Sagen & Legenden
Das leuchtende Hündchen und der verborgene Schatz

- In der Serie "Sagen & Legenden" hat MeinBezirk die Geschichte des glühenden Hündchens aus dem Ennstal genauer betrachtet.
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In der Serie "Sagen & Legenden" hat MeinBezirk die Geschichte des glühenden Hündchens aus dem Ennstal genauer betrachtet, das in der Nacht einen verborgenen Schatz anzeigte, den man nur finden konnte, wenn man ihm folgte.
REGION. Einst kehrte ein Bauer spät in der Nacht von einem Handel mit dem alten Bärnhofer zurück, dessen abgelegenes Gehöft tief im Schladminger Obertal lag. Die Stille der Nacht begleitete ihn auf seinem Heimweg, bis er zur Steinriesen kam, einer felsigen Gegend, die schon bei Tageslicht eine gewisse Unheimlichkeit ausstrahlte. Plötzlich begann rings um ihn herum etwas Unglaubliches zu geschehen: Die Steine, die sonst grau und unscheinbar dalagen, begannen in einem unheimlichen Licht zu glühen und funkelten, als wären sie mit Edelsteinen übersät.
Ein goldener Schlüssel
Der Bauer blieb wie angewurzelt stehen, fasziniert von dem seltsamen Spektakel, und betrachtete die glitzernden Steine mit weit aufgerissenen Augen. Doch das Erstaunlichste sollte noch kommen: Aus dem Nichts tauchte ein kleines Hündchen auf, das munter zwischen den Steinen hin- und hersprang. Es war über und über von einem geheimnisvollen Glanz erfüllt, der sein Fell wie flüssiges Gold leuchten ließ. Im Maul trug der kleine Hund einen goldenen Schlüssel, der ebenfalls im Licht funkelte.
Das Hündchen kam immer wieder neugierig auf den Bauern zu, blieb dann aber außer Reichweite stehen. Wenn der Mann versuchte, es zu greifen, sprang es spielerisch ein Stück zurück, als wolle es ihn necken. Dieses seltsame Spiel zog sich über einige Minuten hin, bis dem Bauern schließlich die Geduld ausging. Ein mulmiges Gefühl kroch in ihm hoch, und er begann laut zu fluchen und zu schimpfen. Kaum hatte er die ersten wütenden Worte ausgesprochen, erlosch der Zauber mit einem Schlag. Das Hündchen war plötzlich verschwunden, und die glühenden Steine verloren ihr magisches Licht, sodass sie wieder grau und trostlos wie zuvor aussahen.
Der verborgene Schatz
Zuhause erzählte der Bauer seine merkwürdige Begegnung. Die alte Einlegerin, eine weise Frau aus dem Dorf, hörte ihm aufmerksam zu und erklärte schließlich: „Das Hündchen mit dem goldenen Schlüssel wollte dir einen verborgenen Schatz zeigen. Doch man darf es nicht zu fangen versuchen. Du hättest ihm folgen müssen, dann hättest du den Schatz finden können.“
So blieb der Schatz, falls er tatsächlich existierte, unentdeckt – und die Sage von dem glühenden Hündchen, das einem nur unter besonderen Umständen erscheint, lebt bis heute weiter.
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