Zwei Jahre Corona
Wie sich die Jobs der Lavanttaler verändert haben

Stefan Drescher, Lucie Purkert, Heimo Glatzl (von links) | Foto: Privat
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  • Stefan Drescher, Lucie Purkert, Heimo Glatzl (von links)
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Am 16. März 2020 wurde in Österreich der erste bundesweite Lockdown verhängt. Seitdem hat sich die Arbeitswelt der Österreicher verändert. Wir haben drei Lavanttaler befragt. 

LAVANTTAL. Seit 2008 ist der Wolfsberger Stefan Drescher als Notfallsanitäter an der Bezirksstelle Wolfsberg des Roten Kreuzes tätig – mit Sicherheit einer der Bereiche, der am unmittelbarsten vom Ausbruch der Pandemie betroffen war. „Eine der größten Veränderungen war für uns der tägliche Umgang mit Schutzausrüstung in einem Maße, den man im normalen Rettungsdienst nicht hat“, erklärt der 35-Jährige. „Masken und Schutzanzüge hatten wir bei Infektionsgefahr auch vor der Pandemie bereits im Einsatz, seit Corona tragen wir aber FFP2-Masken in der Bezirksstelle, bei jedem Patientenkontakt und auch, wenn wir nur im üblichen Zweiterteam im Rettungstransportwagen fahren. Gerade im Sommer oder bei körperlich anstrengenden Einsätzen ist das nicht gerade angenehm, man gewöhnt sich nur schwer daran.“

Die Angst spielt mit

Immer mit an Bord ist die Sorge, sich selbst anzustecken. „Oft haben wir aber erst im Nachhinein erfahren, dass eine Person, die wir transportiert haben, positiv getestet wurde. Das bringt einen dann schon zum Nachdenken. Für mich war darum von Anfang an klar, dass ich mich impfen lassen werde“, so Drescher. Ein Vorteil: Als Bediensteter beim Roten Kreuz hat man laufend Kontakt zu qualifizierten Menschen aus dem Gesundheitsbereich, darunter viele Ärzte, und bekommt wichtige Informationen zur Infektionsvermeidung aus erster Hand.

Neue Tätigkeitsfelder

Neben dem zusätzlichen Arbeitsaufwand im Rettungsdienst haben sich für das Rote Kreuz durch Corona auch weitere Tätigkeitsfelder aufgetan, allen voran die Covid-Testungen in der Bevölkerung und der laufende Betrieb in den Impfzentren des Landes Kärnten.

Kalt erwischt

Als Englisch- und Geographielehrer an der Mittelschule Bad St. Leonhard hatte der St. Stefaner Heimo Glatzl wie auch sämtliche seiner Lehrerkollegen mit einer ganzen Litanei an Bestimmungen und Maßnahmen zu kämpfen. „Am Anfang hat es uns alle kalt erwischt. Bis bei allen Schülern die technischen Voraussetzungen für das Distance Learning gegeben waren, haben wir uns mit Arbeitsblättern beholfen, die man in der Schule abholen konnte“, erinnert sich der 43-Jährige. Später wechselte man auf Schichtbetrieb um: Die Hälfte der Klasse blieb zuhause und wurde per Videotelefonie unterrichtet, die andere Hälfte konnte zum Unterricht in die Klasse kommen.

Lange Fehlzeiten

Mittlerweile ist im Schulbetrieb eine leichte Entspannung zu spüren. Die Maskenpflicht am Sitzplatz ist gefallen, es bleibt noch ein striktes Testregime, das sich mittlerweile gut eingespielt hat. Wenn auch keine ganzen Klassen mehr geschlossen werden müssen, kommt es immer wieder zu langen Fehlzeiten einzelner Jugendlicher: "Wenn ein Schüler zehn Tage zuhause bleiben muss, ist das schon eine große Belastung. Wir müssen dafür sorgen, dass auch diese Schüler mit dem Stoff mithalten können. Darum holen wir diese Schüler per Videotelefonie sozusagen in die Klasse, wenn wichtiger Stoff durchgemacht wird.“ Für die Schüler selbst sind die langen Tage zuhause nicht immer einfach: „Die Kids sind ja sehr gesellig, viele von ihnen sind Sportler. So lange nicht hinauszukönnen, führt schnell zu Frustration“, so Glatzl.

Große Unsicherheit

Lucie Purkert kam 2013 aus Tschechien nach Wolfsberg und arbeitet heute als Pflegeleiterin im SeneCura Sozialzentrum Frantschach-St. Gertraud. An den Beginn der Pandemie kann sie sich noch genau erinnern: „Anfangs war ja noch nicht viel über die Krankheit bekannt. Es galt, unter großer Unsicherheit die uns anvertrauten Menschen und uns selbst zu schützen. Wir mussten lernen, den Bewohnern trotz allem ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Das war sehr herausfordernd.“ Zusätzlich waren von einem Tag auf den anderen die Häuser geschlossen, Familienbesuch war nicht mehr möglich. „Heute weiß ich, dass wir das alles geschafft haben, weil wir so ein gutes Team sind und uns auf die Unterstützung unserer Zentrale verlassen konnten. Das kann ich jetzt in Rückschau auf die letzten zwei Jahre sagen, aber dieses Wissen mussten wir uns erst erarbeiten.“

"Auch schöne Momente"

Noch immer müssen die Dienstpläne laufend angepasst werden, wenn Kollegen in Quarantäne müssen – eine ständige Herausforderung für das Team. „Wir haben gelernt, und permanent auf neue Situationen einzustellen“, fasst Purkert zusammen. Bei allen Schwierigkeiten sieht sie auch das Positive: „Uns ist bewusst geworden, wie wichtig unsere Arbeit ist. Wir haben uns gegenseitig gestützt und motiviert. Diesen Zusammenhalt und diese Gemeinschaft zu erleben – das waren auch viele schöne Momente.“

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