Papamonat ist attraktiv
Attraktives Angebot der Stadt Linz wird von jungen Vätern
gerne genützt. Ein Grund: Sonderurlaub.
¶LINZ (ah). Im Jahr 2011 haben neun Väter, also mehr als die Hälfte (56,25 Prozent) der insgesamt 16 Mitarbeiter, die im Vorjahr Väter geworden sind, das Papamonat Modell Linz genutzt. Nach Dienststellen aufgeteilt waren es insgesamt vier Personen der Berufsfeuerwehr, drei der Stadtgärten sowie jeweils ein Mitarbeiter der Stadtplanung und des Linzer Bezirksverwaltungsamtes.
Eine Chance für die Väter
Für 2012 haben sich bereits drei Väter für den Papamonat gemeldet. Zwei arbeiten bei der Berufsfeuerwehr und einer bei den Stadtgärten. „Der Papamonat ist für Jungväter ein attraktives Angebot der Stadt Linz. Es ist erfreulich, wenn Väter die Möglichkeit haben, von Anfang an für ihre Kinder da zu sein”, ist Stadtrat Johann Mayr überzeugt. Stadträtin Eva Schobesberger sieht in dieser Möglichkeit einen wichtigen Schritt in Richtung Chancengerechtigkeit. „Nach wie vor ist die Kinderbetreuung Frauensache. Der Papamonat ist eine Chance, mehr Väter zu motivieren, in Karenz zu gehen.“
Unterschiede zum Land
Das Papamonat Modell Linz orientiert sich grundsätzlich an der landesgesetzlichen Vorschrift, jedoch kommt die Stadt Linz den Vätern besonders entgegen. Die Mitarbeiter der Stadt Linz erhalten für den Papamonat eine zusätzliche Woche bezahlten Sonderurlaub, während die Väter beim Land OÖ die gesamte Dauer der Vaterschaftsfrühkarenz gegen Entfall der Bezüge in Anspruch nehmen müssen. Das heißt, wer vier Wochen Vaterschaftsfrühkarenz beantragt, erhält dafür in Linz eine Woche als Sonderurlaub mit Bezügen.
Zur Sache
Seit 1. Jänner 2011 haben öffentlich Bedienstete die Möglichkeit, einen Papamonat in Anspruch zu nehmen. Im Detail heißt das, dass Väter im öffentlichen Dienst auf den Papamonat einen Rechtsanspruch haben. Der Papamonat ist eine unbezahlte Karenz, die maximal vier Wochen dauert. Und der Papamonat muss während des Mutterschutzes (also innerhalb der ersten zwei Monate nach der Geburt)angetreten werden. Der Papamonat im Öffentlichen Dienst soll auch ein Anstoß für eine Diskussion eines solchen für die Privatwirtschaft sein.
In Skandinavien ist es im Gegensatz zu Österreich üblich, dass Väter in Karenz gehen. In Schweden sind über 20 Prozent der Väter in Karenz.
Informationen dazu auf:
www.maennerinkarenz.at
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