Freundschaft und Abenteuer

Pfadfinder Leonding - Wegbegleiter fürs Leben

Jeder hat schon einmal von den PfadfinderInnen gehört - doch was macht man dort eigentlich genau? Die Gruppenleiterin der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Leonding, Elisabeth Herbrik, und Johanna Maier, ein langjähriges Mitglied, geben einen genaueren Einblick.

LEONDING. Schon seit dem Jahr 1951 sind die PfadfinderInnen in Leonding vertreten und bilden eine Gemeinschaft, die einem nicht nur die Natur näherbringt, sondern in der man vor allem Freundschaften fürs Leben knüpft.

Diese Erfahrung darf auch Johanna Maier machen, die seit ihrem sechsten Lebensjahr bei den PfadfindernInnen Leonding Mitglied ist. Die 16-Jährige absolviert derzeit eine Lehre zur Industriekauffrau und verbringt bei den PfadfindernInnen liebend gern ihre Zeit: "Dort fühlt es sich an wie eine große Familie. Als ich klein war, waren meine zwei älteren Brüder beide schon Mitglied und da wollte ich unbedingt auch dabei sein. Seit dem habe ich viele Freundschaften geschlossen und Erlebnisse gemacht."

Abenteuer und Gemeinschaft im Vordergrund

Die Kinder und Jugendlichen treffen sich wöchentlich in Heimstunden im Pfadfinderheim in Rufling mit Gleichaltrigen und können sich dabei miteinander austauschen, Herausforderungen meistern und sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen. Elisabeth Herbrik, Gruppenleiterin der PfadfinderInnen Leonding berichtet: "Zusätzlich zu den Heimstunden finden einige Wochenendaktionen statt. Hier steht das Erleben von Natur, Abenteuer und Gemeinschaft im Vordergrund. Den Höhepunkt des Jahres stellt das Sommerlager dar - mehrere Tage verbringen die Kinder und Jugendlichen je nach Alter in der Natur in Österreich oder auch im Ausland."
Auch für Maier ist das Sommerlager das Highlight: "Am liebsten mag ich die Abende unter dem Sternenhimmel, wenn alle beieinander sitzen, Lieder singen und Schokobananen und Steckerlbrot essen. Durch die Gemeinschaft fühlt man sich dann richtig wohl und geborgen".

"Mutig, bunt und laut"

Maier ist mittlerweile in der Gruppe der Ranger und Rover, was bedeutet, dass sie in der höchsten Altersstufe angekommen ist. Grundsätzlich gibt es bei den PfadfinderInnen in Österreich vier Altersstufen: Wichtel und Wölflinge für Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren, Guides und Späher für alle Zehn- bis Dreizehnjährigen, Caravelles und Explorer für Jugendliche im Alter von Dreizehn bis Sechzehn und Ranger und Rover von Sechzehn bis Zwanzig.
Für Herbrik ist klar: "Unsere Vision - wir sind mutig, bunt und laut!" Wer sich davon angesprochen fühlt und bei den PfadfinderInnen Leonding Mitglied werden will, sollte sich telefonisch oder schriftlich anmelden. Für die jüngste Stufe gibt es allerdings bereits eine Warteliste, da mehr Anfragen als Plätze vorhanden sind. Infos zur Anmeldung sind unter pfadi-leonding.at zu finden. Maier empfiehlt: "Wenn man für vieles offen ist, es mag, viel Zeit in der Natur zu verbringen und viele neue Leute kennenlernen will, dann kann ich es nur empfehlen. Bei den Pfadfindern ist jeder herzlich willkommen und alle werden in die Gruppe eingebracht."

In Leonding beträgt der derzeitige Mitgliederstand knapp 200 Personen, davon etwa 120 Kinder und Jugendliche. Der Rest setzt sich aus Elternrat, LeiterInnenteam und MitarbeiterInenn zusammen. Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich in der eigenen Freizeit und erhält für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ein mehrstufiges und zertifiziertes Ausbildungsprogramm.

Lernen fürs Leben

"Durch ein abwechslungsreiches Programm kann man neue Fähigkeiten erlernen und verschiedene Interessen und Talente entdecken. Bei uns wird niemandem langweilig", so Herbrik. Durch die Aktivitäten mit Gleichaltrigen und in der Natur lernt man zusätzlich wichtige Lektionen für das spätere Leben. "Man lernt von klein auf mit, sei es, wie man ein Zelt aufstellt oder Zwiebeln schneidet. Selbst wenn es nur kleine Dinge sind, sind es rückblickend schöne Erlebnisse", erzählt Maier. Auch für ihren Lebensweg, wie die Wahl einer Lehre, waren die PfadfinderInnen nicht irrelevant: "Es gibt zwei Phrasen bei den Pfadfindern, nämlich 'So gut ich kann' und 'Alle Zeit bereit'. Deswegen versuche ich, jeden Tag mein Bestes zu geben. Das hat mir dann auch bei meiner Entscheidung zur Lehre geholfen."
Als Fazit stellt die 16-Jährige fest: "Am wichtigsten ist es einfach, dass man glücklich und zufrieden ist, mit dem, was man macht. Egal ob bei einer Lehre oder in der Arbeit - denn warum sollte ich etwas machen, dass mich jeden Tag verärgert oder traurig macht?" Und auch das ist eine Lektion, die man bei den PfadfinderInnen lernen kann.