Austrittswelle bei SPÖ in Pichl-Kainisch
Bürgermeister trat geschlossen mit Gemeinderäten aus Partei aus. Grund: Gemeindefusion.
Von Schulterschluss mit der Landesparteileitung ist bei der SPÖ in der Gemeinde Pichl-Kainisch nicht mehr die Rede. Bgm. Manfred Ritzinger ist mit seiner Fraktion geschlossen aus der SPÖ ausgetreten, was unmittelbar 14 weitere SPÖ-Austritte in seiner Gemeinde nach sich zog. Äußeres Zeichen dieses Austritts war auch die Weigerung, Plakate für die Nationalratswahl auf Gemeindegebiet aufzuhängen. Stattdessen fanden sich Plakate der Gemeindeinitiative, welche empfahlen, Rot und Schwarz keine Stimme zu geben. Die Landespolitik vermittelt das Bild, sich von der Realität der ländlichen Gemeinden weit entfernt zu haben. Das geht aus einem Gespräch mit Bgm. Ritzinger hervor, der sich zutiefst von LH Franz Voves enttäuscht zeigt: "Wir sind die Draufzahler, die Teschek sind wir. Das kannst' so schreiben!" Ritzinger spricht von Wortbrüchigkeit durch den Landeshauptmann selbst, der versprach, dass es zu keiner Zwangsfusion kommen wird. Sichtlich gerührt meint Ritzinger, es gäbe keinen Plan B. Man werde normal weitertun und nach 2015 könne er höchstens noch als Privatperson die Zwangsfusion seiner Gemeinde vor dem Verfassungsgerichtshof anfechten. Jetzt aber habe er den Willen der Bevölkerung zu vertreten, die sich zu 98 Prozent gegen die Fusion von Pichl-Kainisch mit Bad Mitterndorf und Tauplitz ausgesprochen hat.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.