397 Stufen auf den Mount Everest

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Einmal auf dem Mount Everest zu sein ist für viele Bergsportler ein großer Traum. Ein Ausseer Laufsportler hat sich diesen Traum nun erfüllt. Zumindest symbolisch, denn beim berühmten Sächsischen Mount Everest Treppenmarathon werden "nur" die Mount Everst Höhenmeter erklommen. Der Lauf führt über 397 Stufen inmitten der Weinberge im Sächsichen Radebeul. Ziel ist es, in weniger als 24 Stunden einmal die Höhe des Mount Everest erklommen zu haben. Der Aufstieg wird dabei durch einen wunderbaren Ausblick über das Elbtal, die Stadt Radebeul und der Landeshauptstadt Dresden belohnt. 

Keine Zeit für Weinberge

Für Robert Margotti waren diese Ausblicke aber maximal ein unterbewusstes Vergnügen, denn wer die 100 Runden mit ihren knapp 80.000 Stufen und einer Distanz von etwa 85 Kilometern unfallfrei absolvieren möchte, darf sich keine Fehltritte leisten. Nur dann darf man behaupten, den höchsten Berg der Welt zumindest symbolisch bestiegen zu haben. Zu Beginn des Wettbewerbs, der in diesem Jahr zum 14. Mal ausgetragen wurden, machten den Läufern Temperaturen um 30 Grad Celsius zu schaffen. Für Robert Margotti vergingen die ersten zehn Runden aber dennoch schnell. "Die letzten sieben Runden waren die schwersten. Man kann sagen, dass der Lauf aus Himmel und Hölle besteht. Das Finale war dann auf jeden Fall die Hölle", so der Ausseer Extremsportler.

Keine Zeit für Schlafpausen
Zumindest klimatisch gemütlicher ging es in der Nacht zu, wenngleich Robert Margotti im Gegensatz zu vielen anderen auf eine Schlafpause verzichtete. Zu lange hatte er sich auf den Lauf vorbereitet, um auch nur Minuten zu verschenken. So lag er während der ersten 40 Runden auf Rang 34 und kämpfte sich gegen Ende Stück für Stück nach vorne. Schließlich belegte er unter 77 Teilnehmern den starken 20. Platz und wurde damit zweitbester Österreicher. Auf seine Zeit von 20 Stunden und 37 Minuten darf Robert Margotti mehr als Stolz sein. Nach dem Start am Vortag um 16 Uhr lief er um Punkt 12.37 Uhr durchs Ziel und hat sich damit stolz auf dem Gipfelkreuz der Veranstalter verewigt.

Am Anfang war es ein Scherz
Robert Margotti absolvierte in seiner Karriere bereits viele 24-Stunden-Rennen in Österreich. Dieser Treppenlauf war der erste in Deutschland für ihn. "Die Idee zur Teilnahme kam eigentlich von meiner Freundin, die mir vom Anfang der Vorbereitung bis zum Finale betreuend zur Seite stand, wofür ich ihr unglaublich dankbar bin", so der Ausseer. Eigentlich sagte er seine Teilnahme nur zum Spaß zu. Seine Freundin nahm dies aber ernst und meldete den Sportler an, was ihn naturgemäß motivierte. "Von diesem Tag an kreisten meine Gedanken ständig um dieses Event. Wie zum Teufel soll ich mich am besten darauf vorbereiten und kann ich die 100 Runden wirklich schaffen?", ereilten ihn vorerst auch Zweifel. Doch dann begann er mit der intensiven Vorbereitung. 

Vorbereitung am Kulm

Sein Programm setzte sich aus täglichem Treppensteigen an der Flugschanze Kulm sowie gezielten Kräftigungsübungen und Entspannungs- und Massagetechniken zusammen. "Erst habe ich meine Freundin beim Training am Kulm bei jeder Treppe verflucht", schmunzelt Robert Margotti, "doch dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und am Ende war ich ihr dankbar für diese Erfahrung". Getreu seinem Lebensmotto: "Was ich mir in den Kopf setze, zieh ich auch durch" absolvierte er den Extremlauf mit Bravour und einer Glanzzeit. Die anfängliche Mühen des Trainings waren dann schnell vergessen. Und ans Aufgeben hat er ohnehin nie gedacht. Das wäre nicht Robert Margotti.

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