Todesfalle Osterhaufen
So retten Sie Igel, Vögel & Co. vor den Flammen
Das Entzünden eines Osterfeuers zählt zu den beliebtesten Bräuchen. Doch was uns Menschen große Freude bereitet, kann für einige Tiere zur Todesfalle werden.
LAVANTTAL. Weil die zu verbrennenden Holzabfälle oft schon Wochen vor dem Entzünden aufgeschichtet werden, nutzen Tiere wie Igel, Hasen, Vögel, Mäuse, Kröten, Schlangen und Insekten die Haufen als Unterschlupf. Selbst wenn der Haufen nur wenige Tage vor dem Abbrennen aufgeschichtet wird, nisten sich oft schon Igel, Vögel und ein. Wird das Feuer entzündet, schaffen es viele Tiere nicht mehr, sich in Sicherheit zu bringen und verenden qualvoll.
Rütteln reicht nicht
„Wer Tierleid verhindern möchte, sollte seinen Osterhaufen erst kurz vor dem Entzünden aufschichten oder bereits bestehende Haufen vor dem Abbrennen umschichten“, rät Stephan Stückler, Projektmanager von Klimaparadies-Lavanttal. „So gibt man den Kleintieren die Möglichkeit zur Flucht. Es reicht keinesfalls aus, nur am Haufen zu rütteln oder Lärm zu machen, denn dann verharren die Tiere aus Angst reglos oder ziehen sich sogar noch tiefer in das Innere des Haufens zurück. Wer beim Umschichten gar auf brütende Vögel oder seltene Tierarten stößt, sollte von der Verbrennung gänzlich absehen.“
Einfach mal stehen lassen
Der bewusste Verzicht des Abbrennens des Osterfeuers bietet grundsätzlich einige Vorteile und Chancen. So kann Schnittholz und Reisig im Garten belassen werden, um der landschaftlichen Strukturarmut entgegenzuwirken. „Totholzhaufen sind attraktive und wichtige Lebensräume. Und durch das Aufschichten eines Reisighaufens, der eventuell noch zusätzlich von Brombeeren oder Wildrosen überwachsen wird, bringt man mit geringem Aufwand ein Stück Natur in den Garten“, so Stückler.
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