Neuer Ratgeber aus dem Lavanttal
Raus aus der Burnout-Falle
In ihrem neuen Buch zum Thema Burnout bei Pflegekräften verfolgt die Wolfsberger Autorin Jennifer Melcher einen außergewöhnlichen Ansatz.
LAVANTTAL. Elf Jahre lang war Jennifer Melcher als Gesundheits- und Krankenpflegerin in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Rehazentren tätig. Aus Erfahrung weiß sie: „Pflegekräfte sind eine Berufsgruppe, die besonders burnout-gefährdet ist, weil sie dazu neigen, über die Grenzen hinaus zu arbeiten und die Bedürfnisse anderer vor die eigenen zustellen.“
Hunderte Teilnehmer
Ihre Seminare zum Thema Burnout-Prävention hält Melcher seit rund vier Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz, auch das LKH Wolfsberg bietet seinen Mitarbeitern die Teilnahme an. Hunderte Pflegekräfte haben darin ihre Sorgen, Probleme und auch Lösungsansätze mitgeteilt. Sie sind in Melchers neues Druckwerk mit dem Titel „Das Anti-Burnout-Buch“ für Pflegekräfte“ eingeflossen – ein rund 270-seitiger Ratgeber, der vor allem an die Eigenverantwortung der Leser appelliert.
Eigenverantwortung
Kernthema des Buches ist ein eigens von Melcher entwickeltes Konzept der Burnout-Prophylaxe. „Gängige Praxis ist es, dass die Verantwortung für die Burnout-Prophylaxe beim Vorgesetzten gesucht wird. Mit dem richtigen Führungsstil und einem ‚guten‘ Arbeitsumfeld werden Mitarbeiter aber keineswegs gesund und glücklich. Ich verfolge einen völlig anderen Ansatz und sage: Der Burnout ist immer auch hausgemacht. Jeder Pflegende hat die Verantwortung, sich selbst mit ebensolcher Hingabe zu pflegen wie seine Patienten, um der Burnout-Falle zu entkommen“, so die Autorin. Anstatt bei den äußeren Umständen anzusetzen, die der einzelne Mitarbeiter nicht ändern kann, geht es in Melchers Konzept darum, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich der Situation anzupassen.
Praktische Tipps
Knackpunkt ist vielfach der fehlende Selbstwert der Pflegekräfte, die sich oft selbst nicht so wichtig nehmen wie ihre Patienten und Aufgaben und die eigenen Bedürfnisse hintanstellen. In ihrem Buch versorgt Melcher die Leser mit praktischen und leicht umsetzbaren Hilfestellungen, Anleitungen, Übungen und Checklisten, um den Selbstwert zu steigern. So rät die Autorin beispielsweise dazu, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu werden, diese aufzuschreiben und sie sich immer wieder zu verdeutlichen, ganz nach dem Motto „Deine Schwächen machen dich menschlich, diene Stärken machen dich großartig.“
Leerer Akku
Den Burnout vergleicht die Autorin mit einem Akku, der ständig nur Energie abgibt, ohne jemals aufgeladen zu werden. Aufgabe des Lesers ist es, jene „Steckdosen“ zu finden, um sich wieder aufzuladen. „Wenn wir einen schönen Tag hatten, ausgeschlafen sind oder gar frisch verliebt, füllt sich unser Akku. Eine harte Woche im Job, ein cholerischer Chef oder negative Menschen sorgen dafür, dass uns Energie entzogen wird. Es gilt, eine Balance zu finden.“
Überall erhältlich
Erhältlich ist das Buch, das über die renommierte Schlüterschen Verlagsgesellschaft publiziert wurde, um 36 Euro in allen Buchhandlungen, bei verschiedenen Online-Händlern als auch bei der Autorin selbst unter www.jennifer-melcher.at. Übrigens: Sämtliche Inhalte lassen sich auch bestens auf andere Berufsgruppen übertragen.
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