Jausenstation Heritzer
Seit 240 Jahren lebt man die pure Regionalität
Viel mehr als eine Jausenstation: Am Hof der Familie Heritzer wird heimische Vielfalt in Szene gesetzt.
ST. MICHAEL. Seit dem Jahr 1781 wird der Familienbetrieb Heritzer in Pollheim ohne Unterbrechung geführt. Vor 61 Jahren begann die Direktvermarktung von Milch und Frischfleisch im kleinen Rahmen, seither gab es ständige Weiterentwicklungen des Betriebs. Heute führen Kerstin und Martin die beliebte Jausenstation und bieten Kühen und Schweinen am Hof eine schöne Heimat. Derzeit bewirtschaften sie auch 34 Hektar Grund, der Anbau besteht aus Getreide, Mais, Soja und Raps-Saatgutvermehrung.
Eine alte Wagenhütte
Durch das damalige Wachstum konnten die heutigen Seniorchefs, Margit und Anton Heritzer, den landwirtschaftlichen Betrieb auf Vollerwerbsbasis umstellen: Brot, Glundner, Butter, Topfen, Speck und Wurstwaren erweitern seither das Sortiment und der Grundstein für den Einstieg als Buschenschank wurde gelegt. "Alles begann in einer alten Wagenhütte mit einfachsten Mitteln, zu Beginn gab es lediglich drei Biertische", erzählt Kerstin Heritzer. Sie kam vor 16 Jahren als Quereinsteigerin auf den Hof und führt seit dem Vorjahr die Jausenstation.
"Alles begann mit drei Biertischen und ganz viel Liebe. Heute können wir all unsere Schmankerln mit den Vorteilen eines Gasthauses verbinden." Kerstin Heritzer
Gastronomie ausgeweitet
Im Jahr 1997 folgte der Neubau der Gaststätte und gut zehn Jahre später erfolgte der Umstieg vom Buschenschank auf die gewerbliche Jausenstation: "Dadurch dürfen wir unsere Gäste auch mit warmen Speisen und der gesamten Getränkeauswahl verwöhnen – von Wein oder Bier bis hin zum Eisbecher als Nachtisch." Während der Saison machen nun etliche große Busreisegruppen in St. Michael Station.
Traditionen werden gelebt
Die Produktpalette ist breit gefächert: Topfen, Butter, Glundner und vieles mehr aus der Milchverarbeitung sowie Frischfleisch und Trockenwaren – alles vom Schwein – stehen zum Angebot. "Tradition spielt bei uns eine wichtige Rolle, man lernt von den älteren Generationen. Unser Bauernbrot backen wir mit Sauerteig ohne Hefe", so Heritzer.
Hofladen und Co.
Beim Betrieb werden auch alle Hände gebraucht: "Wir haben das Glück eine große Familie zu sein. Bei Bedarf helfen auch meine Eltern und Geschwister mit Partnern mit", erzählt Heritzer aus ihrem Alltag. Der Verkauf der eigens produzierten Schmankerln findet ab Hof sowie über diverse Bauernecken in Lebensmittelgeschäften ganzjährig statt: "Zusätzlich fahren wir jeden Freitag auf den Bauernmarkt Wolfsberg. Der Trend zur Regionalität macht sich schon seit mehreren Jahren bemerkbar. Der Konsument will doch gern wissen, woher die Lebensmittel stammen und der persönliche Kontakt durch die Jausenstation überzeugt bei der Kaufentscheidung im Geschäft."
Jausenstation öffnet bald
Die Türen der Jausenstation stehen normalerweise von Mai bis September offen. Aufgrund der Corona-Situation läuft der Betrieb heuer aber erst mit nächsten Donnerstag, dem 3. Juni 2021, an. Die bestehenden 160 Sitzplätze reduzieren sich aufgrund der Corona-Verordnung vorerst auf 100: "Gemütliche Feiern, Busreisende oder auch Betriebsbesichtigungen sind derzeit kein Thema, es besteht keine Planungssicherheit. Wir hoffen aber auf Lockerungen im Sommer."
Prämiert und ausgezeichnet
Der St. Michaeler Betrieb ist Mitglied beim Tiergesundheitsdienst, besitzt das AMA Genuss-Region-Gütesiegel für Rinder und Schweine sowie das Gütesiegel Gutes vom Bauernhof und Genussland Kärnten. Seit Jahren nimmt man an Produktprämierungen im Bereich Milch, Fleisch und Brot teil, die Familie konnte bereits so einige Stockerl-Plätze abstauben.
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