffnet wieder nach Sanierung
Am 29. Februar ist es endlich so weit: Das Kunst Haus Wien zeigt sich nach seiner großen Sanierung in gänzlich neuem Glanz der Öffentlichkeit. Bereits einen Tag im Voraus wurde das Ergebnis bei einer Pressekonferenz präsentiert.
WIEN/LANDSTRASSE. Es ist wohl das grünste Museum Österreichs – im April 1991 wurde das Kunst Haus Wien eröffnet. Das vom Künstler und Umweltaktivisten Friedensreich Hundertwasser gestaltete Museum sollte Kunst und Natur vereinen.
Über drei Jahrzehnte später wurde es Zeit, das Haus modernen Klimastandards anzupassen, um die Philosophie des Künstlers weiterzuführen. Von Donnerstag, 29. Februar, bis Sonntag, 3. März lädt das Haus zu den "Opening Days". Bei gratis Eintritt gibt es ein breites Programm für Alt und Jung. Mehr zu diesem findest du hier:
Energieumstieg im Fokus
Ein Hauptziel der Sanierung, die im Juni 2023 begann, war der Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energieversorgung. Durch Hydrothermie, also der Nutzung der Wärme des Grundwassers zur Energiegewinnung, gelang der vollständige Ausstieg aus CO₂-produzierenden Energiequellen. So erreicht das Museum eine Reduktion des Energieverbrauchs um 75 Prozent.
Mit Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Respekt vor Hundertwassers Architektur wurde die Gebäudetechnik erneuert. Das Ergebnis glänzt durch eine optimierte Besuchendenführung, einer Öffnung des Foyers, Verbesserung der Barrierefreiheit und eine neue Ausstellungsarchitektur. Damit wollte die Wien Holding GmbH, Inhaber des Kunst Haus Wien, modernsten Museumsstandards und Nachhaltigkeitskriterien gerecht werden.
Für den Umbau stand dem Kunst Haus Wien ein Gesamtbudget von maximal 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. Bis Anfang April folgt die Umgestaltung des Projektraum "Garage", welcher für eine vielseitige Nutzung als Ausstellungs- und Vermittlungsraum zur Verfügung stehen wird.
Kunst und Natur
Auch das Museumserlebnis war ein Fokus der Sanierung. Die erneuerte Dauerausstellung "Hundertwasser" sowie wechselnde Ausstellungen sollen den Schwerpunkt Kunst und Ökologie den Besuchenden näherbringen und die Inspiration für eine nachhaltige Zukunft liefern.
Die neue Dauerausstellung, eine der weltweit größten Sammlungen an Hundertwasser-Werken, ist das Ergebnis eines kuratorischen Gemeinschaftsprojekts. Hier arbeitete das Kunst Haus Wien mit der "Hundertwasser Privatstiftung" und unter Einbeziehung des Autors und Kurators Andreas J. Hirsch zusammen.
170 Werke des Künstlers sind in den renovierten und offen gestalteten Räumlichkeiten zu sehen. 50 der Bilder sind Leihgaben, die zuvor im Kunst Haus Wien noch nie oder seit Langem nicht mehr zu sehen waren.
"Das Kunst Haus Wien ist die gebaute Philosophie Hundertwassers", so die Direktorin Gerlinde Riedl im Interview mit MeinBezirk.at. "Deshalb war es uns im Modernisierungsprozess auch ganz wichtig, die ursprüngliche Architektur zu schützen, aber auch sein ökologisches Engagement und visionäres Denken im Bereich Umweltschutz wieder sichtbarer zu machen." Das gesamte Interview findest du hier:
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