Kommt der "Gösser Ornat" zurück nach Leoben?

Buchpräsentation von Günther Jontes zu 1.000 Jahr Stift Göß. | Foto: Gaube
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  • Buchpräsentation von Günther Jontes zu 1.000 Jahr Stift Göß.
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LEOBEN. Ein hoher Festtag steht der Stadt Leoben heuer bevor: Am 1. Mai werden 1.000 Jahre Stift Göß gefeiert. Die Stadtkirche Leoben plant – in Absprache mit der Diözese Graz Seckau – dem Anlass entsprechende Feierlichkeiten, ein genaues Programm liegt noch nicht vor. Was es allerdings bereits gibt, ist ein Buch des Historikers Günther Jontes mit dem Titel "Vor tausend Jahren – Stift Göß in Leoben als älteste Klostergründung der Steiermark". Das Werk – erschienen als Jahresband des Obersteirischen Kulturbundes – wurde vergangene Woche im Collegium Josefinum präsentiert.

1.000 Jahre Stift Göß

"Tausend Jahre nach der Gründung des Gösser Benediktinerklosters geziemt es sich, einem der bedeutendsten Kulturzentren der Steiermark zu gedenken und den 1.000 Jahrestag der Klostergründung festlich zu begehen", erläuterte Jontes vor zahlreich erschienenem Publikum. Kaum jemand habe von diesem Jubiläum gewusst, das war für ihn Motivation, dieses Buch zu schreiben. Stadtpfarrer Markus Plöbst habe natürlich davon gewusst, für ihn ist das Buch ein Rückblick, aber kein Abschluss, sondern ein Ausblick auf weitere 1.000 Jahre im Glauben. "Professor Jontes ist ein Mensch, den man nicht lange bitten muss, er hat aus eigenem Antrieb heraus dieses Jubiläum aufgegriffen und beschäftigt sich in seinem Buch intensiv mit der Geschichte des Stiftes Göß", betonte Plöbst. Die Fotos im Buch stammen – mit Ausnahme der Ansichtskartenmotive – von Günther Jontes selbst. Seine Intention: "Das Sprechende der Bilder habe ich in den redenden Text eingefügt."

Gösser Kulturschatz

Jontes hat indessen weitere Pläne, einen besonderen Schatz des Stiftes Göß heimzuholen. Es gibt einen prachtvollen, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Gösser Nonnen gestickten Mess-Ornat (siehe Beitrag links), der 1908 vom damaligen Pfarrer an das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien verkauft wurde. "Das Jubiläum wäre ein Anlass, den Ornat wieder einmal in Göß zu zeigen“, sagte Jontes.
Im Gösseum, dem Gösser Braumuseum, bestehen aktuell nicht die technischen Voraussetzungen, um eine derart wertvolle Textilie auszustellen. Allerdings soll es im Jahr 2021 – angelehnt an die früheren Landesausstellungen – eine so genannte "Steiermark Schau" geben. "Vielleicht ist es mit Unterstützung aus Graz möglich, dass unserem Wunsch nach dem Gösser Ornat entsprochen wird", hofft Jontes.

Wie stehen die Chancen?

Die MAK-Schausammlung "Romanik, Gotik, Renaissance" (in der der Gösser Ornat zu sehen war) musste einer Ausstellung von Teilen der Asiensammlung des MAK weichen. Aktuell sei eine Präsentation von Teilen des Gösser Ornats im MAK nicht geplant, berichtete Lara Steinhäußer, Kustodin der MAK-Sammlung Textilien und Teppiche, auf Anfrage der WOCHE. Das allerdings könnte die Chancen einer Leihgabe in die Steiermark erhöhen, eine Leihanfrage in Wien liegt aber bislang nicht vor.

Buchtipp:
Günther Jontes: Vor tausend Jahren
Stift Göß in Leoben als älteste Klostergründung der Steiermark
84 Seiten, 20 Euro
erhältlich im Buchhandel

Weitere Informationen zum Stift Göß und dem Gösser Ornat finden Sie hier!

Buchpräsentation von Günther Jontes zu 1.000 Jahr Stift Göß. | Foto: Gaube
Der Gösser Ornat, eine wertvolle romanische Seidenstickerei. | Foto: © MAK/Ingrid Schindler
Stift Göß, im Hintergrund die Produktionsanlagen der Gösser Brauerei | Foto: Freisinger
Winterliches Leoben mit dem Stift Göß | Foto: Freisinger
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