In Wolfsberg lebende Ukrainerin sammelt für Soldaten in der Heimat
Nataliya Schretters gesamte Familie lebt in der Ukraine. In St. Andrä hat sie eine Sammelstelle für die ukrainischen Soldaten ins Leben gerufen.
LAVANTTAL. Vor 19 Jahren zog Nataliya Schretter von ihrer Heimat Wynogradiw in der westlichen Ukraine der Liebe wegen nach Österreich. Heute ist sie als Klavierlehrerin in Wolfsberg tätig, doch ihre ganze Familie lebt nach wie vor in die Ukraine – und dort herrscht jetzt Krieg.
Wer reich ist, flüchtet
„Meine Heimatstadt liegt relativ weit im Westen, nur 20 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt. Hier ist es noch relativ ruhig“, sagt Schretter, die mit ihrer Familie in regem Austausch ist. „Doch es kommen immer mehr Flüchtlinge aus dem Osten des Landes. Sie werden in privaten Unterkünften und Hotels aufgenommen hoffen, dass der Krieg vorbei ist, bevor die Kämpfe hier ankommen.“
Warten auf Einberufung
In Schretters Familie befinden sich auch einige Männer im wehrfähigen Alter. Für sie steht fest: „Sie sind bereit zu kämpfen. Sie haben schon ihre Koffer gepackt und warten zuhause auf ihre Einberufung.“
Sammelstelle in St. Andrä
Für die Soldaten der Ukraine hat die Wolfsbergerin nun eine Sammelstelle in der Garage der befreundeten Familie Fellner in Paierdorf 57 in St. Andrä eingerichtet. Eine Liste mit Dingen, die gebraucht werden, lesen Sie weiter unten. Gemeinsam mit ihrem Mann bringt Schretter die gesammelten Dinge nach Ungarn, von dort aus geht es weiter nach Wynogradiw, wo die Sachen schließlich ausgeteilt werden. Allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda kamen in den letzten Tagen schon viele Spenden zusammen. „Ich bin überwältigt, wie hilfsbereit die Kärntner sind“, sagt Schretter. Mehr Infos unter 0664/5168565.
Bis zum letzten Atemzug
In ihrer Familie will niemand aus der Ukraine flüchten. „Sie werden kämpfen bis zum letzten Atemzug“, ist sich Schretter sicher. Für sie steht fest: „Wenn die Männer eingezogen werden, bin ich bereit, die Frauen und Kinder aus der Ukraine zu holen. Ich kann sie nicht allein lassen.“
Was gebraucht wird
- Verbandsmaterial jeglicher Art (auch abgelaufene Erste Hilfe Koffer)
- Atraumatische Schere, Watte
- Fixier- und Verbandsschienen für Gliedmaßen
- Schmerzmittel (in Tabletten und Infusionsform)
- Medizinische Handschuhe, blutstoppende Schwämme, Bluttranfusionsets, Tourniquet, Levofloxacin 500 mg Tbl, Hydrogelplatten (Neoheal zB), Aquacel Ag, Durafiber Ag, Kochsalzlösung, Kühlkompressen
- kühlende Сremen oder Sprays
- Fieberthermometer,
- Infusionslösungen in Kunststoff: Natriumchlorid, Sterofundin, Huck, Gelaspan, Plasmoven, Ringer
- Magnesium
- Naloxon, Dopamin, Hidazepam
- Venflons rosa, grün, blau
- Tragbarer Defibrillator
- Desinfektionsmittel
- Nähmaterial
- Thermodecken und normale Decken, Polstern, Bettwäsche
- Generatoren, Batterien, Funkgeräte, Power Banks, Nachtsichtgeräte, Ferngläser
- Haltbares Essen, Kekse, Süßigkeit, Getränke, Kaffee, Tee, Zucker
- Leuchten/Taschenlampe Müllsäcke, Klebeband, Hygieneartikel, Seife, Feuchttücher
- Warme Socken, Handschuhe, Mützen, T-Shirt, Unterwäsche
- (aufblasbare) Unterlagsmatten bzw. Luftmatratzen, Schlafsäcke
- Abgabestelle: Familie Fellner, Paierdorf 57, St. Andrä. Tel.: 0664/5168565.
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