Landstraße
Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Siegrid Wildhalm im Interview
Siegrid Widhalm (Grüne), die neue Bezirksvorsteher-Stellvertreterin, im großen Interview mit MeinBezirk.at. Die Politikerin gibt Einblicke, wofür sie im Dritten auch in Zukunft kämpfen wird.
WIEN/LANDSTRASSE. Im Interview mit Sigrid Waldhalm wurden verschiedenste Aspekte ihres privaten und beruflichen Lebens beleuchtet. Von ihrem Weg in die Politik, über die wichtigsten Themen in der Landstraße und wie die Politikerin den Zusammenhalt in der Gemeinde empfindet.
Sie sind selbst Landstraßerin, ist das richtig?
SIEGRID WIDHALM: Ja, ich bin hier groß geworden. Geboren wurde ich in Mexiko Stadt, aber wir sind gleich nach einem Jahr nach Wien gekommen. Ich bin hier in den Kindergarten und zur Schule gegangen.
Hätten Sie gedacht, dass Sie einmal in die Politik gehen?
Das hatte ich eigentlich nicht auf dem Schirm, obwohl ich immer sehr politisch und sehr aktivistisch war. Ich habe mich immer aktivistisch oder ehrenamtlich an Sachen beteiligt und wollte gesellschaftlich etwas beitragen. Eigentlich habe ich aber an der BOKU Agrarwirtschaft und Phytomedizin studiert und bin dann in die Forschung gegangen. Später war ich bei einem österreichischen Unternehmen angestellt, das Bio-Pflanzenschutzmittel herstellt und war da für die Zulassungsverfahren zuständig.
Wie hat es Sie dann doch in die Politik verschlagen?
Wie gesagt, war ich immer schon aktivistisch unterwegs. Irgendwann habe ich gemerkt, dass man das, was vor der Tür passiert, mitgestalten kann. Wie es vor der Tür ausschaut, ist eine politische Entscheidung – ob es nun um Barrierefreiheit, ein Fahrradständer oder eine coole Öffi-Anbindung geht. Ich habe gesehen, dass die Grünen super Sachen machen und habe mich engagiert. Und das macht so Spaß, auf Bezirksebene zu arbeiten, weil du die Dinge konkret und direkt umsetzen kannst. 2020 bin ich dann Bezirksrätin geworden und 2022 Klubobmann-Stellvertreterin.
Pläne für den Dritten
Was ist für Sie gerade das wichtigste Thema im Bezirk?
Das ist auf jeden Fall die Landstraßer Hauptstraße. Seit einem Jahrzehnt trommeln wir dafür, dass diese umgestaltet wird. Ich bin total glücklich, dass das Projekt so partizipativ gestartet hat. Durch die Umfrage sieht man wirklich, was die Menschen wollen. Das Ergebnis bestärkt mich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Die meisten Leute wollen Begrünung, Schatten, Platz zum Fahrradfahren und Flanieren sowie gute Aufenthaltsmöglichkeiten.
Was ist Ihnen noch wichtig?
Ich will, dass der 3. Bezirk ein familienfreundlicher Bezirk wird. Das muss in allen Grätzln sichtbar sein, und jedes Grätzl hat andere Themen. Das Grätzl um den Kardinal-Nagl-Platz hat zum Beispiel eine total diverse, junge Szene. Hier gibt es ganz andere Themen, zum Beispiel wie man mit dem Leerstand umgeht. Das Fasanviertel wiederum ist ein Hitzehotspot. Da brennt es runter, es steht nirgends ein Baum. Hier muss man mitdenken, wie man es für alle Generationen attraktiver macht. Zum Beispiel mit Beschattung und Bankerln.
Wie finden Sie die Zusammenarbeit im Bezirk?
Alle haben ihre Themen und Schwerpunkte. Mein Job ist es, den Diskurs zu suchen und den Bedürfnissen unserer Wählerinnen und Wähler Gehör zu verschaffen. Zum Beispiel bei der Landstraßer Hauptstraße: Wir sind die, die sich drum kümmern, dass die Bürgerwünsche im Leitbild nicht verwässert werden. Ich finde, so große Herausforderungen kann man immer am besten schaffen, wenn es eine gute Zusammenarbeit gibt.
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