Ein Kulturfestival im Maßanzug
Im Eisenerzer Kulturgeschehen ist "eisenerZ*ART" eine fixe Größe.
EISENERZ. Das Programm für das Kulturfestival "eisenerZ*ART" 2016 liegt vor. Bereits zum siebenten Mal hat Gerhild Illmaier mit ihrem Team ein zeitgenössisches, auf die Erzbergstadt fein abgestimmtes Kunst- und Kulturprogramm erarbeitet. "Seit 2010 versuchen wir, Eisenerz von außen kulturell zu beatmen und mit neuen Impulsen zu erfüllen – mit außergewöhnlichen Programmformaten", erklärte Illmaier.
Anders als in den vergangenen Jahren gibt es heuer allerdings kein einziges "vorgefertigtes" Programm. Illmaier: "Jedes einzelne Projekt wird individuell auf die Bergbaustadt zugeschnitten. So entsteht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort. Nichts wird fertig eingekauft, wir schneidern an einem kulturellen Maßanzug für Eisenerz."
Art-in-Residence
"Um maßgeschneiderte Projekte zu entwickeln, ist eine längere Präsenz vor Ort wichtig", sagte Illmaier. Daher gibt es von 15. bis 31. Juli ein internationales Künstlerkollektiv, das unter dem Projekttitel "Chain Reaction" kleine Interventionen im öffentlichen Raum umsetzen wird.
Galerie & Werkstätte
"eisenerZ*ART" wird sesshaft: Der "Freiraum_Kunstraum Eisenerz" in bester Innenstadtlage am Freiheitsplatz 1A in einem ehemaligen Frisiersalon wird zum Büro, zur Galerie, zum Schauraum, Labor und zur temporären Werkstätte.
Darüber hinaus widmet sich "eisenerZ*ART" der Zeitlupe. Der 1868 in Eisenerz geborene Priester, Mathematiker und Physiker August Musger gilt als Pionier dieser Filmtechnik. Ihm soll in Eisenerz ein zeitgenössisches Denkmal gesetzt werden. Dazu gibt es einen Kunstwettbewerb.
Weitere Aktionen zum Thema "Zeitlupe" sind die Filminstallation "The Kiss" und die Schaffung einer Zone für entschleunigte Performance, eine Art Zeitschleuse am August-Musger-Platz.
Geschichte aus Afrika
Ein Stück Eisenerzer Vergangenheit spielt in Sierra Leone, in Marampa, wo Anfang der 80er-Jahre eine Tochtergesellschaft der Voest Erz abgebaut hat. Österreichische Bergmänner, darunter etliche Eisenerzer, waren vor Ort. An sie soll eine Wandgestaltung und eine Buchpräsentation erinnern. Die Wandinstallation am Busbahnhof entsteht mit Unterstützung des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum.
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