Obersteirische Volksbühne
Die Tugend und ihre seltsamen Wächter

Markus Brunner, Alex Krückl, Michaela Kössler, Vanessa Studer-Taurer, Horst Streitmaier, Christine Weninger, Marianne Kraus, Horst Ljubeko, Toni Steger, Jaqueline Schlögl und Heinz Jungwirth (v.l.) präsentierten die Komödie „Das Musterdirndl“. | Foto: Peter Taurer
21Bilder
  • Markus Brunner, Alex Krückl, Michaela Kössler, Vanessa Studer-Taurer, Horst Streitmaier, Christine Weninger, Marianne Kraus, Horst Ljubeko, Toni Steger, Jaqueline Schlögl und Heinz Jungwirth (v.l.) präsentierten die Komödie „Das Musterdirndl“.
  • Foto: Peter Taurer
  • hochgeladen von Peter Taurer

Es war ein tiefer Griff in die Retro-Kiste, mit der die Obersteirische  Volksbühne bei der Premiere der neuen Produktion in St. Michael reüssieren konnte. „Das Musterdirndl“, 1979 bereits einmal aufgeführt, erlebte im gutbesetzten Volkshaus eine authentische Wiederbelebung, was vom bestens gelaunten Publikum mit viel Applaus honoriert wurde.

ST. MICHAEL. Am 1. Jänner 1979 versuchte sich die Obersteirische Volksbühne zum ersten Mal am „Musterdirndl“. Mit Werner Berger tauchte ein neues Gesicht in den Reihen der Laienspielgruppe auf. Er zählte mehrere Jahrzehnte zum fixen Stamm. Zur Erinnerung und als Ehrerbietung ihm gegenüber entschied sich die Bühne, die Komödie wieder ins Programm zu nehmen.

Sechs Jahrzehnte zurück

1961 war die Welt noch eine andere. So wie eben Hermann Demel in seiner Posse beschrieb, augenzwinkernd, manchmal doch kräftig übertreibend. Regisseur Toni Steger verzichtete auf gravierende Abänderungen, inszenierte das Stück bewusst originalgetreu. Die derb-urige Sprache mag nicht jedermanns Sache ein, beim Publikum kamen die Wortkreationen jedenfalls an, wie die zahlreichen Zwischenklatscher zeigten.

Horst  Ljubeko als unterjochter Ehemann, Heinz Jungwirth als geplagter Bürgermeister und Marianne Kraus als strenge Sittenwächterin (v.l.). | Foto: Peter Taurer
  • Horst Ljubeko als unterjochter Ehemann, Heinz Jungwirth als geplagter Bürgermeister und Marianne Kraus als strenge Sittenwächterin (v.l.).
  • Foto: Peter Taurer
  • hochgeladen von Peter Taurer

Heiratsverein und Sittlichkeitswächterin

Alles, aber auch alles, dreht sich um Tugend und Zwischenmenschlichkeit. Frau Pimpernus, selbsternannte Obfrau des Sittenvereins, ist jegliche Verbandelung der Geschlechter vor der Ehe ein Dorn im Auge. Selbst der uralte Brauch des Fensterlnsoll verhindert werden, vonBusseln gar nicht zu reden. Unter ihrer strengen Regentschaft leiden ihr unterjochter Gatte und der Bürgermeister. Dieser, selbst Witwer, muss gute Miene zum Spiel machen, denn er ist selbst im Vorstand des Tugendvereins. Hinter dem Rücken jedoch spinnt er eine perfide Intrige und holt sich dafür den leicht unterbemittelten Dorfgendarm ins Boot.

Die Jugend selbst ist erfinderisch. Warum des Bürgermeisters Kamin 25 Mal im Monat zu kehren ist, wissen nur Rauchfangkehrer und die Tochterdes Hauses. Dann steht die Wahl zum sittlichsten Mädchen des Dorfes an. Alles läuft aus dem Ruder. Weil eben auch die Viehdirn Nani einen Mann braucht, der Viehhändler Tomerl die Falsche erwischt, es Missverständnis um Missverständnis gibt. Da hilft auch das alte Hausmittel gegen Kopfweh, ein frischer Kuhmist, nicht.

Bürgermeister Valentin Hörndl (Heinz Jungwirth, li.) und Gemeindediener und -wachmann Wastl (Horst Streitmaier) auf der Bühne. | Foto: Peter Taurer
  • Bürgermeister Valentin Hörndl (Heinz Jungwirth, li.) und Gemeindediener und -wachmann Wastl (Horst Streitmaier) auf der Bühne.
  • Foto: Peter Taurer
  • hochgeladen von Peter Taurer

Gute Besetzung

Ein Stück mit elf Akteuren zu besetzen, ist für eine Laienbühne nicht einfach. Regisseur Toni Steger hat es den Möglichkeiten nach perfekt gemeistert. Eine echte Herausforderung waren die Hauptrollen, die von Heinz Jungwirth als Bürgermeister und Marianne Kraus als Moraltante gut gelöst wurden. Ungemein lebendig machten die Aufführung die großartig gespielten Nebenrollen.

Hier glänzten Jaqueline Schlögl, Horst Ljubeko, Michaela Kössler, Markus Brunner, Toni Steger, Horst Streitmaier, Christine Weninger, Alexander Krückl und Debütantin Vanessa Studer-Taurer Dass alle Akteure mit vollem Herzen und riesiger Freude bei der Sache waren, wurde vom Publikum mit langem Applaus belohnt. Wie auch das ungemein witzige Hoppala bei einer innigen Liebesszene. Mit Christine Weninger und Heinz Jungwirth wirkten zwei Spieler mit, welche bereits 1979 auf der Bühne standen.

Weitere Termine

„Das Musterdirndl“ gibt es noch am Samstag, 19. November, um 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 20. November, um 15.30 Uhr im Volkshaus St. Michael zu sehen. Karten sind unter 0680/4407407 oder an der Abendkasse erhältlich.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Neuer Anlauf für die Obersteirische Volksbühne
Entwöhnungskur mit Sauerkrautentzug
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
"Josh" wird bei den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" in Kindberg am 8. Mai auf der Bühne stehen.  | Foto: Michael Strini
4

"Mürzhofner Spring Vibes"
Der Countdown zur Premiere läuft

Der Countdown zu den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" am 8. Mai 2024 läuft und damit auch der Countdown zum Auftritt von "Josh" in Kindberg. Mit dabei an diesem Abend ist auch Singer-Songwriter Alexander Eder sowie Moderator und DJ "Daniel Düsenflitz". Karten sind noch in allen Kategorien erhältlich. KINDBERG. "Cordula Grün", "Expresso & Tschianti", "Martina" oder "Ich gehör repariert": Hits hat der österreichische Musiker "Josh" schon einige. Derzeit auf Deutschland-Tournee, gibt der Sänger am...

  • Stmk
  • Mürztal
  • Angelina Koidl

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.