ÖVP-Frauenpower ohne Karoline Fleck
Die von der ÖVP Leibnitz 2016 vereinbarte Halbzeitlösung tritt nicht in Kraft. Johann Hutter gibt das Zepter als Stadtrat nicht aus der Hand. Karoline Fleck scheidet aus der ÖVP aus und bringt sich im Gemeinderat künftig als freie Gemeinderätin ein.
Reibungslos verlief die vereinbarte Halbzeitlösung innerhalb der SPÖ. Hans Hofmann folgte im Gemeinderat im Februar Bernd Hofer nach. "Das haben wir damals in der Partei so vereinbart", dankte Bgm. Helmut Leitenberger Bernd Hofer für seinen hervorragenden Einsatz in der Gemeinderatssitzung.
Nicht so klaglos erfolgt die vereinbarte Halbzeitlösung innerhalb der ÖVP. Auch hier hätte der Wechsel im Februar vollzogen werden sollen. Doch statt als Nachfolgerin von Stadtrat Johann Hutter wird Karoline Fleck künftig als freie Gemeinderätin in Leibnitz weitermachen. Fleck ging laut ihren Aussagen einen Kompromiss ein und ließ sich einmal vertrösten, daraufhin wurde sie ein zweites Mal auf Herbst vertröstet. Jetzt hat sie die Konsequenzen gezogen: In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab Karoline Fleck ihr Ausscheiden aus der ÖVP bekannt. In der Folge wurde sie aus allen Gremien hinausgewählt. "Ich will niemanden angreifen, aber Vereinbarung ist Vereinbarung", betont die jetzt freie Gemeinderätin Fleck.
Stadtparteivorsitzender ÖVP-Vizebgm. Gerald Hofer steht zum derzeitigen Team: "Mit der jetzigen Konstellation sind wir sehr gut aufgestellt. Johann Hutter wird als Stadtrat weiterarbeiten. Für Karoline Fleck hätten wir ein Angebot gehabt, aber auf dieses wollte sie nicht eingehen. Es war ihre freie Entscheidung."
Stellungnahme von Stadtrat Johann Hutter
Johann Hutter stellt klar: "Ich war auf den Wechsel im März eingestellt, aber die ÖVP-Gemeinderäte vertraten die Meinung, dass ich als Stadtrat weitermachen soll, da die Zusammenarbeit im Team mit Gerald Hofer blendend funktioniert. Karoline Fleck wurde gebeten, bis zur Wahl 2020 zu warten." Dass Hutter das Zepter nicht aus der Hand geben wolle, weist er entschieden zurück: "Ich will niemanden verhindern. Ich habe drei namhafte und erfahrene Gemeinderäte gebeten, meine Funktion zu übernehmen, aber keiner von ihnen wollte das."
Frauenpower adieu
Es kam anders als geplant: Noch 2015 startete die ÖVP Leibnitz lautstark mit "Frauenpower" in den Gemeinderatswahlkampf und hob hervor: "Auf der offiziellen Kandidatenliste finden sich auf den ersten zehn Listenplätzen gleich fünf Frauen und auf den ersten 15 Pläzten sogar sechs. „Für uns gibt es keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Auf unserer Liste zählen Kompetenz, Engagement und Erfahrung und hier haben wir auch bei den Frauen mit Christine Koller, Christine Peer, Karoline Fleck, Margit Baumhakel- Schruef, Waltraud Rossmann und Barbara Kriegl (vormals Mautner) herausragende Persönlichkeiten“, betonten die Listenführer Karlheinz Hödl, Gerhard Pürstner und Gerald Hofer. Mittlerweile sind von den genannten nur noch Margit Baumhakel-Schruef (die einzige Leibnitzerin aus der Altgemeinde) und Waltraud Rossmann (Kaindorf) im ÖVP-Gemeinderat vertreten.
Wahlversprechen 2015
Neben „Halbe-Halbe“ zählen für das ÖVP-Team Leibnitz, Kaindorf, Seggauberg vor allem der Teamgeist und das gemeinsame Miteinander, hieß es 2015. „Bei dieser Wahl wird ja nicht der Bürgermeister, sondern der Gemeinderat gewählt. Und da haben wir mit unserem Team eine Gruppe, die sich fachlich wie menschlich enorm gut ergänzt und bereit ist, einen völlig neuen Stil für die Gemeindearbeit zu entwickeln: Weg vom Ich, hin zum Wir, weg vom Parteidenken, hin zu einer Politik für alle“, betonte das Team für Leibnitz, Kaindorf und Seggauberg damals.
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