von Obertraun nach Lauffen
Traunuferweg - Tag 03 - km 033-051
Gegenüber der Haltestelle der Salzkammergutbahn, im Zentrum des kleinen Ortes Lauffen, gibt es einen Parkplatz, der sich perfekt für diese heutige Etappe anbietet.
Leider meint es der Wettergott nicht so gut mit mir – dichter Wolkenhimmel und immer wieder kurzes Tröpfeln.
OBERTRAUN. Dieser Teil wird vermutlich etwas länger ausfallen und so beschließe ich, schon um 7.11 Uhr den Regionalzug R3404 zu nehmen.
Dieses Mal sind wesentlich mehr Personen im Zug. Trotz unbeständigem Wetter sind fast alle mit Wanderrucksäcken ausgestattet.
Für heute wird mit einer 60-70%igen Wahrscheinlichkeit Regen vorhergesagt und ich habe vorsichtshalber schon die Regenjacke angezogen und meinen Wander-Regenschirm vorbereitet.
Sieht zwar komisch aus, doch wenn kein starker Wind geht, habe ich auf jeden Fall beide Hände frei, besagt jedenfalls die Werbung … na dann teste ich heute dieses neue Teil das erste Mal.
Schon bei der Anfahrt zum Bahnhof merke ich, dass ich doch eher ein Schönwetterwanderer bin 🤪 und es zieht mich so gar nicht hinaus in die Natur. Kein Wunder, denn ein Blick aus dem Fenster zeigt dichte Nebelschwaden und die Schafe verkriechen sich alle unter dem Dachvorsprung einer Hütte.
Immer wieder steigen Wanderer zu. Wir fahren eher in den finsteren Teil des Tales mit dunklen Wolken, die schwer über dem Hallstättersee hängen.
Um 7.33 Uhr erreiche ich, bei noch immer stark bewölktem Himmel, den Bahnhof Obertraun.
Noch eine kurze Info an meine bessere Hälfte zu Hause, den schweren Jack (Wolfskin) geschultert und los geht es Richtung Bootsanlegestelle. Ab hier zieht sich der Weg immer die Bahntrasse entlang, bis ich die Haltestelle Hallstatt erreiche. Ankommende Gäste werden am Ufer abgeholt und quer über den See nach Hallstatt verfrachtet.
Leider will die Sonne nicht raus und so muss ein wolkenbehangenes Foto auch genügen. Weiter entlang der Bahnstrecke wurde der Weg mittels einer Stahlkonstruktion über dem See in den Felsen verankert. Eingepasste Gummimatten verhindern ein immerwährendes Klappern beim Befahren bzw. Betreten.
Ich genieße diese leichte kühle Brise, die gerade vom See zu mir herüberzieht.
Und dazu Nebelschwaden über dem Hallstättersee … es sieht einfach mystisch aus.
Außerdem geht es sich gleich viel leichter, als bei intensiver Sonnenbestrahlung.
Etwa bei der Hälfte des Sees erscheint der Uferwirt Seeraunzn, eine urige kleine Hütte zum Verweilen, vor mir.
Diese Aussicht von der Terrasse muss ich festhalten, doch für eine Pause ist es noch viel zu früh.
Eigentlich möchte ich der Straße entlang weiter gehen, doch da sehe ich zum ersten Mal eine öffentliche „Kompost-Toilette“, ein Öklo.
Natürlich bin ich neugierig und sehe sie mir mal aus der Nähe an.
Nun muss ich mich aber sputen, sonst kommt mein Zeitplan ein wenig durcheinander und ich erreiche Lauffen bei Bad Ischl heute vermutlich nicht mehr. 🤪
Gemütlich geht es das Ostufer des Sees entlang, ich begegne Menschen, wir grüßen und schon sind sie wieder weg.
Es sind Menschen allen Alters, vieler Nationalitäten, aber fast alle mit Hund. Die Begegnungen sind höflich. Manch einer nickt nur, andere grüßen lautstark, als ob er eine Antwort erwarten würde, und wieder andere nehmen sich die Zeit und fragen mich, woher ich komme und wohin ich möchte, denn mein Rücksack sieht ziemlich schwer aus.
So vergeht die Zeit, ich wandere vorbei an Obersee und der Bahnstation, an Untersee und bin überraschenderweise ziemlich bald in Steeg, jenem Ort am Hallstättersee, an dem die Traun abfließt und ab hier nur mehr TRAUN genannt wird.
Kurz reißt die Wolkendecke auf und die Sonne zeigt sich in voller Pracht. Schnell einige Fotos von der Wehranlage geknipst und weiter gehts.
Ich wechsle die viel befahrene Österreichische Romantikstraße nach Hallstatt und verschwinde zwischen einigen Häusern wieder aus Steeg. Der Weg durch die saftigen grünen Wiesen, die jetzt gemäht werden, wendet sich wieder der Traun zu und ich marschiere nun auf Bad Goisern zu.
Ich bin nun 3,5 Stunden ohne Pause unterwegs und lasse bei km-Stand 15 den Bahnhof von Bad Goisern rechts liegen.
Eine halbe Stunde später beschließe ich, beim Bahnhof Bad Goisern/Jodschwefelbad meine heutige erste Rast einzulegen.
Ich habe in den ersten vier Stunden nun 17,7 km geschafft, mehr als ich erwartet habe. Meinen schweren Rucksack merke ich beim Tragen kaum mehr, beim Abnehmen dafür umso mehr. Habe das Gefühl, jemand hätte Steine darin versteckt.
Ich gönne mir eine 3/4 Stunde direkt an der Traun, esse eine Kleinigkeit, trinke viel und mache ein kurzes Nickerchen auf den harten Steinen.
Beim Aufstehen merke ich, dass sich mein Körper an derartige Belastungen erst gewöhnen muss. Der Rücksack ist plötzlich schwer wie Blei und die Muskeln meiner Beine sind steinhart.
Erst nach einem halben Kilometer habe ich das Gefühl, wieder locker zu gehen. Der „schwere Jack“ (Wolfskin) dürfte auch mit mir verschmolzen sein, ich merke ihn kaum mehr.
Die letzten Kilometer nach Lauffen geht es gemütlich am Soleweg, einem Wanderweg von Hallstatt nach Bad Ischl, zwischen Blumenwiesen mit dem Geräusch von unendlich vielen Bienen und schon gemähten Wiesen, auf denen nun Katzen, Hasen oder auch Vögel auf Futtersuche sind.
An meinem Ziel in Lauffen quere ich nochmals die Traun, die hier wieder wilder erscheint. Vorbei an einem alten E-Werk stapfe ich nun zum Parkplatz und meinem Auto zu und bin froh, die heutige Etappe ohne große Probleme gemeistert zu haben.
Mehr Details
Infos und die GPX-Datei gibt es auf unserer Homepage "die2Nomaden.com" unter Details.
genießt das Leben 🤪 und
BLEIBT GESUND 🙏🏽
es grüßen euch
Uli & André von
die2Nomaden.com 😉
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