Tourismusverband Leoben: Eine Fusion, die viele(s) fordert

LEOBEN."Ich bin überzeugt, das wird der große Wurf für die Region": So kommentierte Anton Hirschmann, der Vorsitzende des Tourismusverbandes Leoben, den Beschluss für einen mehrgemeindigen Tourismusverband Erzberg-Leoben. Zuvor hatten die Teilnehmer der Vollversammlung dem diesbezüglichen Antrag mehrheitlich zugestimmt – zwei Stimmenthaltungen wurden registriert.
"Leoben will die Fusion mit den Tourismusverbänden HerzBergLand, Palten-Liesing-Erlebnistäler und der Erlebnisregion Erzberg, aber unter bestimmten Bedingungen", betonte Hirschmann.

Klare Vorgaben

Diese Forderungen sind im Antrag formuliert:
• Quotenregelung von 30 Prozent bei den Interessentenbeiträgen und Nächtigungsabgaben: 30 Prozent der eingehobenen Beiträge verbleiben im jeweiligen Tourismusverband und werden für eigenständige Projekte der einzelnen Tourismusgemeinden verwendet.
• Umgekehrt ist es bei den bestehenden Rücklagen: 70 Prozent verbleiben im jeweiligen Tourismusverband, 30 Prozent fließen in das gemeinsame Budget.
• Leoben fordert vier Sitze in der neunköpfige Tourismuskommission sowie den Vorsitz in der ersten Periode des neuen Dachverbandes. Darüber hinaus werden 14 Mandate an die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden vergeben.
• Geschäftsführung und Geschäftsstelle des neuen Tourismusdachverbandes müssen in Leoben sein.
• Einführung einer strengeren Geschäftsordnung: Damit soll der Einfluss der Politik – die wie vorhin angeführt 14 Sitze im neuen Tourismusverband beanspruchen darf (Steiermärkisches Tourismusgesetz) – hintangehalten werden.

Handlungsbedarf

"Diese Forderungen des Tourismusverbandes Leoben sind fair und nicht überzogen. Leoben bringt am meisten ein, wäre aber den Entscheidungen der übrigen Tourismusverbände ausgeliefert, das kann nicht sein", sagte Stadtrat Willibald Mautner, er ist Mitglied der jetzigen Tourismuskommission.
Rudolf Tischhart, Vorsitzender des Tourismusverbandes HerzBergLand, will zuerst über Projekte und nicht über den Vorsitz und die Sitzaufteilungen sprechen: "Es geht darum, das Geld dafür zu verwenden, damit Gäste in unsere Region kommen. In Leoben sind die Nächtigungszahlen und die Kongressgäste zurückgegangen, das muss uns zu denken geben!"

Entscheidungen

Ob es wirklich zu einem Zusammenschluss der vier derzeitigen Tourismusverbände kommen wird, wird sich erst weisen. Leoben hat vergangene Woche den Zusammenschluss abgesegnet, der mit massiven Forderungen verbunden ist. Im HerzBergLand hat man sich für eine Fusion ausgesprochen. Dort spekuliert man aber ebenfalls mit dem Vorsitz im neuen Dachverband. Im Tourismusverband Eisenerz gibt es noch keine diesbezügliche Entscheidung.

Lesen Sie dazu auch den Kommentarvon Wolfgang Gaube.