Energiebündel zwischen L.A. und San Diego

Die Leobenerin Anna Dusper am Strand von La Jolla in San Diego. Als Au-pair und durch zahlreiche Roadtrips hat sie bereits viele Teile der USA besucht. Ihr Motto: Das Leben genießen, fremde Länder und Kulturen kennenlernen,  solange sie noch ungebunden und frei ist. | Foto: KK
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  • Die Leobenerin Anna Dusper am Strand von La Jolla in San Diego. Als Au-pair und durch zahlreiche Roadtrips hat sie bereits viele Teile der USA besucht. Ihr Motto: Das Leben genießen, fremde Länder und Kulturen kennenlernen, solange sie noch ungebunden und frei ist.
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  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

LEOBEN. Rund 340 Sonnentage pro Jahr werden dort gezählt, wo die Leobenerin Anna Dusper die vergangenen neun Monate verbrachte, nämlich am Pazifik, in der „Surferstadt“ San Clemente im kalifornischen Orange County. Eine Stadt auf halben Weg zwischen Los Angeles und San Diego. Davor lebte sie bereits ein Jahr lang in Denver, Colorado. An beiden Orten war sie als Au-pair-Mädchen für jeweils drei Kinder tätig. Nach beinahe zwei Jahren ist sie derzeit zum ersten Mal auf ersehnten Heimatbesuch bei ihrer Familie in Leoben. Aber nicht allzu lange, denn die Ferne ruft schon wieder. "Ende August reise ich – wenn mit meinem Studentenvisum alles klappt – wieder zurück nach San Clemente, wo ich am Saddleback College aufgenommen wurde und die nächsten drei Jahre Gesundheit und Ernährung studieren möchte“, erzählt die 21-Jährige.

Glück mit Au-pair-Familie

Obwohl ihre Arbeit als Au-pair-Mädchen abgeschlossen ist, darf sie weiterhin bei ihrer Au-pair-Familie wohnen, die Anna auch das Studium finanziert. „Ich habe wirklich sehr viel Glück gehabt mit meinen Au-pair-Familien, ich habe die richtigen Menschen getroffen“, sagt Anna, die vor Energie und Abenteuerlust nur so sprüht. Letzteres war es auch, was sie 2016 in die Ferne zog. „Diese Sehnsucht nach anderen Ländern, nach Reisen, war eigentlich immer schon in mir und meine Familie wusste, dass ich nach der Schule vorerst einmal ins Ausland gehen wollte. Nachdem ich mit meiner Klasse der HLW Leoben eine Berufs- und Studienmesse besucht hatte und dort auf die Au-pair-Agentur ‚Cultural Care‘ gestoßen bin, wusste ich, dass ich genau diesen Weg einschlagen wollte. Ich wollte nach der Matura nicht gleich ein Studium beginnen, sondern zuerst etwas erleben“, erzählt sie.

Treffer ins Schwarze

Diese Entscheidung war für Anna ein Treffer ins Schwarze, etwas, das sie gegen nichts eintauschen möchte. „Im Juni habe ich maturiert und im Oktober bin ich nach intensiver Vorbereitung – ich habe auch noch schnell den Führerschein gemacht – zuerst für eine Schulungswoche nach New York geflogen und danach zu meiner Au-pair-Familie nach Denver“, berichtet Anna. Gleich am ersten Tag ihrer Ankunft musste sie mit ihrer Gastmutter ins Spital fahren, weil diese im siebenten Schwangerschaftsmonat frühzeitig Wehen bekam und die kleine London zur Welt brachte. „Die erste Zeit war heftig, denn ich war plötzlich Mamaersatz für die beiden älteren Kinder, zwei und drei Jahre alt. Aber wir haben das gemeistert.“ Mit den Kindern sprach Anna nur Deutsch. Ein Wunsch der Familie, da die Großmutter Deutsche ist. „Das amerikanische Englisch war aber nie problematisch für mich, ich konnte mich von Anfang an gut verständigen.“

Nicht so schnell nach Hause

Nach einem Jahr sah das Au-pair-Programm eine Rückkehr oder Fortsetzung vor. „Ich wusste schon nach kurzer Zeit, dass ich nach Denver noch nicht heim wollte.“ Und so fand Anna eine weitere tolle Familie in San Clemente in Kalifornien, zwei Flugstunden von Denver entfernt. „Ich habe in diesen zwei Jahren so unendlich viele wertvolle Erfahrungen gemacht, neue Freunde kennengelernt und hatte so viele Chancen zu reisen. Ich habe – mit oder ohne Gastfamilie – insgesamt 22 US-Staaten besucht. Großteils traf ich dort andere Au-pairs, die teilweise zu Freunden fürs Leben geworden sind“, so die 21-Jährige. Heimweh hatte sie bislang nur zu Weihnachten oder anderen Familienfesten. „Ich habe meine Familie ja alle zwei Tage über ‚Facetime‘ kontaktiert, wir konnten uns sehen. Das reduziert das Heimweh enorm.“

Amerika gewinnt

Die Unterschiede zwischen Österreich und den USA seien in jeder Hinsicht groß, nicht alles sei besser, aber: „Die Amerikaner sind grundsätzlich viel freundlicher und offener, die Geschäfte haben länger und auch sonntags geöffnet, die Öffis fahren öfter und weit billiger als hier. Alles in allem gewinnt Amerika für mich. Abgesehen vom Essen, das ist nicht besonders gut. Ich bin in Amerika Vegetarierin geworden. Was mir ganz enorm fehlt, ist das Gebäck, besonders das Schwarzbrot“, sagt Anna, deren Schwester Andrea sie heuer im März in den USA besuchte. In Leoben genießt sie derzeit all das, was sie früher auch gemacht hat. „Ich spaziere auf den Häuselberg, wandere in unserer schönen Natur, treffe Familienmitglieder und Freunde und freue mich an heimischen Speisen.“

Ab in den Flieger!

Nach den drei Jahren Studium in Kalifornien hat sie vor, wieder nach Leoben zu kommen und sich beruflich am Sektor „Gesundheit“ zu etablieren – ohne jedoch das Reisen aufzugeben. „Ich kann nur jedem raten, mutig zu sein und am besten gleich nach der Matura Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Zu diesem Zeitpunkt ist man noch frei und ungebunden. Als Au-pair zu arbeiten, ist die perfekte Chance zu reisen und Sprachen zu perfektionieren. Also: Ab in den Flieger und los geht’s!“ Etwas, das Anna Ende August auch wieder tun wird.

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