Internationaler Tag der Menschenrechte
Persönliche Begegnung als Schlüssel gegen Vorurteile

Gemeinsamer Einsatz für Menschenrechte: Susanne Sacher, Alexandra Köck, Margit Keshmiri, Margit Neubauer, Veronika Knoll, Erika Augustin.  | Foto: Riegler
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,Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren‘ – unter diesem Motto erfolgte in Leoben der Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum Thema Menschenrechte.

LEOBEN. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in Österreich einmal für Menschenrechte einsetzen muss", sagte Margit Neubauer vom Friedenszeichen Kammern. Als Ideengeber lud sie gemeinsam mit dem Netzwerk "Integration" unter der Schirmherrschaft der Leobener Gemeinderätin Margit Keshmiri sowie allen beteiligten Organisationen und Gemeinden des Bezirkes Leoben zum "Stand der Begegnung" an der Charityhütte des Leobener Adventdorfes. Anlass war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe, der bewusst am heutigen internationalen Tag der Menschenrechte erfolgte. Dem Motto „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ werden engagierte Menschen und Organisationen aus zahlreichen Gemeinden des Bezirkes (Leoben, Kammern, Trofaiach, St. Stefan, Eisenerz, St. Michael und Vordernberg) in dieser Veranstaltungsreihe darauf aufmerksam machen, dass unsere Gesellschaft weiterhin an der Verwirklichung der Menschenrechte arbeiten muss. 

Soziale Einbindung in Gemeinden

Der Schwerpunkt der Auftaktveranstaltung lag auf dem Thema „Flucht“. „Im Fokus stehen aber auch die Diversität und Vielfalt“, erklärte Alexandra Köck, Geschäftsführerin des Vereins Zebra Graz. Zebra ist steiermarkweit in verschiedenen Belangen rund um das Thema „Flucht und Migration“ unterstützend tätig und steht als eine Art „Dachverband“ hinter der Veranstaltungsreihe. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit: Geflüchtete sollen ins soziale Leben der Gemeinde eingebunden werden: "Diese Menschen haben alles verloren. Neben ihrem Hab und Gut sind es aber vor allem die sozialen Kotakte – Familie und Freunde – die sie in der neuen Heimat nicht haben",  sagte Köck. Das Netzwerk sei deshalb ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Arbeit.

Die beteiligten Organisationen

• Zebra Graz
• Plattform Asylwerber Leoben
• Amnesty International
• Friedenszeichen Kammern
• Wir für uns
• Lebenshilfe Leoben
• Katholische Kirche

Persönliche Begegnung im Fokus

Das bestätigt auch Margit Neubauer, die sich seit 2015 mit dem Thema Flucht beschäftigt und Gemeinden bei der Koordination der Aufnahme von Flüchtlingen geholfen hat: „Alle haben die gleichen Probleme und gleichen Erlebnisse. Deshalb ist der Austausch untereinander umso wichtiger. Man muss das Rad nicht ständig neu erfinden.“ Als besonders wichtig sieht Neubauer die persönliche Begegnung mit Flüchtlingen: "Jeder Österreicher müsste einen Flüchtling persönlich kennenlernen." Alexandra Köck ergänzte: „Je mehr dieser Begegnungen es gibt, desto weniger Vorurteile gibt es.“ Und Vorurteile, die durch Medien oder Gerüchte in Umlauf kommen, seien eine der größten Herausforderungen. Im Endeffekt würde durch eine persönliche Begegnung sogar eine Win-Win-Situation entstehen, wie Neubauer betonte: „Wir können Neues kennenlernen, unsere Horizont erweitern und Dinge wieder schätzen lernen. Die Flüchtlinge haben durch das Netzwerk die Möglichkeit auf soziale Kontakte.“

Menschenrechten Aufmerksamkeit schenken 

Auch wenn die Ehrenamtlichkeit, Kontinuität und Solidarität in Leoben unglaublich seien und auch nicht abreißen, wie Margit Keshmiri betonte, sollte der Tag der Menschenrechte als Anstoß dienen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschenrechte eben nicht überall eine Selbstverständlichkeit sind, obwohl sie universell und für alle gleich sein sollten. Durch die Veranstaltungsreihe, die in jeder Gemeinde eine weiterführende Veranstaltung vorsieht, soll in Folge das Thema „Menschenrechte“ durch die gesamte Region weiterziehen.

Etwas zurückgeben

Warum sich die Organisatorinnen mit soviel Engagement und Motivation für Flüchtlinge einsetzen? Erika Augustin von der Leobener Plattform Asylweber: „Wir haben im Jahr 2015 einfach getan, was zu tun war.“ Margit Neubauer betonte: „Ich gebe gerne zurück, weil mir geht's gut. Teilen macht mehr und nicht weniger". "Und wenn man gibt, bekommt man auch immer etwas zurück", ergänzte Margit Keshmiri.

Weitere Veranstaltungen

Im kommenden Jahr werden weitere Veranstaltungen in den beteiligten Gemeinden stattfinden. Sie alle werden mit den Themen „Vielfalt und Menschenrechte“, auch im Hinblick auf beeinträchtigte und alte Menschen, zu tun haben. Gemeinsam soll aufgezeigt werden, wie Menschen sich im Bezirk Leoben ganz konkret für Menschenrechte einsetzen.
Fest stehen bereits zwei Termine, und zwar am 7. Februar in St. Stefan und am 18. März in Kammern.

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