Frauenpower an der Eisenstraße
Die "Iron Women" wollen gestalten und Plattform sein

Simone Maurer-Jobst, Sophie Zeiler-Mahrous, Susanne Leitner-Böchzelt und Astrid Moder (v.l.) wollen mithelfen, die Region so zu gestalten, dass Frauen ein lebenswertes Umfeld vorfinden.  | Foto: MeinBezirk.at
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  • Simone Maurer-Jobst, Sophie Zeiler-Mahrous, Susanne Leitner-Böchzelt und Astrid Moder (v.l.) wollen mithelfen, die Region so zu gestalten, dass Frauen ein lebenswertes Umfeld vorfinden.
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Das Netzwerk "Iron Women – Frauen an der Eisenstraße" soll Frauen als Plattform dienen, um sich auszutauschen und die Region zu gestalten. Angesprochen werden damit sowohl Einheimische wie Ausheimische und Zuziehende. 

BEZIRK LEOBEN. Ob geblieben, wiedergekommen oder "zuag'roast": Frauen an der Eisenstraße sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die Themen reichen von der Kinderbetreuung, einem fordernden Berufsalltag, der Doppelbelastung durch Job und Familie bis hin zum Wunsch nach mehr sozialen Kontakten oder danach, sich zugehörig zu fühlen. "Man glaubt immer, dass man die einzige ist, der es so geht", stellt Simone Maurer-Jobst fest. Oft reiche jedoch schon ein einziges Gespräch mit der richtigen Person, um zu erkennen: "Eigentlich geht's uns doch allen gleich."

Vor diesem Hintergrund haben sich 15 Frauen zusammengetan und ein Netzwerk gegründet. Die "Iron Women" wollen etwas bewegen und aktiv mitgestalten, damit die Region für ihre Bewohnerinnen ein attraktives Lebensumfeld darstellt, das zum Bleiben, Herziehen oder Zurückkommen veranlasst.

Denn eines haben Studien wie etwa "Frau was wüst" über die Frauen in der Obersteiermark Ost, durchgeführt von Sora 2000, sehr gut gezeigt: Frauennetzwerke geben Rückhalt, sorgen für Anerkennung, wirken integrativ und tragen dazu bei, ein entsprechendes Milieu zu schaffen, in dem sich Einheimische, "Ausheimische" und Zuziehende wohl beziehungsweise wohler fühlen. Wichtig in diesem Kontext sind auch sogenannte "Role Models"  – Frauen, die eine Vorbildfunktion einnehmen. 

Traditionelle Rollenverteilung

Die 15 Frauen, die derzeit das Kernteam der "Iron Women" bilden, können als solche Vorbilder gesehen werden. Jede von ihnen hat dabei ihre ganz eigene Geschichte und damit auch individuelle Beweggründe, sich im Rahmen des Netzwerkes zu engagieren. Als "Zuag'roaste", Mutter und Selbstständige weiß etwa Astrid Moder nur zu gut, was es heißt, verschiedene Rollen unter einen Hut zu bringen und sich gleichzeitig in einer neuen Stadt ein Netzwerk aufzubauen.

Für die im Ausland geborene Sophie Zeiler-Mahrous wiederum sind es die traditionellen Strukturen im ländlichen Raum, die eine Herausforderung darstellen. Wenn man eine emanzipierte Rollenverteilung gewöhnt sei, komme es schon einmal vor, dass man "schief angesehen wird", erzählt die Fremdenführerin und Angestellte der Montanuni.

Sophie Zeiler-Mahrous, Alexandra Stingl-Enge, Kornelia Lemmer, Ilse Blachfellner-Mohri, Nicole Hüttenbrenner, Kerstin Dohr, Susanne Leitner-Böchzelt, Simone Maurer-Jobst (v.l.) sind Teil des neu entstehenden Frauennetzwerks "Iron Women". | Foto: Iron Women
  • Sophie Zeiler-Mahrous, Alexandra Stingl-Enge, Kornelia Lemmer, Ilse Blachfellner-Mohri, Nicole Hüttenbrenner, Kerstin Dohr, Susanne Leitner-Böchzelt, Simone Maurer-Jobst (v.l.) sind Teil des neu entstehenden Frauennetzwerks "Iron Women".
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Langer Atem erforderlich

Traditionelle Strukturen kennt auch Susanne Leitner-Böchzelt. Seit 2000 leitet die "Iron Woman" das MuseumsCenter der Stadt. Die Männerwelt habe lange Zeit "alles unter sich ausgeschnapst", meint die Leobenerin. Um sich als Frau ein "Standing zu erarbeiten und ernst genommen zu werden", brauche es einen langen Atem und Durchhaltevermögen. Simone Maurer-Jobst wiederum kennt die Perspektive der "Heimkehrerin". Nach ihrer Studienzeit in Graz musste sie sich den Status der "Einheimischen" erst wieder erarbeiten. "Man fühlt sich fast fremd, obwohl man ja da aufgewachsen ist", erzählt die Grafikerin.

Um andere Frauen in ähnlichen Situationen zu unterstützen, planen die "Iron Women" Kulturveranstaltungen zum Thema, wollen verstärkte Öffentlichkeitsarbeit betreiben und – besonders wichtig – Ansprechpartner für alle sein. Das Frauennetzwerk, ein Projekt der Leader-Region Steirische Eisenstraße, befindet sich zurzeit in der Anfangsphase und soll in der kommenden Leader-Region Mitte 2023 richtig Fahrt aufnehmen. Begleitet wird das Projekt von Gunilla Plank, die selbst Mitglied des Kulturkuratoriums des Landes Steiermark und Initiatorin des preisgekrönten Frauennetzwerks "murauerInnen" ist. 


Geplante Veranstaltungen:


"Zuag'roast und heimkommen"
  • Für Frauen, die in die Region zugezogen oder nach Abwesenheit heimgekommen sind
  • 23. September, 16 Uhr, Gasthof Eberhard in St. Michael

  • "Ladies of Leoben – Frauenspaziergang in Leoben"
  • Führung und Spaziergang mit Sophie Zeiler-Mahrous
  • 1. Oktober, 10 Uhr bis 11.30 Uhr, Hauptplatz Leoben

  • "Frauen an der Steirischen Eisenstraße"
  • "Alumnight" der Montanuniversität mit drei Forscherinnen
  • 19. Oktober, 18 Uhr, Aula im Hauptgebäude der Montanuni Leoben

  • "Geht's noch! Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist"
  • Vortrag von Lisz Hirn mit anschließender Diskussion
  • 18. November, 18.30 Uhr, KulturQuartier Leoben

  • Weitere Veranstaltungen folgen!

    Derzeitige Netzwerkerinnen: 
    Sophie Zeiler-Mahrous, Alexandra Stingl-Enge, Kornelia Lemmer, Ilse Blachfellner-Mohri, Nicole Hüttenbrenner, Kerstin Dohr, Susanne Leitner-Böchzelt, Simone Maurer-Jobst, Bianca Klapfer, Karin Hojak-Talaber, Astrid Moder, Valerie Böckel, Maeve Doyle, Eva Maria Vorwagner 

    Frauenpower: Gemeinsam können Frauen viel bewirken. | Foto: Halfpoint/shutterstock.com
    • Frauenpower: Gemeinsam können Frauen viel bewirken.
    • Foto: Halfpoint/shutterstock.com
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    Hier gibt's weitere Informationen zu den Aktivitäten der "Iron Women": 
    www.facebook.com/IronWomenEisenstrasse oder www.instagram.com/ironwomen_eisenstrasse

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