Europaweit einzigartige Naturgas-Anlage entsteht in Straß
In Straß-Spielfeld wird derzeit eine innovative Biogasanlage mit Klärschlamm-Verwertung gebaut.
Ein europaweit einzigartiges Projekt wird derzeit in der Marktgemeinde Straß-Spielfeld umgesetzt: Eine Anlage zur Biogasproduktion und Klärschlamm-Verwertung.
Lange Vorbereitungszeit
Vorgestellt wurde das Projekt von Hans Rauscher (Bgm. a.D. Obervogau), Bgm. von Straß-Spielfeld Reinhold Höflechner, Karl Wratschko (Obmann-Stv. Abwasserverband Süd) und Edmund Kohl (GF NGS Naturgas GmbH). Ausschlaggebend für das Projekt war die Diplomarbeit von Edmund Kohl. Die Vorbereitungen für die Naturgasanlage (Baustart erfolgte im Februar) laufen bereits seit sieben Jahren. "Das Besondere an der Anlage ist, dass sie nicht nur die erste Biomethananlage der Steiermark ist, die in das Gasnetz der Energie Steiermark einspeist, sondern auch eine energieautarke Verwertung von Klärschlamm ermöglicht. Bisher musste Klärschlamm in den meisten Fällen teuer entsorgt werden", so Edmund Kohl.
Projekt für die Zukunft
Ein wesentlicher Faktor für das Projekt ist es, dass die wirtschaftliche Effizienz gegeben ist. Dies wird durch die innovative Technik und durch den bereits für 20 Jahre abgeschlossenen Liefervertrag mit der Energie Steiermark gewährleistet. Wie groß das Ausmaß der Naturgasanlage ist, lässt sich anhand einiger Zahlen belegen: Die Anlage ist auf eine Kapazität von rund 20.000 Tonnen Klärschlamm ausgerichtet, wobei rund 6.000 Tonnen aus der Eigenproduktion kommen und 14.000 Tonnen aus externen Quellen generiert werden.
2.000 Haushalte abgedeckt
Auch die Zahlen zur Energieproduktion sind beeindruckend: So werden rund 12 Millionen Kilowattstunden pro Jahr ins Netz eingespeist, was ungefähr dem Gasverbrauch von 2.000 Haushalten entspricht. Die Investitionssumme in das Projekt beträgt 12,5 Millionen Euro. Ein großes Kapital, doch alle Verantwortlichen sind von dem Projekt und seinem Erfolg überzeugt. "Ich habe noch nie in meinem Leben etwas gemacht, von dem ich nicht hundertprozentig überzeugt bin", so Bgm. Karl Wratschko. Für Bgm. Reinhold Höflechner ist es wichtig, dass auch die Bevölkerung in das Projekt involviert ist: "Wir haben zwei Bürgerinformationsveranstaltungen abgehalten, in denen auch die Ängste vor einer Geruchsbelästigung ausgeräumt werden konnten."
Die nächsten Schritte
Zur Dachgleiche der Anlage kam auch LR Johann Seitinger, der sich von dem innovativen Projekt begeistert zeigte. Die nächsten Schritte sind der Anschluss an das Gasnetz, die Fertigstellung der Bauarbeiten und letztlich die Inbetriebnahme im Sommer/Herbst 2016.
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