Die Knapp AG knackt die Krise
Auch für die Knapp AG, unter anderem auch mit Standort in Leoben, war das abgelaufene Wirtschaftsjahr eines mit extremen Ausschlägen. Mussten im ersten Quartal noch praktisch alle internationalen Projekte gestoppt werden, konnte durch die hohe Auslastung im weiteren Verlauf ein Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erreicht werden. Das gute Ergebnis im Wirtschaftsjahr 2020/21 ermöglicht die hohen Investitionen für weiteres Wachstum und schafft neue Arbeitsplätze.
Wachstum auch im Krisenjahr
„Im Frühjahr 2020 mussten wir die laufenden Projekte einstellen und hatten damit trotz voller Auftragsbücher eine Ausnahmesituation zu überstehen. Auch der langfristige Auftragseingang war bis in den Herbst 2020 aufgrund der Investitionsunsicherheiten bei den Kunden bei unter 50 Prozent vom Normalniveau. Dann stieg die Investitionsbereitschaft am Markt wieder“, erklärt Knapp-Vorstandsdirektor Gerald Hofer. Ende März 2021 bilanzierte die Knapp-Gruppe mit einem Nettoumsatz von 1,06 Milliarden Euro auf einem annähernd hohen Niveau wie im Vorjahr (1,08 Mrd. Euro). Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich auf 84,5 Millionen Euro (Vorjahr: 76 Mio. Euro). Das Nettoergebnis nach Steuern fiel mit 59,2 Millionen Euro um rund 9 Prozent höher aus als im vorjährigen Geschäftsjahr. Der Auftragseingang lag im Berichtsjahr mit 1,8 Milliarden Euro auf Rekordniveau. Mit 54 Millionen Euro investierte Knapp traditionell viel in Innovationen und beschäftigt weltweit 800 Mitarbeiter allein im Bereich Neu- und Weiterentwicklungen. Sehr stark erwiesen sich die Märkte in Zentral-, Nord- und Westeuropa. Das stärkste Wachstum konnte im nordamerikanischen Raum erzielt werden, was durch zahlreiche neue Referenzprojekte und eine stark ausgebaute US-Niederlassung ermöglicht wurde. Auch in Südamerika und Australien und Asien gibt es Zuwächse. Besonders erfreut zeigt sich das Vorstandsteam mit Gerald Hofer, Franz Mathi und Christian Grabner darüber, dass der Mitarbeiterstand in vollem Umfang beibehalten wurde und aktuell sogar stark ausgebaut wird.
Mit einer Exportquote von 95 Prozent haben das Unternehmen insbesondere die Reisebeschränkungen getroffen. „Rasches Handeln und funktionierende Krisenstäbe haben es ermöglicht, umfassend und schnell die notwendigen Maßnahmen zu setzen. Jeder Einzelne ist wichtig, damit wir für die aktuellen Anforderungen und die Zukunft gut aufgestellt sind“, so Gerald Hofer.
Gegründet 1952, hat Knapp seine Wurzeln in der Steiermark, wo auch heute noch das Herz des Technologieunternehmens schlägt. Aus einem Zwei-Mann Betrieb hat sich ein High-Tech-Unternehmen für Software und Automatisierung entwickelt, das weltweit ein gefragter Entwicklungspartner ist. Knapp begleitet seine Kunden über viele Jahre und ermöglicht ihnen mit flexiblen Automatisierungstechnologien, ihre Geschäftsmodelle zu erweitern und sich rasch an Veränderungen am Markt anzupassen.
Für Partner-Industrien bietet Knapp Lösungen von der Produktion über die Distribution bis zum Point-of-Sale. Zu den Kunden zählen beispielsweise Arvato/Douglas, Zalando, Garmin, Herba Chemosan oder Woolworths.
Mitarbeiter dringend gesucht
Mit Ende März 2021 beschäftigt Knapp rund 5.300 Mitarbeiter weltweit, in Österreich an den Standorten Hart bei Graz, Leoben, Dobl, Raaba-Grambach und Klagenfurt 3.100, Tendenz steigend. „Wir haben im Februar bekanntgegeben, dass wir 1.000 neue Mitarbeiter weltweit suchen, davon 500 in der Steiermark. Wir freuen uns über eine sehr positive Resonanz und weit über 4.000 Bewerbungen. Dennoch sind wir noch nicht am Ziel unseres Mitarbeiteraufbaus angelangt“, sagt Finanzvorstand Christian Grabner. „Wir suchen weiterhin Mitarbeiter mit Kompetenzen im Bereich Mechatronik, Elektrik, Software, SPS-Programmierung, Projektmanagement sowie Inbetriebnehmer mit hoher Reisebereitschaft für unsere weltweiten Anlagen.“ Weiter investiert wird auch in den Ausbau der steirischen Standorte. Rund 75 Millionen Euro investiert Knapp in Infrastruktur, Gebäude- und Hallenerweiterungen, etwa 50 Prozent des Wachstums wird an den internationalen Standorten erzielt werden.
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