Klage gegen KulturKiK

Verstehen die Welt nicht mehr: Hans Fuchs (li), Hans Simentschitsch. | Foto: Wohofsky
  • Verstehen die Welt nicht mehr: Hans Fuchs (li), Hans Simentschitsch.
  • Foto: Wohofsky
  • hochgeladen von Redaktion Liezen

Ein einzigartiger Prozess fordert Kulturschaffende im Ausseerland heraus. KiK wurde auf Schadenersatz verklagt.

Da staunten die Kulturveranstalter vom KiK Ausseerland nicht schlecht. Nach erfolgreichem Abschluss der Regionale 10 im vergangenen August flatterte kurz darauf eine Anzeige ins Haus. Urlaubsgäste fühlten sich durch den Lärm der Abschlussveranstaltung der Regionale 10, Zelt am See und „Berge in Flammen“, belästigt. Der Kuraufenthalt sei gestört worden. Dabei habe man alle behördlichen Genehmigungen zuvor eingeholt, so die Verantwortlichen bei KiK. Seit Anfang Mai prozessiert man um Schadenersatzzahlungen.

Genau genommen sind sechs Veranstaltungen von der Anzeige betroffen. Wiener Urlauber, die ihr Quartier in der angrenzenden Villa Weg für drei Wochen bezogen hatten, klagten über Lärmbelästigung. Unter anderem handelte es sich dabei, so Hans Simetschitsch von KiK, auch um eine Lesung, die unnötigen Lärm verursacht haben soll. Die langjährigen Gäste aus Wien klagten auf Schadenersatz. Soundchecks und Konzertlärm bis in die frühen Morgenstunden hätten zu einer körperlichen und psychischen Schwächung der klagenden Partei geführt. Simentschitsch dazu: „Wir haben keine weiteren Beschwerden von Anrainern erhalten“.

Die zivilrechtliche Klage gegen den Kulturveranstalter brachte die Lebensgefährtin des Urlaubsgastes ein. Nun soll Geld fließen. KiK Ausseerland soll „einen nicht genau definierten Betrag an Schadenersatz zahlen“, so der Anwalt der Kulturveranstalter, Christian Branzcik, der „äußerst optimistisch ist, dass das Verfahren gegen KiK eingestellt wird“. Bernhard Haim, Amtsleiter der Gemeinde Altaussee, meint zu diesem Vorfall: „Es wird nichts so heiß gegessen, wie gekocht wird“.

Geht die Klage durch, hätte man einen Präzedenzfall, der die Durchführung von Freiluftveranstaltungen generell in Frage stellt. Mit der Zeugenladung und dem Vorführen von Beweismitteln geht dieser Prozess in die nächste Runde.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.