"Grüne" fordern Kassasturz und Neustart für das Asia Spa Leoben
Nicht nur die steigenden Eintrittspreise, vor allem die fehlende Transparenz und die unklare Beteiligungsstrategie der Stadt seien problematisch.
LEOBEN. "Rotes Asia-Spa Desaster": Der Landtagsklubobmann der Grünen Lambert Schönleitner und die Leobener Gemeinderätin Elisabeth Jobstmann fanden bei einem Pressegespräch klare Worte für den aktuellen Zustand des Leobener Wellnesszentrums "Asia Spa".
Asia Spa als große Belastung für die Stadt
"Das Projekt 'Asia Spa' ist für die Stadt Leoben eine große Belastung. Viele Dinge laufen nicht optimal. Die Stadt hat sich in der momentanen Konstellation wirtschaftlich übernommen", kritisierte Schönleitner. Dabei wäre es aber zu kurz gegriffen, wenn man sich nur auf die erhöhten Eintrittspreise konzentriere. Vor allem die fehlende Transparenz und die unklare Beteiligungsstrategie der Stadt seien problematisch. Aus Sicht der "Grünen" wäre nie klar, "wer was zahlt und wer davon profitiert".
Kritik des Rechnungshofes nicht ernstgenommen
"Die Kritik des Rechnungshofes [siehe dazu Rechnungshofbericht 2012] wurde nicht ernstgenommen, von Anfang an wurde von falschen Annahmen ausgegangen. Die Rechnung dafür sollen die Leobenerinnen und Leobener bezahlen", sagte Schönleitner und ergänzte: "So wie jetzt durch rapide ansteigende Eintrittspreise oder indirekt über verschleierte Abgangsdeckungen im Gemeindebudget." Diese Abgangsdeckungen belaufen sich jährlich auf zwei Millionen Euro.
Forderung nach Überprüfung und mehr Transparenz
Jobstmann fügte hinzu: "Aufgrund der oberflächlichen Datenlage und der nicht nachvollziehbaren strategischen Ausrichtung ist die Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit des Projektes kaum zu überprüfen."
Aus diesem Grund fordern die Grünen einen umgehenden Kassasturz und eine Nachfolgeprüfung durch den Rechnungshof. Jobstmann wird dazu in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Antrag stellen, in dem sie unter anderem eine sofortige Restrukturierung des Unternehmens mit dem Ziel einer einzigen, effizienten und transparenten "Asia-Spa-GmbH", einen "Experten-Aufsichtsrat", sowie eine klare Beteiligungsstrategie der Stadtgemeinde fordert. Es sei außerdem zu prüfen, inwiefern die finanziellen Abgänge zu Last der Stadt gehen.
Neue Chance für 2018
Das große Ziel sei es, der Leobener Bevölkerung langfristig ein leistbares Standardangebot im "klassischen Badesegment" sicherzustellen. "2018 gibt es einen neuen Vertrag für das Projekt 'Asia Spa'. Dass wäre DIE Chance etwas zu verändern", erklärte Jobstmann.
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