Montanuniversität
CDG-Preis für Forschung und Innovation geht an Nina Schalk
Die Werkstoffwissenschaftlerin Nina Schalk von der Montanuniversität Leoben erforscht gemeinsam mit ihrem Team die hauchdünnen Beschichtungen für Metallwerkzeuge. Für ihre Forschungsarbeit wurde sie nun mit dem Preis für Forschung und Innovation der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) ausgezeichnet.
LEOBEN. Vom Auto bis zum Flugzeugtriebwerk – für Drehen, Bohren und Fräsen von Bauteilen werden Zerspanwerkzeuge gebraucht, die viel aushalten müssen, daher werden diese besonders beschichtet. Und die Werkstoffwissenschaftlerin Nina Schalk von der Montanuniversität Leoben will es genau wissen: Mit verschiedenen Methoden und Geräten schaut sie so genau wie möglich in die hauchdünnen Beschichtungen für Metallwerkzeuge. Diese Beschichtungen sind etwa drei bis zwanzig Mikrometer dick. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat etwa fünfzig Mikrometer Durchmesser. Mit den richtigen Instrumenten aber werden ganze Landschaften aus Elementen, Phasen, Lagen und Kristallen sichtbar.
Das ist die Welt, die Nina Schalk und ihr Team erforschen und beschreiben – und in Verbindung setzen mit den Eigenschaften des Materials: Härte, Zähigkeit, Temperaturbeständigkeit, Oxidation und vieles mehr. Diese Erkenntnisse der Grundlagenforschung sind für den Unternehmenspartner „Ceratizit Austria GmbH“ sehr wertvoll, denn sie sind Ausgangspunkt für die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Werkzeuge für die Metallbearbeitung.
Für langlebigere, ressourceneffizientere Produkte
Für ihre Forschungsarbeit erhielt Schalk nun den Preis für Forschung und Innovation der Christian Doppler Gesellschaft (CDG). „Beschichtung von Werkzeugen – das mag für manche langweilig klingen“, sagt CDG-Präsident Martin Gerzabek und fügt hinzu: „Nina Schalk aber, ihr Team und ihr Partner Ceratizit sehen das anders. Ihre Forschung ist nicht nur ungemein spannend, sie führt auch zu langlebigeren, ressourceneffizienteren Produkten, etwa für die Automobilindustrie, Turbinen für die Energiegewinnung oder Flugzeugtriebwerke. Damit Österreich zukunftsfähig bleibt, braucht es Wissen, technisches Know-how und Innovationskraft. Nina Schalk ist ein exzellentes Beispiel dafür, dass CD-Labors einer jener Orte sind, an denen genau das gelebt und weitergegeben wird. Eine verdiente Preisträgerin, der auch ich herzlich gratuliere.“
„Ich bin begeisterte Experimentalforscherin“, betont Preisträgerin Nina Schalk. „Wir arbeiten mit winzigen Proben an riesigen Geräten und erforschen und beschreiben eine Welt, die bisher unsichtbar war. Damit schaffen wir Daten, die später vielleicht für Simulationen verwendet werden können. Neues Wissen als Basis für Innovation – ganz im Sinne der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, deren Fördermodell meine Forschung in dieser Form erst ermöglicht.“
Wissenschaft und Wirtschaft
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher fügt hinzu: „Gemeinsam mit ihrem Unternehmenspartner Ceratizit zeigt sie, wie sehr Wissenschaft und Wirtschaft voneinander profitieren können: Das im CD-Labor gewonnene Grundlagenwissen über die physikalischen Eigenschaften verschiedener Beschichtungen wird im Unternehmen für Weiter- und Neuentwicklungen genutzt. Das erhöht Qualität und Effizienz, sichert Arbeitsplätze und stärkt den Standort Österreich – heute und in Zukunft.“
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