JKU
Medical Engineering als Alternative zum Humanmedizin-Studium
Mehr als die Hälfte der zukünftigen Medizinstudenten kommen aus Oberösterreich. Außerdem startet ab Herbst 2019 das neue Studium "Medical Engineering" als Alternative zum Humanmedizin-Studium.
LINZ. Die Medizinische Fakultät Linz feiert im Oktober ihren fünften Geburtstag. Auch dieses Jahr war der Andrang zum Aufnahmetest des Medizinstudiums an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz groß. 1.316 junge Menschen meldeten sich zum Aufnahmetest im Linzer Design Center an, 1.056 davon traten auch tatsächlich an.
Anzahl der Linzer Medizinstudenten
180 Studierende beginnen dieses Jahr ihr Humanmedizinstudium, 60 davon starten in Linz und 120 in Graz. In den beiden folgenden Jahren sind 240 Studienplätze geplant, 2022 sogar 300 Plätze. Derzeit gibt es 700 Medizinstudenten in Linz.
Oberösterreich im Spitzenfeld
Bei den Testergebnissen sind die Kandidatinnen und Kanditaten aus Oberösterreich im Spitzenfeld: unter den Top 30 befinden sich 24 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Insgesamt kommen 57,2 Prozent der 180 neuen Medizinstudenten aus Oberösterreich. Das Geschlechterverhältnis beträgt 58,33 Prozent Frauen zu 41,67 Prozent Männern.
"Wir wissen aus Erfahrung, dass ein Großteil der Studentinnen und Studenten dort bleiben, wo sie ihr Studium absolviert haben. Deshalb ist der hohe Anteil an oberösterreichischen Studierenden sehr erfreulich", sagt Landeshauptmann Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.
Neues Studium Medical Engineering
Mit dem neuen Studium Medical Engineering soll den jungen Menschen, die den Medizin-Aufnahmetest knapp nicht bestanden haben, eine spannende Alternative geboten werden, meint Meinhard Lukas, Rektor der JKU Linz.
Medizin und Technik
Mit der Kombination aus Medizin und Technik soll dieses neue Studium österreichweit eine Vorreiterrolle einnehmen. Die technische Theorie wird den Studenten dabei anhand von medizinischen Beispielen wie etwa dem Herz-Kreislaufsystem näher gebracht.
"Jeder denkt bei Medical Engineering an etwas anderes. Das Studium reicht von Bereichen wie Schaltungs- und Programmiertechnik, Software um Krankheiten zu erkennen, dem Bau von Prothesen über Robotik und Tele-Medizin bis hin zur Entwicklung künstlicher Organe", sagt Werner Baumgartner, Professor und Leiter der Studienkommission für Medical Engineering.
Forschungsbeispiel Lungenfunktionstest
In Österreich leidet jeder vierte Mensch über 40 an einer chronischen Lungenkrankheit und weiß nicht darüber Bescheid. Die sogenannte Spirometrie – eine Messung der Lungenfunktion – ist nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Daher entwickeln Forscher an der JKU zur Zeit einen neuen Lungenfunktionstest.
"In unserem Projekt arbeiten wir an einem preiswerten Lungenfunktionstest, der einfach zu bedienen und auszulesen ist", so Anna Theresia Stadler, Forscherin im Bereich Medical Engineering an der JKU. Mit den ausgegebenen Werten dieses Tests kann eine mögliche Lungenerkrankung diagnostiziert werden.
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