Vom Papierflieger zum Zweisitzer

Die Schüler des Luftfahrttechnikzweiges der HTL Kapfenberg bauen sich ihr eigenes zweisitziges Flugzeug. Die erste Projektvorstellung erfolgt am 21. April am Red Bull-Ring.  | Foto: KK
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  • Die Schüler des Luftfahrttechnikzweiges der HTL Kapfenberg bauen sich ihr eigenes zweisitziges Flugzeug. Die erste Projektvorstellung erfolgt am 21. April am Red Bull-Ring.
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Ein junger Admonter baut im Rahmen eines Maturaprojektes mit Klassenkollegen an der HTL Kapfenberg ein Flugzeug.

Es ist wohl ein Traum, den wir alle einmal hatten, als wir einen Papierflieger durch das Klassenzimmer "steuerten". Der Traum vom eigenen Flugzeug und daran zu werken.

Sponsoren gesucht

Für Leonhard Hollinger aus Admont wird er Wirklichkeit. Denn der junge Mann baut mit seinen Klassenkameraden an der HTL in Kapfenberg an einem eigenen Flugzeug. "Ich besuche die 4. Klasse Luftfahrt-Aviation an der HTL Kapfenberg und meine Position in diesem Projekt ist stellvertretender Geschäftsführer", erzählt Leonhard Hollinger. Er gehört zu den ersten Absolventen dieser Ausbildung. Bei der Matura 2022 soll dann das fertige Flugzeug auch öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. Sponsoren werden übrigens noch eifrig gesucht, denn finanziert wird das Projekt, allein die Bauteile kosten rund 100.000 Euro, zur Zeit über ein Darlehen. Am 21. April wird das Schulprojekt übrigens am Red Bull-Ring präsentiert.

Schwierige Organisation

"Wenn wir schon Luftfahrttechnik unterrichten, dann müssen wir schon auch selbst ein Flugzeug bauen!". Mit diesem Satz startete der HTL-Lehrer Klaus Santer das Projekt an der HTL Kapfenberg. Dieses wurde zwar von ihm initiiert und wird von ihm begleitet, die ganze Projektleitung und Umsetzung des Flugzeugbaus obliegt jedoch den Schülern des dritten und vierten Jahrgangs. Für die beteiligten Schüler besteht die Möglichkeit, über dieses Projekt auch die Diplomarbeit für die Matura zu verfassen.

Luftige Herausforderung

Aus organisatorischen und haftungstechnischen Gründen musste der Verein T-SAP gegründet werden. Die Schüler selbst sind auch im Vorstand vertreten. Damit das Flugzeug als nichtgewerblicher Selbstbau eingestuft wird, muss es mit einem Eigenanteil von mindestens 51 Prozent an der Bauleistung hergestellt werden. Alles unter Aufsicht der Austro Control, die vom ersten Schritt an eingebunden war und die das Flugzeug auch lizenzieren wird. "Die größte Herausforderung ist neben dem aktiven Zusammenbauen des Flugzeuges die technische Dokumentation, welche notwendig ist, um eine Zulassung bei der Austro Control erwirken zu können", berichtet Leonhard Hollinger.
Er hat auch schon eine Vorstellung, was er beruflich nach seiner Ausbildung machen möchte: "Ich möchte auf jeden Fall in der Luftfahrt bleiben. Ich könnte mir eine Position in der Entwicklung vorstellen, da ich sehr gerne an technischen Problemen arbeite", so Leonhard Hollinger.

Flotter Flieger

Das Ultraleichtflugzeug "Bristell Classic" ist ein Flugzeug, welches sich ideal für den Einsatz in der Flugschulausbildung, im Segelflugschlepp und in der Freizeitfliegerei eignet. Das Flugzeug ist 6,45 Meter lang und hat eine Spannweite von 8,13 Meter. Das Leergewicht beträgt 310 Kilogramm, das maximale Startgewicht beläuft sich auf 600 Kilogramm. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 290 km/h angegeben. Kostenpunkt rund 100.000 Euro, zusammengebaut hat das Flugzeug einen Marktwert von 180.000 bis 200.000 Euro. Der Bausatz wird von der tschechischen Firma "BRM Aero" hergestellt.

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