Neuer Grimming-Steinbruch sorgt für Aufregung.
Uhu könnte Abbau noch verhindern

Eine Fotokollage der Gegner stellt den Abbau dar.  | Foto: KK
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  • Eine Fotokollage der Gegner stellt den Abbau dar.
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Soll in Untergrimming ein weiterer Steinbruch entstehen?

Ein neuer Steinbruch unter dem Grimming sorgt für Aufregung. Die Anrainer wehren sich dagegen. Der Verein NETT und die Bürgerinitiative "Kein zweites Abbaugebiet in Untergrimming" informierten in Pürgg in einem Pressegespräch über einen neuen geplanten Steinbruch. In Untergrimming (Gemeinde Stainach-Pürgg) soll in unmittelbarer Nähe zur Ortschaft 
dieser entstehen.

Zwei Verfahren anhängig

Nicht weit entfernt befindet sich bereits ein Steinbruch, der vor rund zehn Jahren für einen Abbau zum Eigenbedarf bewilligt wurde. "Der Abbau dort ging jedoch immer weiter und das damals bewilligte Areal wurde inzwischen um ca. 30 bis 40 Prozent überschritten. Daher sind bereits zwei Verfahren an der BH Liezen anhängig", informiert NETT-Obmann Rolf Seiser. Der neue zusätzliche Steinbruch soll in Terrassen
form 96 Höhenmeter den Tressenstein emporklettern.

Birdlife-Europaschutzgebiet

Angrenzend an die Abbauzone befindet sich ein Birdlife-Europaschutzgebiet für bedrohte Vogelarten. Unter anderem kommen dort der Uhu und der Weißrückenspecht vor. "Die steirische Umweltanwältin, Ute Pöllinger, hat bereits auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) hingewiesen", so Rolf Seiser. Heinz Kolland, Ornithologe von der Vogelwarte, hält das Projekt überhaupt für NVP-pflichtig. (NVP-Vorhaben, die sich auf Schutzgüter Lebensräume, Pflanzen, Tiere und Vögel eventuell negativ auswirken könnten, sind auf ihre Naturverträglichkeit zu prüfen). "Eine Naturverträglichkeits-Prüfung ist viel strenger als eine UVP. Und die dort ansässigen Vogelarten sind definitiv schützenswert. Es ist dies auch ein Schutzgebiet für Zugvögel, die auf dem Weg in den Süden hier rasten", so Kolland.

Naturverträglichkeits-Prüfung

Der Geologe Wolfgang Riedl weist darauf hin, dass das Gestein vom Tressenstein "jünger" als der Dachsteinkalk vom Grimming ist, eine andere Qualität habe und vielleicht gar nicht für die geplante Verwendung zur Betonschaffung geeignet ist. Er stelle sich für ein Gespräch mit dem Betreiber des Projektes, Florian Danglmaier, gerne zur Verfügung. Dies betonte auch Rolf Seiser, der die Lösung zu diesem Problem nur auf einem gemeinsamen Weg findet. "Wie mit der Kreuzung Trautenfels und vielen anderen Themen hat sich eine Zusammenarbeit mit uns immer gelohnt", so der NETT-Obmann. Isabella Gaugl von der Untergrimminger Bürgerinitiative berichtet darüber, dass es bereits über 500 Unterschriften gegen das Projekt gibt.

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