Fischzucht Marzi/St. Marein
Regionale Schmankerl für die Fastenzeit
Beim Familienbetrieb Marzi setzt man auf heimische Qualität, die vor allem jetzt nicht "für die Fisch ist".
ST. MAREIN. Der Familienbetrieb Fischzucht Marzi beruht auf über 30-jähriger Tradition: Für die Errichtung der Südautobahn (A2) durch das Gemeindegebiet von Wolfsberg wurden damals Grundflächen benötigt, die ursprünglich der Landwirtschaft dienten. Auch Familie Marzi war davon betroffen und musste umsatteln. Im Zuge der Suche nach einer Alternative entschied sich Gerhard Marzi Senior für die Forellen. Heute führt sein Sohn den Betrieb, Aufzucht und Direktvermarktung von verschiedenen Fischarten sind im Fokus.
Direktvermarkter
Neben vielen Auszeichnungen stellt auch das AMA Genuss Region-Gütesiegel die heimische Qualität unter Beweis. "Seit 2014 habe ich die Führung des Betriebs über, die Direktvermarktung besteht seit Beginn der Spezialisierung auf die Fischzucht", erzählt Gerhard Marzi Junior. Die Erzeugnisse werden hauptsächlich ab Hof verkauft, aber auch bei regionalen Partnern.
"Durch den Trend zur Regionalität und einer bewussten, gesunden Lebensweise stoßen heimische Fischprodukte auf großen Anklang." Gerhard Marzi
Naturteichanlage
Marzi erinnert sich an die Entstehung, als damals neue Ideen gefragt waren: "Von der Ferkelproduktion über eine Heidelbeerkultur bis zur Fischzucht, viele Dinge wurden in Erwägung gezogen. Die Entscheidung fiel letztendlich auf die Forellen." Heute verfügt der Betrieb über Teichanlagen an drei Standorten. Vor einigen Jahren wurde in Weißenbach auch eine große Naturteichanlage gebaut, in der die Forellen ohne Stress und Einfluss der Menschen aufwachsen können. "Wenn sie nach rund zwei Jahren die Speisefisch-Größe erreichen, werden sie lebend auf die Teichanlage am Hof überstellt, wo sie nach Bedarf gefischt werden", erklärt Marzi.
Frisch vom Fisch
Regenbogen-, Lachs-, See- und Kaiserforellen sowie Saiblinge werden frisch filetiert oder küchenfertig im Ganzen geboten. Verarbeitete Produkte, wie geräucherte Filets, Aufstriche, gebeizte oder kalt geräucherte Produkte, erweitern über das ganze Jahr das Sortiment. Der Landwirt fügt hinzu: "Ausgenommen ist die kalt geräucherte Kaiserforelle, die von Mai bis Ende September aufgrund der warmen Außentemperatur nicht mit der entsprechenden Qualität zubereitet werden kann."
Regionaler "Lachsersatz"
Die patentgeschützte Kaiserforelle wächst am Hof der Familie Marzi in St. Marein bis zu fünf Jahren und hat ein Endgewicht von bis zu acht Kilogramm. Durch das langsame und lange Wachstum hat das Fleisch eine besondere Qualität. "Sie kann sich leicht mit ausländischem Lachs messen – die kalt geräucherte Kaiserforelle ist quasi der Lachsersatz frisch aus der Region ohne lange Lieferwege", erklärt der Lavanttaler, an dem der Trend zur Regionalität nicht spurlos vorübergeht. Er meint: "In der Direktvermarktung merkt man das momentan eindeutig."
Immer mehr Unwetter
Vor allem im Sommer ist die Fischzucht sehr wetterabhängig. Unwetter und Starkregen können zu Verklausungen der Zuläufe führen, wodurch kein Frischwasser mehr in die Teiche gelangen kann. "In diesem Fall muss man schnell handeln, ohne Frischwasserzufuhr können Fische nur noch bis zu maximal 30 Minuten in der Teichanlage überleben", schildert Marzi.
Sicherheitskonzept
Durch Erfahrungen der letzten Jahre wird laufend in ein Sicherheitskonzept investiert, Sauerstoff gelangt über bestimmte Zeit künstlich in die Teiche. Dürreperioden und natürliche Feinde sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: "Fischotter und der Fischreiher stellen ein großes Problem dar. Im Gegensatz zu Fließgewässern halten bei uns Zäune um die Anlagen die Fischotter fern."
Fisch in der Fastenzeit
Fischgerichte kommen vor allem in der Karwoche bei vielen auf den Tisch. "Eine Forelle im Ganzen mit Petersilienkartoffeln wird bei uns gern serviert", erzählt der Lavanttaler. Natürlich gibt es viele weitere Varianten der Zubereitung: "Das Duett von Kaiser- und Seeforelle im Topfenteigmantel schmeckt ausgezeichnet." Rezepte sind auf der Homepage www.marzi-forellen.at zu finden.
Moderne Osterjause
"Auch bei der Osterjause sind keine Grenzen gesetzt, all unsere verarbeiteten Fischprodukte eignen sich dafür", betont Marzi, "speziell geräucherte Filets oder die kalt geräucherte Kaiserforelle, die gut mit Kren harmoniert."
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