Nach Petition & Demo
PVA rechtfertigt neue Hochgarage am Handelskai
Briefe, Petitionen und Demos – die Leopoldstädter Bevölkerung und Bezirkspolitik versuchen seit 2019 die neue Garage der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) zu verhindern. Aber was sagt diese zu den Aktionen? MeinBezirk.at hat nachgefragt.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Direkt neben dem Hauptsitz der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) soll eine neue Hochgarage entstehen. Mit 442 Parkplätzen ergänzt sie die bestehende Garage mit rund 800 Parkplätzen. Damit die neue Garage aber gebaut werden kann, wurde ein Grundstück am Handelskai frei gemacht – sprich die Grünflächen und Bäume entfernt.
Gar nicht glücklich darüber sind Anrainerinnen und Anrainer. Seit Längerem gehen sie gegen das Bauprojekt vor und haben dazu die Bürgerinitiative "Lebensraum statt Verkehrsstau" gegründet. "Bereits 2019 haben wir eine Petition gestartet, die mehr als 800 Unterschriften erreicht hat. Auch jetzt gibt es wieder eine Petition", sagt Gerhard Kohlmaier, Initiator der Bürgerinitiative. Die aktuelle Petition habe bisher an die 500 Unterschriften. Zuletzt wurde eine Demo vor Ort veranstaltet – MeinBezirk.at berichtete:
Aber was sagt die PVA zu den Aktionen gegen den Bau der Hochgarage? Haben diese einen Einfluss auf den Bau der Hochgarage? MeinBezirk.at hat nachgefragt.
Baugenehmigung seit 2019
Aktuell wird das Grundstück am Handelskai 138-150 / Ecke Haussteinstraße 7 für die Generalsanierung der Pensionsversicherung ab Herbst 2023 vorbereitet. "Im Zuge dieser Sanierung wird auch eine Hochgarage für Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kundinnen und Anrainerinnen und Anrainer entstehen", lässt die PVA dazu wissen. Die Anstalt ist demnach auch Eigentümerin des Grundstücks, welches als Bauland gewidmet ist. Von den Aktionen der Anrainerinn und Anrainer als auch der Bezirkspolitik zeigt sich die PVA unbeeindruckt und hält an ihren Plänen fest.
Den baurechtlichen Antrag zur Errichtung einer Hochgarage stellte man 2018. Die Bewilligung folgte schließlich 2019. "Sowohl die Errichtung der Hochgarage als auch die Generalsanierung ist von einer Zustimmung der Aufsichtsbehörde (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz) getragen", heißt es von der PVA.
PVA sieht Bedarf für Hochgarage
Laut der Verischerungsanstalt gebe es Bedarf für weitere 442 Parkplätze. "Täglich reisen ca. 300 bis 500 Kundinnen und Kunden und Patientinnen und Patienten zu Beratungen, Begutachtungen sowie Therapien im PV Zentrum für ambulante Rehabilitation Wien (ZAR Wien) an", so die PVA. Dabei umfasse der Standort Wien rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie externes medizinisches Fachpersonal und Ärztinnen und Ärzte, die auch aus den umliegenden Bundesländern anreisen würden.
Viele der Kundinnen und Kunden sowie Patientinnen und Patienten seien in ihrer Mobilität eingeschränkt, weshalb der Pkw ein häufig gewähltes Transportmittel sei. "Mit den Personen, die mit dem Auto zur PVA anreisen, geht ein genereller Platzmangel einher, dem mit dem Bau der Hochgarage entgegengewirkt werden soll", stellt die Einrichtung fest.
Aufgrund des bestehenden Parkplatzmangels würden Besuchende immer wieder auf die Parkplätze im Wohngebiet ausweichen. "Speziell diese Zonen sollen mit der Hochgarage entlastet, zugeparkte Wohnanlagen verhindert und auch Lärm und Luftverschmutzung durch langes 'Kreisen' bei der Parkplatzsuche entgegengewirkt werden", so die PVA.
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