Frisches Aroma in der Seniorenpflege

Im Sozialzentrum Senecura Schladming setzt man auf die Wirkung ätherischer Öle und ihre Anwendung.

Im Freizeitraum des Pflegezentrums sitzen Brigitte Botiak, 75 Jahre, Johanna Gerhardter, 85 Jahre, und Adele Zelzer, deren nächster Geburtstag der Hundertste sein wird. Auf die Frage, wie sie denn feiern wird, antwortet sie: "Das ist ja gar nicht wichtig, wie man feiert. Wichtig ist, dass man gesund ist und sich wohl fühlt".

Wohlfühlfaktor Aromapflege

Genau für diesen Umstand sorgt man im Sozialzentrum SeneCura in Schladming. Als neues ergänzendes Angebot in der umfangreichen Pflege der Bewohner kommen auch ätherische Öle zum Einsatz. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Barbara Kieler gibt Brigitte Botiak eine sogenannte Handstreichung. Die Aromaöl-Mischung, die sie dafür verwendet, besteht aus ätherischen Ölen – darunter Vanille, Geranium und Zitrone. "Es gibt nahezu für jeden Einsatzbereich ein bestimmtes Öl. Lavendel für die Entspannung und Ruhe, etwas Zitronigeres für die Heiterkeit und viele mehr. Wir verwenden die Aromen vor allem in Form von ,Diffusern' und als sanften Zusatz für Waschungen und Streichungen", beschreibt die Diplompflegerin den Einsatz der Öle.

Eine sanfte Ergänzung

Die Aromapflege ist als komplementäre Pflegemethode gesetzlich im Gesundheits- und Krankengesetz geregelt. Anwendungen erfolgen über die gesunde Haut oder als Aromen für den Geruchssinn. Im Schladminger SeneCura stößt man mit dem hausinternen Pilotprojekt auf neugierige Nasen und Offenheit. "Ich mag den Lavendel so gern", sagt Adele Zelzer und schwelgt in Erinnerungen. "Bei mir im Garten blühte immer sehr viel Lavendel. Wenn wir abends den Lavendelspray auf das Kissen bekommen, dann erinnere ich mich daran.

Aromen für die Sinne

Ewald Gallob ist der Leiter des Schladminger Sozialzentrums. Für ihn ist spürbar, dass die Bewohner sehr positiv auf den zusätzlichen Pflegeansatz reagieren. "Gute Stimmung, Aufgeschlossenheit für die interessanten Anwendungen und sichtbar positive Ergebnisse am Hautbild werden bei den Bewohnern deutlich", erklärt Gallob. "Meist bieten die Düfte auch einen Anstoß für Erinnerungen. Das wiederum führt vor allem bei den Damen zu interessanten Unterhaltungen betreffend Garten, Natur und alter Heilmethoden." Auch Barbara Kieler empfindet die Aromapflege als sehr gute ganzheitliche Erweiterung im Pflegealltag: "Für mich ist das eine optimale Ergänzung zur herkömmlichen Pflege. Ein guter Weg, alle Sinne auf natürliche Weise zu aktivieren."