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Der Diplomingenieur aus Kammern, der Vogelhäuser baut

Vom Bürosessel in die Vogelhaus-Werkstatt: Dominik Ramschek stellt in Kammern in liebevoller Handarbeit „Papagenos Vogeltürme“ her. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Vom Bürosessel in die Vogelhaus-Werkstatt: Dominik Ramschek stellt in Kammern in liebevoller Handarbeit „Papagenos Vogeltürme“ her.
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Dominik Ramschek aus Kammern war in der Arbeitswelt nie besonders glücklich. Als er in eine Depression schlitterte, zog er die Reißleine und hing seinen Job an den Nagel. Nun baut der 32-Jährige Vogelhäuser – genau gesagt führt er „Papagenos Vogeltürme“, das Lebenswerk seines Vaters, fort.

KAMMERN. Der 32-jährige Dominik Ramschek, der mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Kammern lebt, ist ein Freigeist, baut in einer kleinen Werkstatt Vogelhäuser und führt nun eigentlich das Leben eines Aussteigers, doch das war nicht immer so: Nach dem Abschluss an der HTL studierte Ramschek an der Montanuniversität. Während seines Studiums arbeitete er für einen Konzern in der Automobilindustrie. Bereits da erkannte der nun 32-Jährige, dass solch ein „Nine-to-five-Job“ nichts für ihn ist: „Das alles widersprach meinen Werten so dermaßen, dass ich langsam begann, dieses System des ,Eintauschens von Lebenszeit gegen Geld‘ kritisch zu hinterfragen“, erzählt er.

„Das ist mein Weg und den geh ich weiter“, betont Dominik Ramschek. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • „Das ist mein Weg und den geh ich weiter“, betont Dominik Ramschek.
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Vom Bürosessel zum Vogelhaus

Nach dem Studienabschluss legte Ramschek dennoch kurze Zwischenstationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Montanuni und in der Produktionsleitung eines Kunststoffbetriebes ein. „Ich war einfach nicht glücklich, aber ich dachte mir, dann ist das Erwachsenenleben halt so. Bis dann der Punkt kam, an dem ich einfach nicht mehr konnte, es mir psychisch nicht mehr gut ging und ich mit einer Depression zu kämpfen hatte“, schildert er. Dominik Ramschek krempelte sein Leben drastisch um und widmete sich den „Papagenos Vogeltürmen“, dem Lebenswerk seines Vaters Johannes Konetschnik, der 2019 verstab. Vor zwei Jahren lernte sich Ramschek das Handwerk selbst und startete im August letzten Jahres damit durch – nun baut der Diplomingenieur also lieber Vogelhäuser bei sich zuhause als am Bürosessel festzusitzen. Jetzt fühle er sich „glücklicher und freier denn je“.

Nachhaltige Handarbeit

Durch das „Erbe“ seines Vaters hat er auch guten Zugang zu Ausstellungen und nimmt jeden Monat an ein bis zwei teil – so zum Beispiel auch am Radstädter Kunsthandwerksmarkt am 2. und 3. September oder am Kunst-, Design- und Handwerksmarkt auf der Burg Rabenstein zwischen 6. und 8. Oktober  – und kann so finanziell gut von seinem Handwerk leben. Für einen seiner besonderen Vogeltürme, die sogar durch ein künstlerisches Patent geschützt sind, fließt mindestens ein Tag an Arbeit hinein. Nachhaltigkeit ist ihm dabei besonders wichtig: So wird unter anderem altes Holz für Papagenos Vogeltürme upgecycelt und alles wird in liebevoller Handarbeit hergestellt. Und das schätzen auch prominente Kunden wie zum Beispiel der Unternehmer und Weinbauer Leo Hillinger.

„Papagenos Vogeltürme“ unterliegen einem künstlerischen Patent. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • „Papagenos Vogeltürme“ unterliegen einem künstlerischen Patent.
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Auch wenn er von manchen für seine neue Tätigkeit belächelt wird, erhält er von seinen Kundinnen und Kunden viel Anerkennung und Wertschätzung. „Das ist mein Weg und den geh ich weiter“, so Ramschek abschließend.

Alle Infos zu Papagenos Vorgeltürmen findest du online unter www.vogelturm.at.

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