Zwischenstopp in Leoben
Millionen Schritte gegen die Obdachlosigkeit

Mit "Leoben"-Rucksäcken geht die Tour weiter: Katrin Goriupp aus Leoben, Heimo Neumaier aus Rottenmann und Alina Schreib aus Hallein (v.l.) bei ihrem Zwischenstopp in der Montanstadt. Das Team geht vom tiefsten bis zum höchsten Punkt Österreichs, um auf Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Mitwanderer sind willkommen!
8Bilder
  • Mit "Leoben"-Rucksäcken geht die Tour weiter: Katrin Goriupp aus Leoben, Heimo Neumaier aus Rottenmann und Alina Schreib aus Hallein (v.l.) bei ihrem Zwischenstopp in der Montanstadt. Das Team geht vom tiefsten bis zum höchsten Punkt Österreichs, um auf Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Mitwanderer sind willkommen!
  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

Sie wandern vom tiefsten zum höchsten Punkt Österreichs, um Aufmerksamkeit und Spenden für Obdachlose zu sammeln: Heimo Neumaier, Katrin Goriupp und Alina Schreib haben kürzlich Halt in Leoben gemacht.
LEOBEN. Kein Dach über dem Kopf zu haben, nicht zu wissen, wo man die Nacht verbringt: Eine Situation, die man sich nur schwer vorstellen kann, die aber unzählige Menschen in unserem Land erleben, nämlich jene, die obdachlos sind. „Ich habe zu Hause in Rottenmann von Wohnungslosigkeit nie etwas bemerkt. Als ich mit 18 Jahren Zivildienst in der Obdachloseneinrichtung Arche 38 in Graz machte, lernte ich dieses Riesenproblem kennen und war geschockt davon. Aus diesem Schock ist Motivation geworden, Schritte gegen die Obdachlosigkeit zu setzen. Mittlerweile mehrere Millionen Schritte“, erzählt Heimo Neumaier, 24, Student für Soziale Arbeit, der bereits zum zweiten Mal das Projekt „Heimo geht“ in die Tat umsetzt, um das Thema Obdachloskeit ins Bewusstsein der Menschen zu rufen.
Vergangenes Jahr ging er gemeinsam mit Freunden von Radkersburg auf den Großglockner und sammelte dabei rund 10.000 Euro an Spenden für Wohnungslose. Heuer wurde das Projekt auf Österreich ausgeweitet, also vom Neusiedlersee (116 Meter Seehöhe) bis auf den Großglockner (3.798 Metern Seehöhe).

Halbzeit in Leoben

Und davon haben er und seine Mitstreiterinnen Katrin (31) und Alina (24) nach dem Start am 13. September nun gut die Hälfte geschafft, wie sie freudig beim Besuch in Leoben erzählen. Was während der mehr als 300 Kilometer langen Wanderung bislang am meisten zu schaffen gemacht hat, waren Blasen an den Füßen. „Wir versorgen die Wunden, denken positiv und haben immer unser Ziel vor Augen“, meint die 24-Jährige Alina, die wie ihre beiden Freunde voll motiviert unterwegs ist. Zu den Blasen würden sich auch oft Wadenkrämpfe gesellen, wie Heimo einblicken lässt. Und manchmal macht auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. „Wir wollten im Schiestlhaus am Hochschwab nächtigen, mussten jedoch aufgrund des bevorstehenden Wintereinbruches wieder stundenlang runter ins Tal gehen, wo wir beim „Bodenbauer“ in Thörl übernachten konnten. Von dort aus ging es dann über das Hiaslegg nach Trofaiach. Die Nächte verbringen Heimo, Katrin und Alina entweder in Caritas-Einrichtungen, Pfarren, Turnhallen oder privat über Facebook-Aufrufe. Für Katrin, die aus Leoben stammt, ist es besonders schön gewesen, in ihrer Heimatstadt angekommen zu sein: „Wir sind hier so gut aufgenommen worden und wir freuen uns, dass Leoben dabei ist!“

Mitwanderer gesucht

Auch Heimo ist glücklich über den Erfolg der Aktion, deren Ziel es ist, 3.333 Nächtigungen in Caritas-Notschlafstellen finanzieren zu können. „Wir werden überall herzlich empfangen. Ich würde mir diese Herzlichkeit auch gegenüber Obdachlosen wünschen, denn sie sind die Helden des Alltages.“ Was sich er, Alina und Katrin auch wünschen würden, sind mehr Menschen, die sie auf ihrer Wanderung begleiten, und sei es auch nur eine kurze Strecke. „In persönlichen Gesprächen könnten wir das Thema noch weiter hinaustragen.“ Jemand, der stets dabei ist, ist Heimos Vater Walter, und bei manchen Etappen auch seine Mutter Gerlinde. Heimo, Katrin und Alina sind nun gespannt, was sich auf ihrer Wanderung bis zum 7. Oktober noch alles ergeben wird. „Spätestens am Großglockner hoffe ich, dass jeder über das Thema Obdachlosigkeit Bescheid weiß“, sagt Heimo Neumaier.

Ohne Unterstützung hilflos

Dank an das engagierte Team kam von Christine Hebenstreit, Caritas Regionalkoordinatorin Obersteiermark-Ost: „Wir sind hier heute im Haus Franziskus in Leoben, der ersten steirischen Caritas-Notschlafstelle außerhalb von Graz. Seit Eröffnung im März dieses Jahres hatten wir hier insgesamt 681 Nächtigungen, also umgerechnet 85 Übernachtungen pro Monat. Für den kommenden Winter erwarten wir noch eine Steigerung. Unser Ziel ist es, dass kein Mensch in der Steiermark auf der Straße übernachten muss. Ohne Unterstützung und Spenden der Menschen könnten wir diese Notschlafstellen aber nicht führen. Deshalb ein besonders großer Dank an Heimo, Katrin und Alina.“ Größte Hochachtung und Bewunderung sprach auch Maximilian Jäger, Leobens Vizebürgermeister, dem Team aus und übergab Rucksäcke, Hauben und eine finanzielle Spende. „In unserer heutigen ‚Ich-AG‘ ist eine solche Aktion umso bewundernswerter. Die Stadtgemeinde Leoben, die auch oft mit Fällen der Obdachlosigkeit konfrontiert ist, unterstützt dieses Projekt gerne.“

Info
Ziel der Wanderung ist es, das Thema Obdachlosigkeit ins Bewusstsein der Menschen zu rufen und Spenden für 3.333 Nächtigungen in Caritas Notschlafstellen zu sammeln. Dafür sind rund 50.000 Euro notwendig.
Während ihrer dreiwöchigen Wanderung legen Heimo, Alina und Katrin rund 650 Kilometer und 13.000 Höhenmeter zurück.

Unter dem Hashtag #heimogeht können Interessierte Heimo & Team auf ihrer Wanderung auf Facebook, Instagram und Twitter verfolgen.
Infos gibt es aber auch auf www.caritas.at/heimogeht.

Wanderbegeisterte sind eingeladen, eine kurze oder lange Strecke mit Heimo, Alina und Katrin mitzugehen.
Die Route durch die Steiermark führt am Donnerstag, 27. September, von Zeltweg nach St. Georgen ob Judenburg und am 28. September weiter nach Murau, einen Tag später, am 29. September, geht die Gruppe nach Tamsweg in Salzburg.
30. September: Tamsweg - Innerkrems
1. Oktober: Innerkrems - Spital an der Drau
2. Oktober: Spital an der Drau - Greifenburg
3. Oktober: Greifenburg - Lienz
4. Oktober: Lienz - Huben
5. Oktober: Huben - Lucknerhaus
6. Oktober: Lucknerhaus - Stüdlhütte
7. Oktober: Stüdlhütte - Großglockner 

Telefonisch erreichbar ist die Wandergruppe unter 0676 33 64 072.

Spenden kann man entweder online auf www.caritas.at/heimogeht oder per Überweisung an
Erste Bank
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: Heimo geht

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
"Josh" wird bei den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" in Kindberg am 8. Mai auf der Bühne stehen.  | Foto: Michael Strini
4

"Mürzhofner Spring Vibes"
Der Countdown zur Premiere läuft

Der Countdown zu den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" am 8. Mai 2024 läuft und damit auch der Countdown zum Auftritt von "Josh" in Kindberg. Mit dabei an diesem Abend ist auch Singer-Songwriter Alexander Eder sowie Moderator und DJ "Daniel Düsenflitz". Karten sind noch in allen Kategorien erhältlich. KINDBERG. "Cordula Grün", "Expresso & Tschianti", "Martina" oder "Ich gehör repariert": Hits hat der österreichische Musiker "Josh" schon einige. Derzeit auf Deutschland-Tournee, gibt der Sänger am...

  • Stmk
  • Mürztal
  • Angelina Koidl

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.