Bis 2026
Startschuss für die Bauarbeiten am Leobener Hauptplatz
Jetzt geht es an die Umsetzung: Anfang März fällt der Startschuss für die Sanierung und klimafite Umgestaltung des Leobener Hauptplatzes. Über zwei Jahre und in vier Bauabschnitten erhält das „Wohnzimmer der Leobenerinnen und Leobener“ ein neues Gesicht.
LEOBEN. Seit Monaten wird schon darüber gesprochen, jetzt erfolgt die Umsetzung: Nach fast 30 Jahren als beliebtes und intensiv genutztes „Wohnzimmer der Stadt“ wird der Leobener Hauptplatz generalsaniert und im gleichen Zuge auch umgestaltet. Dem ist ein mehrjähriger Bürgerbeteiligungsprozess mit fachlicher Begleitung vorausgegangen. Auch dem Klimawandel wird Rechnung getragen, sodass durch neue Akzentuierungen wie Bäume oder ein Wasserspiel angenehme, kühle Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden. In Summe wird die Stadt Leoben den Hauptplatzumbau 2,1 Millionen Euro aufwenden, davon werden 600.000 Euro für Umweltmaßnahmen ausgegeben.
Im November letzten Jahres wurden die Pläne zur Sanierung und Neugestaltung des Hauptplatzes präsentiert, nun wird Anfang März mit den ersten Bauarbeiten begonnen. „Die Sanierung, die auf zwei Jahre anberaumt ist, ist auch eine große logistische Herausforderung, denn die Arbeiten müssen auf das Leben der Menschen, die dort leben und arbeiten oder sich dort aufhalten wie beispielsweise Kundinnen und Kunden und Gäste, abgestimmt sein. Die Zugänge zu den Häusern und Geschäftslokalen werden ebenso gewährleistet sein, wie die Möglichkeit, den Hauptplatz für die Gastronomie und Feste zu nutzen. Es ist wichtig, dass das Leben am Hauptplatz nicht zum Erliegen kommt“, spricht sich Bürgermeister Kurt Wallner für einen möglichst reibungslosen Ablauf aus und fügt hinzu: „Ich bitte dennoch um gegenseitigen Respekt und Verständnis, wenn temporäre Beeinträchtigungen entstehen.“
Vier Bauabschnitte in zwei Jahren
Der Hauptplatz wird nicht auf einmal umgebaut, sondern es wird in Teilabschnitten gearbeitet. Kurz vor Baubeginn, rund um den 4. März, wird im Bereich der Granitsteinpflasterung zwischen dem Engelsbrunnen und der Pestsäule die Baustelleneinrichtung für 2024 unter anderem in Form von Containern hergestellt. Ab Anfang März beginnen im Rahmen des ersten Bauabschnitts die Abbrucharbeiten im nördlichen Bereich.
Gestartet wird mit den Arbeiten an der Schwammstadt im Bereich zwischen der Hauptplatzmitte bis inklusive der nord-östlichen Fahrspur. Die Kernelemente des Schwammstadtaufbaues sind der Erdaushub für die Baumgrube, das Schwammstadtsubstrat sowie ein Leitungs-, Verteilersystem für Wasser und Luft. Dazu wird unterhalb der befestigten Oberflächen im Straßenraum eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie feineren, wasserspeichernden Materialien angelegt. Diese Schicht hält das Wasser wie ein Schwamm zurück. Ein dort gepflanzter Baum kann das gespeicherte Wasser anschließend langsam über die Blätter verdunsten und kühlt somit die Umgebung.
Zur Info
Das Schwammstadtprinzip ist eine spezielle Maßnahme im Unterbau, welche vor allem im urbanen Raum Bäumen die Möglichkeit schafft, ausreichend Wurzeln zu schlagen und somit die Vitalität und das Wachstum des Baumes zu verbessern. Außerdem ermöglicht das Schwammstadtprinzip, das Kanalsystem bei Starkregenereignissen zu entlasten und die Oberflächenwässer für eine bestimmte Zeit zu speichern und damit die Bäume in Trockenphasen zu unterstützen.Der Austausch der Betonpflasterung im Gehweg-Bereich wird im Anschluss an die Schwammstadt durchgeführt. Bis dahin wird Fußgängerinnen und Fußgängern entlang der Häuserfront der Zugang zu den Geschäften weiterhin ermöglicht.
Mit kurzfristigen Behinderungen zu rechnen
Die Abbrucharbeiten der Betonpflasterung beziehungsweise der Natursteinplatten, welche zwischen der Beleuchtungsachse und der Fahrbahn angebracht sind, sowie die Abbrucharbeiten des Asphaltes unter der Fahrspur werden, vorbehaltlich der Witterung, bis Mitte April andauern. Anschließend werden die Erdarbeiten für die Baumgruben sowie die Versetzung des Regenwasserkanals stattfinden. Diese Arbeiten werden zirka zwei Monate, bis voraussichtlich Mitte Juni, dauern. Bis Mitte beziehungsweise Ende Juli werden abschließend für den ersten Bauabschnitt das Kiesbett für den Schwammstadtaufbau sowie die Pflasterung fertiggestellt. Im letzten Teil des ersten Bauabschnittes wird die Pflasterung vor der Häuserfront ausgetauscht. Der Zugang wird trotzdem möglich sein, allerdings mit kurzfristigen Behinderungen.
Die platzmittigen Granitsteine im nördlichen Teil des Hauptplatzes werden nicht ausgetauscht, sondern, ebenso wie die Granitsteine des südlichen Teils, erst im nächsten Jahr gereinigt und neu verfugt. Es wird eine optische Trennung zwischen Geh- und Fahrbereich durch zwei unterschiedliche Grautöne geben. Während der Umbauarbeiten wird der Gastgarten des Cafés Segafredo in die Josef Graf-Gasse und der Gastgarten vom Lokal „Zwanzger“ in Richtung Engelsbrunnen verlegt.
Pflanzung der Bäume folgt im Herbst
Bäume werden im ersten Abschnitt noch nicht gesetzt, aufgrund des Bauablaufs ist der richtige Zeitpunkt für die Bepflanzung der Oktober. Der Bereich der Schwammstadt wird bis zum Versetzen der Bäume im Herbst provisorisch zugeschüttet. Der zweite Bauabschnitt von von der Homanngasse bis hin zur Raiffeisenbank beginnt voraussichtlich Ende Juli. Mitte Oktober werden dann auch die 14 Bäume eingesetzt. Es werden Silberlinden und Ulmen verwendet, da diese Baumarten die vorherrschende Klimaentwicklung sehr gut aushalten. „Im Bereich der Bäume sollte die Umgebungstemperatur dann auch bis zu fünf Grad niedriger sein, durch das Transpirieren der Bäume hat es gefühlt sogar zehn bis 15 Grad weniger“, erläutert Alois Kieninger, stellvertretender Stadtbaudirektor und Leiter des Referats Grünflächen und Friedhöfe.
Die Bäume weisen beim Einsetzen zwischen vier bis fünf Meter Höhe auf, haben einen Stammumfang von 30 bis 35 Zentimeter und sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. Die Beschattungsfläche wird 2024 rund zehn Quadratmeter pro Baum betragen, im Jahr 2040 wird sich diese Fläche auf rund 80 Quadratmeter pro Baum ausgedehnt haben und die Bäume werden rund 13 bis 15 Meter hoch sein. Zur Absicherung werden die Ballen der Bäume mit Gurten an der Schwammstadt befestigt. Um die Bäume herum werden im konsumfreien Raum Sitzbänke angebracht. Hinter der Pestsäule wird auf rund 20 Quadratmetern ein Wasserspiel mit Fontänen bis zu 1,50 Metern Höhe errichtet, das über Düsen steuerbar ist.
Im südlichen Teil wird ab 2025 gearbeitet
Zwischen März und Juni 2025 erfolgt der dritte Bauabschnitt im südlichen Teil des Hauptplatzes, im Bereich von der Josef Graf-Gasse bis zur Volksbank in der Sauraugasse, und dieser weist einen ähnlichen Bauablauf wie die Bauabschnitte zuvor auf. Im vierten und letzten Abschnitt werden bis November 2025 die Granitsteine des gesamten Hauptplatzes gereinigt und neu verfugt, nur kaputte Steine werden auch ausgetauscht. Auf der Seite des Hacklhauses werden die Betonpflasterplatten durch neue Betonsteine ersetzt.
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.