Neue Botschafter für die Steirische Eisenstraße

Knappschaft Vordernberg und Christine Holzweber zu Botschaftern der Steirischen Eisenstraße ernannt.

VORDERNBERG. Würdiger und festlicher hätte der Rahmen kaum sein können: Bei der 89. Barbarafeier in den Barbarasälen des ehrwürdigen Eisenmarktes Vordernberg ernannte der Obmann der Steirischen Eisenstraße, Mario Abl, die Eisenerzer Bürgermeisterin Christine Holzweber und die Knappschaft Vordernberg zu „Botschaftern der Steirischen Eisenstraße“. Stellvertretend für die Knappschaft übernahm deren Kommandant, OAR i.R. Gerhard Zach diese ehrende Auszeichnung.

Engagiertes Wirken

„Ehre wem Ehre gebührt – und wenn nicht der Knappschaft Vordernberg, wem dann?“, erklärte Mario Abl, der die Ehrung der Knappschaft unter anderem auch damit begründete, „dass diese durch ihr engagiertes Wirken für die Erhaltung des bergmännischen Brauchtums entlang der Steirischen Eisenstraße – aber auch darüber hinaus, wesentlich dazu beigetragen hat, dass die UNESCO Anfang Oktober dieses Jahres die "Bräuche der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße" in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat“.

Tradition erhalten

Für Gerhard Zach ist diese Auszeichnung „die Bestätigung für unser engagiertes Wirken zur Erhaltung der bergmännischen Tradition – nicht nur in unserer Region, sondern weit darüber hinaus. Ich danke dem Obmann der Eisenstraße für diese große Ehre, noch mehr aber gilt mein Dank der Knappschaft, die mit enormen Engagement und viel Zeitaufwand die Traditionen weiter hegt und pflegt“, betonte ein stolzer und gerührter Gerhard Zach.

Bestätigung in Auszeichnung

Christine Holzweber, ebenfalls stolze Trägerin des Bergkittels sieht in ihrer Auszeichnung ebenfalls eine Bestätigung dafür, „dass es von besonderer Bedeutung ist, die Tradition zu erhalten – denn wie hat schon August Bebel gesagt: ,Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten!‘“

Bewahrung montanhistorischer Kulturgüter
Der Verein Steirische Eisenstraße besteht seit dem Jahr 1986. Sein Einzugsgebiet erstreckt sich über 15 Mitgliedsgemeinden – von Niklasdorf, Proleb, Leoben, St.Peter Freienstein, Trofaiach, Mautern und Kammern im Liesingtal über Vordernberg, Eisenerz, Radmer, Landl, Weissenbach und Altenmarkt bis nach Wildalpen und Mariazell. Als gemeinnützige Einrichtung dient er der Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung im Vereinsgebiet unter Berücksichtigung des montanhistorischen Erbes. Die grundlegende Bedeutung der Region für die industrielle Entwicklung der Steiermark und Österreichs wird anhand der reichen montanhistorischen Denkmäler, Tradition und Fertigkeiten der Bevölkerung aufbereitet und einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Seit mehr als 30 Jahren besteht innerhalb des Vereines Steirische Eisenstraße der Beirat für Denkmalpflege und Revitalisierung, über den bereits Investitionen von vielen Millionen Euro zur Bewahrung der montanhistorischen Kulturgüter abgewickelt wurden.

Immaterielles Kulturerbe

Mit 1. Oktober 2018 hat die Österreichische UNESCO-Kommission die "Bräuche der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße" in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Mit der Anerkennung würdigt die UNESCO-Kommission das einzigartige Brauchtum, das die Identität einer gesamten Region sowie mehrerer Berufsstände prägt und bestimmend für das Bewusstsein um die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Steirischen Eisenstraße ist. Die Bergmannstänze, das bergmännische Liedgut oder die studentischen Bräuche der Montanuniversität Leoben tragen zur erfolgreichen Bewahrung und Weiterentwicklung des Kulturerbes bei und entsprechen dem Verständnis von lebendigen Traditionen.