Bgm. Hannes Primus im Interview
"Der Ton ist rauer geworden"

Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus im Interview mit WOCHE-Redakteur Daniel Polsinger | Foto: MeinBezirk.at
  • Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus im Interview mit WOCHE-Redakteur Daniel Polsinger
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Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Woche Lavanttal blicken wir mit Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus in die Vergangenheit und die Zukunft.

WOCHE LAVANTTAL: Herr Primus, was haben Sie vor 25 Jahren gemacht?
HANNES PRIMUS: 1996 habe ich am BORG Wolfsberg maturiert. Die Maturareise führte uns in die Dominikanische Republik, was eine Lehre für mich war: Nie wieder All-inklusive-Club. Ich bin an einem Samstag wieder nach Hause gekommen und am Montag zum Bundesheer in die Eichelburgkaserne in Wolfsberg eingerückt.

Waren Sie damals schon politisch aktiv?
Nein, das kam erst im Mai 2006, als ich der SPÖ beigetreten bin. Ich wurde von meinem Großvater Franz Primus geprägt. Er war ein spanischer Widerstandskämpfer, hat gegen die Franco-Faschisten gekämpft und war 6,5 Jahre im Konzentrationslager Sachsenhausen gefangen. Zur SPÖ kam ich durch den damaligen Stadtrat Ernst Spinotti. Für mich kam nur diese eine Partei in Frage.

Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten Meilensteine für Wolfsberg innerhalb der letzten 25 Jahre?
Viele der großen Gebäude, die heute Wolfsberg ausmachen, wurden in den vergangenen 25 Jahren gebaut, angefangen vom KUSS, dem heutigen Lavanthaus und der Eventhalle bis hin zu neueren Projekten wie dem Haus der Region, dem Jugendzentrum und dem Tierheim. Nicht zu vergessen das Einkaufszentrum Tenorio und das Kino. Auch die Lavanttal Arena wurde immer wieder erweitert. Ganz wichtig war die Elektrifizierung der Eisenbahn bis nach St. Gertraud, damit in Zukunft E-Züge fahren können und wir eine vernünftige Anbindung an den zukünftigen Bahnhof St. Paul haben werden. Ebenfalls in dieser Zeitspanne entstanden sind er heutige Friedpark und die Zeremonienhalle.

Hat sich der politische Umgangston mit der Zeit verändert?
Der Ton ist schon rauer geworden. Ein Grund dafür sind sicherlich die sozialen Medien, wo man sich nicht mehr auf Augenhöhe begegnet, sondern sich einfach hinter der Tastatur verstecken kann. Der gegenseitige Respekt ist ein wenig verloren gegangen.

Apropos Social Media, Sie sind auf Facebook und Instagram sehr aktiv. Haben Sie dafür Berater oder posten Sie alles selbst?
Ich werde von meinen Parteikollegen unterstützt, beispielsweise macht ab und zu jemand ein Foto mit meinem Handy. Die Postings verfasse ich aber tatsächlich großteils selbst. Mir ist da ein bisschen Humor wichtig, die Message sollte mit einem Augenzwinkern rüberkommen.

Wie oft kommt es vor, dass Leute Sie über die sozialen Medien persönlich anschreiben?
Sicher 15- bis 20-mal pro Woche. Meine Handynumer hat ohnehin jeder. Ich versuche, jedem zu antworten, außer es kommen Meldungen, die man besser ignoriert.

Welche sind die wichtigsten Zukunftsthemen, die im Bezirk angegangen werden müssen?
Auf jeden Fall der Koralmtunnel, der 2025 in Betrieb gehen sollte, und der geplante interkommunale Gewerbepark. Mit diesen beiden Projekten wird das Tal attraktiv als Wohn- und als Arbeitsort. Die Herausforderung für Wolfsberg und wohl auch alle anderen Gemeinden ist die Erschließung von Industrie- und Gewerbegründen sowie die Schaffung von Wohnraum, damit diese Jahrhundertchance entsprechend genutzt werden kann.

Welche Bauprojekte stehen demnächst in Wolfsberg auf dem Programm?
Im ersten Quartal 2022 soll der Getreidemarkt umgebaut werden. Der darunter liegende Schoßbach wird generalsaniert, alle Leitungen werden erneuert, dazu werden Lichtwellenleiter und Fernwärme mitverlegt. Die Oberfläche wird dem Hohen Platz ähneln, allerdings mit mehr Begrünung. Budgetiert ist das Projekt mit 1,16 Millionen Euro, wir erwarten aber eine sehr gute Förderlage. Im Frühjahr soll außerdem das Wohnprojekt am Kirchbichl durch die Wohnbaugenossenschaft Meine Heimat starten. Hier entstehen insgesamt 51 Wohneinheiten, es gibt auch Überlegungen für einen neuen Stadtpark und ein Gebäude für einen Kindergarten. Die Wohneinheiten sollen im Sommer 2023 bezugsfertig sein.

Wie sieht es mit den geplanten Sonnensegeln am Hohen Platz aus?
Bei der ursprünglichen Variante waren Verankerungen in den Gebäuden geplant, doch diese hätten den entstehenden Kräften nicht standgehalten. Jetzt setzen wir auf Betonplomben, doch wir müssen neue Detailplanungen an das Bundesdenkmalamt schicken. Ich hoffe, dass wir die Segel im April oder Mai 2022 montieren können.

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