Verloren geglaubte Fotos von Robert Haas
Über 80 Jahre alte Einblicke ins Stahlwerk Donawitz

Ausstellungseröffnung von "Arbeitswelt 1937 - Stahlwerk Donawitz" im Arbeitsmarktservice Leoben mit Leobens Bürgermeister Kurt Wallner, Joachim Gruber, pädagogischer Leiter des Bildungshauses Retzhof, und Helmut Wiesmüller, Leiter der AMS-Geschäftsstelle Leoben (v.l.). Zu sehen sind mehr als 80 Jahre alte Fotos von Robert Haas, die er im damaligen Stahlwerk Donawitz aufnahm.
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  • Ausstellungseröffnung von "Arbeitswelt 1937 - Stahlwerk Donawitz" im Arbeitsmarktservice Leoben mit Leobens Bürgermeister Kurt Wallner, Joachim Gruber, pädagogischer Leiter des Bildungshauses Retzhof, und Helmut Wiesmüller, Leiter der AMS-Geschäftsstelle Leoben (v.l.). Zu sehen sind mehr als 80 Jahre alte Fotos von Robert Haas, die er im damaligen Stahlwerk Donawitz aufnahm.
  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

„Arbeitswelt 1937 – Stahlwerk Donawitz“ ist der Titel einer Ausstellung von 1937 gemachten Fotos des österreichischen Fotografen Robert Haas, die derzeit im AMS Leoben zu sehen ist.
LEOBEN. „Robert Haas hätte sich sehr gefreut über die Ausstellung, denn es war sein großer Wunsch, in Österreich nicht in Vergessenheit zu geraten. Seine Fotos sind ein Stück bedeutende Kunstgeschichte“, sagte Joachim Gruber, pädagogischer Leiter des Bildungshauses Retzhof, bei der Eröffnung der Ausstellung „Robert Haas: Arbeitswelt 1937 – Stahlwerk Donawitz“, die bis 10. Mai im Arbeitsmarktservice (AMS) Leoben zu sehen ist. Mehr als 80 Jahre nach Entstehen der Fotos im Stahlwerk Donawitz, die Haas – er verstarb 99-jährig im Jahre 1997 – im Auftrag der Alpine Montangesellschaft aufnahm, werden diese nun einem breiten Publikum gezeigt.

Wider das Vergessen

„Die Fotoserie ist ein Schatz, den mir Robert Haas 1992 in New York, wohin er nach der Flucht vor den Nazis im Zweiten Weltkrieg ging, wider das Vergessen mitgab“, berichtete Gruber weiter. Ausgestellt sind 22 großformatige Fotos in den Gängen des AMS, die vom damaligen Arbeitsalltag im Stahlwerk Donawitz erzählen. „Haas hat nicht nur seinen Dokumentationsauftrag erfüllt, sondern hochästhetische Bilder durch Künstleraugen gemacht“, betonte Gruber. Haas, ein Wiener, sei für die Österreicher bis vor kurzem als Künstler im Exil vergessen gewesen. Dabei war er als Fotograf in New York so renommiert, dass er Oskar Kokoschka, Albert Einstein, Martin Luther King oder Marlene Dietrich portraitierte.

Wieder zurück in Österreich

Die wertvollen Bilder aus der steirischen Stahlindustrie galten lange als verschollen. "Sie gelangten über Joachim Gruber zurück nach Österreich. Es freut mich sehr, dass wir sie nun der steirischen Bevölkerung zeigen können“, erklärt Kurt Flecker, ehemaliger Sozial- und Kulturlandesrat sowie Präsident der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik, die gemeinsam mit dem AMS Steiermark diese Ausstellung organisierte. Helmut Wiesmüller, Leiter der AMS-Geschäftsstelle Leoben, betonte: „Die Fotos sind mit der Ausstellung in Leoben jetzt dort, wo sie hingehören. Für das AMS ist dies ein besonderer Anlass, die Arbeitswelt mit Kultur zu verbinden."
Wie Bürgermeister Kurt Wallner erklärte, ermögliche die Ausstellung „auf die Geschichte der Region zurückzublicken, um zu verstehen“.

Podiumsdiskussion

Im Zuge der Eröffnung gab es auch eine Podiumsdiskussion zum Thema Industrietechnik im Wandel sowie Frauen in der Industrie, an der sich Patrik Kutschi, Personalchef der Voestalpine Schienen GmbH Donawitz, Christina Lind, Stv. Landesgeschäftsführerin AMS Steiermark, Sandra Kocuvan, Stv. Präsidentin der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik, Andreas Schicker, Leiter von Jugend am Werk sowie Sonja Zeiler, Prozessingenieurin bei der Voestalpine Stahl Donawitz GmbH, beteiligten.

Info

Die Ausstellung kann bis 10. Mai innerhalb der Öffnungszeiten (Mo - Do 7.30 - 15.30 Uhr, Freitag 7.30 - 12.30 Uhr) in den Räumlichkeiten des AMS Leoben, Vordernbergerstraße 10, kostenlos besichtigt werden.

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