Salzwelten Altaussee
Neues Zuhause für 1.400-jährige Unterwasser-Tanne

Ein Baum geht auf Reise: Die Tanne wird von den Bergleuten aufgestellt und ist nun in den Salzwelten Altaussee zu besichtigen. | Foto: Thomas Sattler
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Eine zwei Tonnen schwere Uralt-Tanne der Bundesforste ist ab sofort in den Salzwelten Altaussee zu besichtigen. Der „Unterwasserwald“ im Altausseer See wird unterdessen weiterhin von den Bundesforsten, der BOKU Wien und der Walter Munk-Stiftung erforscht.

ALTAUSSEE. Im Sommer 2022 wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bundesforste, der BOKU Wien und der Walter-Munk-Stiftung eine Uralt-Tanne aus dem Altausseer See geborgen.

Jetzt ist die Tanne in das Salzbergwerk in Altaussee umgezogen. Vier Bergmänner der Salinen Austria AG übernahmen den Transport auf der rund 650 Meter langen Strecke in das Salzbergwerk. Bei einer Gesamtlänge des Stammes von rund sechs Metern, einem Durchmesser von einem Meter und einem Gewicht von geschätzten zwei Tonnen keine einfache Aufgabe.

Im Bergwerk zu besichtigen

Die Tanne verbleibt im Eigentum der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und ist ab sofort während der Öffnungszeiten in den Salzwelten Altaussee zu besichtigen. Im November 2023 haben die Salzwelten Altaussee geschlossen. In diesem Zeitraum wird durch den Bergbau die bestehende Schaukammer durch Sprengungen vergrößert und die Tanne in eine aufrechte Position gebracht.

Die 1.400 Jahre alte Tanne wurde nun Salzwelten Altaussee gebracht. | Foto: Thomas Sattler
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„Das Klima im Salzbergwerk Altaussee bleibt mit acht Grad Celsius und rund 70 Prozent Luftfeuchtigkeit im Sommer wie im Winter konstant und ist perfekt geeignet, um organisches Material zu konservieren. Darum ist dies der ideale Standort, um die Uralt-Tanne auch für zukünftige Generationen zu bewahren“, erläutert Kurt Thomanek, Vorstand für Bergbau und Tourismus der Salinen Austria AG.

Unterwasserwald wird weiter erforscht

„Wir freuen uns, dass die Besucher der Salzwelten in Zukunft anhand der Uralt-Tanne mehr über den 1.400 Jahre alten Unterwasserwald im Altausseer See lernen können. Um das Rätsel zu lösen, wie er zustande kam, werden wir weiterhin gemeinsam mit der BOKU Wien und der Walter Munk-Stiftung Forschungsarbeiten durchführen“, erklärt Martin Stürmer, Leiter des Forstbetriebs Inneres Salzkammergut der Bundesforste, denen der Altausseer See gehört.

Abmessung der rund zehn Meter langen Uralt-Tanne: Aus dem Altausseer See wurde ein 1.400 Jahre alter Baumstamm "gefischt". | Foto: Erich Kainzinger
  • Abmessung der rund zehn Meter langen Uralt-Tanne: Aus dem Altausseer See wurde ein 1.400 Jahre alter Baumstamm "gefischt".
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Der unterirdische Wald, bestehend aus rund 100 Baumstämmen mit einer Höhe von einem bis etwa 15 Metern, ist über den kompletten See verteilt. Die geborgene Weiß-Tanne stand aufrecht am „Platteneck" knapp 100 Meter vom Ufer entfernt in etwa 18 Metern Wassertiefe. Untersuchungen von Forscherinnen und Forschern der BOKU Wien ergaben, dass der Baum bereits rund 600 nach Christi – also im Frühmittelalter – zu wachsen begonnen hat. Er weist 247 Jahresringe auf und ist 859 nach Christi abgestorben.

Über die Walter Munk-Stiftung

Die Walter Munk Foundation for the Oceans widmet sich der Erkundung und Entdeckung von Gewässern durch wissenschaftliche Forschung, Bildung und Meeresschutz. Seit 2019 unterstützt die Stiftung in Altaussee durchgeführte geologische, ökologische und physikalische Studien, um das Verständnis für alpine Ökosysteme und deren Schutz zu verbessern.

www.waltermunkfoundation.org

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