Montanuniversität Leoben
Neue innovative Anlage für den Lehrstuhl für Kunststofftechnik
Vergrößerung des Additive Manufacturing Lab: Innovative Anlage für Department für Kunststofftechnik.
LEOBEN. Das Additive Manufacturing Lab des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung (KV) hat seinen Maschinenpark um einen freeformer 200-3X der Firma Arburg erweitert. Mit diesen Anlagen sowie einem neuen Verfahren geht das Unternehmen neue Wege im Additive Manufacturing. Additive Manufacturing bezeichnet Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Gegenstände erzeugt werden.
Das AKF-Verfahren (Arburg Kunststoff-Freiformen) ermöglicht die Verwendung von Granulaten, die in zwei Spritzeinheiten aufgeschmolzen werden und durch Nadelverschlussdüsen tröpfchenweise auf das Bauteil aufgebracht werden.
Kombination von 3-D-Druck und Spritzguss
Durch diese neue Technologie lassen sich Bauteile im industriellen Maßstab herstellen, die je nach Orientierung und Material, mit Festigkeiten ähnlich denen von spritzgegossenen Bauteilen überzeugen können, aber gleichzeitig eine individuelle, optimierte Geometrie aufweisen. „Das bedeutet, wir können damit die Vorteile von ansonsten zwei sehr unterschiedlichen Verfahren kombinieren: Wir sind – wie im 3-D-Druck – in der Lage individuelle Produkte zu generieren, die je nach Anwendung gezielt angepasst und optimiert werden können. Gleichzeitig gibt es kaum Einschränkungen beim Material, da man mit Granulaten – wie im Spritzguss – arbeitet. Das eröffnet uns viele Möglichkeiten, vor allem in Hinblick auf medizinische Anwendungen. Wir freuen uns schon darauf, mit der Anlage die Erforschung der Additiven Fertigungstechnologien an der Montanuniversität Leoben weiter voranzutreiben“, erläutert Universitätsprofessor Clemens Holzer, Leitung Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung.
Gewinnbringend für Medizintechnik
Dieses Verfahren ist insbesondere im Projekt "CAMed Clinical additive manufacturing for medical applications" von Bedeutung, dessen Ziel es ist, patientenspezifische Implantate herzustellen. Dabei wird auch an Multimaterialkomponenten geforscht: Flexible und starre Materialien sollen dabei miteinander verbunden werden, um eine Beweglichkeit der Implantate zu gewährleisten. Durch die Möglichkeit, auch Granulate verarbeiten zu können, können viele Kunststoffe verwendet werden, die eine medizinische Zulassung aufweisen und für die Anwendung im klinischen Bereich geeignet sind. Dadurch ergeben sich zahlreiche Materialkombinationen, die für Implantate genützt werden könnten.
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