Massenansturm erwartet
Verkehrskonzept für den Stoderzinken vorgestellt

- Nachdem das Friedenskircherl am Stoderzinken im Herbst des vergangenen Jahres zum schönsten Ort Österreichs gewählt wurde, wurde jetzt ein Konzept entwickelt, um den zu erwartenden Besucheransturm unter Kontrolle zu bekommen.
- Foto: Manuel Capellari
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Das Friedenskircherl am Stoderzinken wurde im Vorjahr zum schönsten Platz Österreichs gekürt. Das hat einen riesigen Hype um das Wahrzeichen am Gröbminger Hausberg ausgelöst. Aus diesem Grund soll jetzt ein frisch ausgearbeitetes Verkehrskonzept für eine reibunglose Auf- und Abfahrt sorgen.
GRÖBMING. Die Freude war groß, das hochgesteckte Ziel wurde erreicht: Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Gröbming und Aich sowie des Tourismusverbandes Schladming-Dachstein waren bereits im Vorfeld der ORF-Sendung "9 Plätze – 9 Schätze" guter Dinge – am Ende sollten sie Recht behalten. Das Friedenskircherl am Stoderzinken wurde schließlich zum schönsten Ort Österreichs gewählt. Um dem zu erwartenden Besucheransturm Herr zu werden, wurde nun ein 15 Maßnahmen beinhaltendes Paket vorgestellt.
Hier erklärt Alois Guggi die Besonderheiten des Friedenskircherls:
Die Auffahrt zum Friedenskircherl soll jetzt neu geregelt werden. Dazu haben die Betreiber der Stoderzinken-Alpenstraße gemeinsam mit den Gemeinden Aich und Gröbming sowie dem Tourismusverband Schladming-Dachstein ein neues Besucherlenkungskonzept für die Fahrt auf den Ausflugsberg ausgearbeitet.
Verkehrsaufkommen reduzieren
"Ziel des neuen Verkehrskonzeptes ist es, den Individualverkehr zu reduzieren“, sind sich die Bürgermeister der Gemeinden Gröbming und Aich, Thomas Reingruber und Franz Danklmaier, einig. Neben dem Verkehrskonzept wird auch ein umfangreiches Beschilderungs- und Informationskonzept umgesetzt.
"Gleich nach dem Sieg haben wir schon gewusst, dass Herausforderungen auf uns zukommen werden. Daher haben wir dann auch mit früheren Gewinnern darüber gesprochen", erklärt Mathias Schattleitner, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Schladming-Dachstein.

- Präsentierten das neue Verkehrskonzept am Stoderzinken: Manfred Lindtner (ÖAV und Bergrettung), Wolfram Steiner (Weggenossenschaft Stoderzinken), Thomas Reingruber (Bürgermeister Gröbming), Franz Danklmaier (Bürgermeister Aich), Mathias Schattleitner (TVB Schladming-Dachstein) und Alois Guggi (Museum und Bergrettung Gröbming)
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Bis zum Start der Sommersaison sind es noch knapp eineinhalb Monate. Spätestens dann wird mit einem erhöhten Besucheraufkommen gerechnet. So soll dann ein neu eingeführter Shuttlebus die Gäste von drei Haltestellen in Gröbming (Busbahnhof, MEZ, Abenteuerpark) auf den Stoderzinken bringen. Dieser wird viermal täglich verkehren – in beide Richtungen.
"Die Busverbindung ist auf die ebenfalls neue Sommerbuslinie (Mandling - Schladming - Gröbming - Sankt Martin) abgestimmt", fügt Wolfram Steiner, Obmann der Weggenossenschaft Stoderzinkenstraße, hinzu.
Auffahrt wird beschränkt
Die Stoderzinken-Alpenstraße ist eine Mautstraße, die ganzjährig für den PKW-Verkehr (Mauttarif 20 Euro) geöffnet ist. Neu ist ab 1. Mai, dass bei Erreichen der maximalen Auslastung Zufahrtsbeschränkungen für den Individualverkehr vorgesehen sind, um Überlastungen auf der Straße und am Berg zu vermeiden.

- Wer das Friedenskircherl oder den Stoderzinken im Allgemeinen besuchen will, muss eine Mautstraße passieren. Bei erhöhtem PKW- oder Bus-Aufkommen kommen Zufahrtsbeschränkungen zu tragen.
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Inhaber der Schladming-Dachstein-Sommercard können die Mautstraße von 18. Mai bis 7. Juli sowie von 11. September bis 1. November kostenlos nutzen. Während der Sommer-Hauptsaison ist die kostenlose Auffahrt nur mit den neuen Shuttlebussen möglich. Personen, die ihren Hauptwohnsitz in Gröbming angemeldet haben, können die Maut gratis passieren.
Gegenverkehr mit Bussen nicht möglich
Reisebusse benötigen künftig eine Reservierung für die Fahrt auf den Stoderzinken. Dazu wird ein Zeitfenster für die Auf- und Abfahrt zur Verfügung gestellt. "Damit soll verhindert werden, dass sich die Busse auf der Straße durch Gegenverkehr gegenseitig behindern", berichtet Wolfram Steiner.
Am Wochenende nach dem Triumph sind bereits 550 PKW die Mautstraße hinaufgefahren. Ein Jahr davor bei ähnlichem Wetter waren es zehn gewesen. "Nach dem Sieg sind sofort die Telefone heiß gelaufen. Busunternehmen wollten wissen, was sie bei der Auffahrt beachten müssen", führt Steiner weiter aus.

- Rund um das Friedenskircherl – auch Stoderkircherl gennant – ist nicht viel Platz. Der neu eingeführte "Stoder-Ranger" soll ein dichtes Gedränge verhindern.
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Das neue Beschilderungs- und Informationskonzept umfasst unter anderem neue Wanderportale mit Informationstafeln, Beschilderungen sowie neue Sanitäranlagen und Ladestationen für E-Bikes. Eine wichtige Rolle wird dem „Stoder-Ranger“ zukommen. Der neu geschaffene Arbeitsplatz vereint Aufgaben der Parkraumbewirtschaftung, der Abfallwirtschaft und der Kommunikation mit den Gästen.
Kommt Konzept überhaupt zum Tragen?
Ob in den nächsten Monaten tatsächlich Menschenmassen den Ausflugsberg säumen werden, ist freilich nicht sicher. Wolfram Steiner meint dazu: "Vielleicht sind wir übervorsichtig und brauchen diese Maßnahmen gar nicht. Aber damit wollen wir jedenfalls sicherstellen, dass der Stoderzinken nicht überlaufen wird."
Die Maximalkapazität an Autos am Berg liegt bei rund 300 zur selben Zeit. Insgesamt würde der Stoderzinken laut den Verantwortlichen bis zu 1.500 Gäste pro Tag vertragen.
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