Montessori ist Lernen mit allen Sinnen

Mathematik zum Angreifen macht den Kindern sichtlich Spaß. | Foto: Schuster
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Die WOCHE hat einen Vormittag in der Montessori-Schule-Ennstal verbracht und viel Neues gelernt.

Persönlichkeit entwickeln, Interessen stärken und das höchstmögliche, individuelle Potential entwickeln lassen. Diese Merkmale bestimmen zu einem wesentlichen Teil den Ansatz der Montessori-Pädagogik. Bei einem Besuch in der neuen Montessori-Schule-Ennstal in Stainach zeichnet sich alsbald ein merklicher Unterschied zu bekannten Regelschulen ab.

Lernen als Entedeckungsreise

"Hilf mir, selbst zu denken", so lautet das Motto der von Maria Montessori begründeten Montessori-Pädagogik. Die 1870 geborene Italienerin hat die Erfahrungen aus ihrer Studienzeit (Medizin, Naturwissenschaften, Pädagogik und Psychologie) in einer neuen Form der Pädagogik zusammengefasst. "Die Kinder wollen forschen, entdecken und tun. In unserer Schule gibt es für die Sechs- bis Zwölfjährigen viele Möglichkeiten, selbstständig und aktiv zu arbeiten. Die Schüler halten sich am Boden, an Tischinseln, im Labor, im Garten oder wo auch immer gerade gearbeitet werden will, auf", beschreibt Leiterin und Lehrerin Dagmar Pernitsch-Pachernegg die Arbeitsweise in der Montessori- Schule-Ennstal.
Die übersichtlichen und freundlich gestalteten Räumlichkeiten gegenüber des Bahnhofs in Stainach sind Übungs- und Entdeckungsraum für derzeit sieben Kinder. "Meine Aufgabe hier ist es vor allem, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich jedes Kind auf seine Art und Weise entfalten kann. Grenzen, Regeln und Richtlinien bieten das Geländer, an dem sich die jungen Menschn festhalten", so die Pädagogin.

Die bunte Vielfalt

Verschiedene Arten von Pflanzen-Sprösslingen in farbenfrohen Gefäßen begrünen den Eingangsbereich. Gleich an der Pforte zur kleinen Küche schielen zwei sonderbare Tierchen aus einem Aquarium. Sogenannte Axolotln (Schwanzlurche), wie die Kinder mit Begeisterung erzählen. Gattung und Habitats-Anspruch werden von den Schülern erklärt. Auf den einzelnen Tischinseln findet sich verschiedenes Anschauungs- und Arbeitsmaterial. Während die einen sich einem Referat über ihre Lieblingsbeschäftigung widmen, löst eine Zweiergruppe mathematische Aufgaben. Ein Junge vertieft sich gerade in ein Tierlexikon.

Die Kraft der Experimente

Besonders spannend wird es, als die Kinder im Labor arbeiten. Gearbeitet wird mit Schürze, Handschuhen und Schutzbrille. Die Kinder erarbeiten Experimente mit Geduld und Forscherdrang. Ein aufmerksamer Umgang in der Gruppe ist merklich. Jeder schaut auf jeden. Gearbeitet wird hier mit Händen, Füßen, Köpfchen und Begeisterung. Eröffnet wurde die Schule im September 2018. Mit der neuen Schule setzten Dagmar Pernitsch-Pachernegg und Walter Pachernegg auf eine Ergänzung des bestehenden Schulangebotes in der Region. Die Privatschule in freier Trägerschaft ist die erste international zertifizierte Montessorischule in der Steiermark. Für Schulanfänger als auch für Schüler, die das erste Jahr absolviert haben, gibt es für das Schuljahr 2019/2020 noch die Möglichkeit, sich anzumelden.

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