Flugzeuabsturz
Rettungskräfte im Einsatz: Flugzeugabsturz fordert vier Todesopfer

Das zerbostene Wrack des Kleinflugzeuges | Foto: BSBÖ Bezirk Lungau Keidel Thomas
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Ein tragischer Flugzeugabsturz ereignete sich am Nachmittag des 2. November 2023 im Lungau. Ein Motorflugzeug vom Typ Cirrus SR 20 stürzte auf den Mitterberg im Gemeindegebiet von St. Andrä ab, was zu einem Großeinsatz führte. Bei dem Unfall kamen alle Insassen des Kleinflugeuges ums Leben.

ST. ANDRÄ IM LUNGAU. Wie die Feuerwehr in ihrem Pressebericht nach Ende des Einsatzes mitteilt, überflog am Nachmittag des 2. November 2023 ein Motorflugzeug, kommend von Zagreb und am Weg nach Salzburg den Lungau. In ersten Meldungen war von einem Segelflugzeug die Rede (wir haben berichtet).

Am Weg nach Salzburg verunglückt

Wie es weiter heißt, konnte im Bereich des Mitterberg auf dem Gemeindegebiet von St. Andrä im Lungau um ca. 15:45 Uhr von mehreren Augenzeugen festgestellt werden, dass das Flugzeug niederging. Diese wählten den Notruf und setzten die Rettungskette in Gang. Der Einsatzleiter der Feuerwehr St. Andrä erreichte als einer der Ersten die Absturzstelle auf einer Seehöhe von 1.270 m ü.A. Er habe nach der Ersterkundung festgestellt, dass es sich nicht wie anfangs gemeldet um ein Segelflugzeug, sondern um ein Motorflugzeug vom Typ Cirrus SR 20 mit Rettungseinrichtung handelt. Das Flugzeug sei in unwegsamen Gelände am Dach gelegen und habe sich in Folge des Absturzes massiv in den Boden gerammt. Von außen hätten anfangs zwei Personen im Flugzeug festgestellt werden können.

Start mit vier Personen

Die Recherchen der Polizei hätten in weiterer Folge ergeben, dass das Flugzeug in Zagreb mit vier Personen gestartet war. Auf Grund der nicht ausgelösten Rettungseinrichtung (Notfallschirm) und der starken Deformation des Flugzeuges war eine Rettung der eingeklemmten leblosen Personen vorerst nicht möglich.

Explosionsgefahr für Einsatzkräfte

Wegen der Sprenggefahr durch die der nicht ausgelösten Rettungseinrichtung musste ein Sperrkreis von 150 m eingerichtet werden .
Durch zwei Sprengstoffexperten der Exekutive aus Graz erfolgte die Entschärfung der mit rund 800g bis 1.000g Sprengmittel ausgestatteten Rettungseinrichtung. Von Seiten der Spurensicherung und eines anwesenden Flugsachverständigen wurde anschließend eine erste Unfalldokumentation vorgenommen, bevor die Insassen und das Wrack geborgen werden konnten.

Schwierige Bergung

Nach Freigabe durch die Exekutive konnte das Flugzeug bewegt und hochgehoben und die beiden weiteren Flugzeuginsassen geortet werden. Durch erfahrene Feuerwehrmänner erfolgte gemeinsam mit der Bergrettung die Bergung der insgesamt vier tödlich verunglückten Insassen. Die Bergung des Flugzeugwracks gestaltete sich aufgrund des steilen Geländes, des weichen Untergrundes und des anhaltenden Regens schwierig und forderte die Einsatzkräfte. Das Flugzeugwrack wurde mittels Spezialfahrzeug zur weiteren Untersuchung durch Unfallermittler und Flugsachverständige abtransportiert.

Bergung durch Feuerwehr und Bergrettung bei strömenden Regen. | Foto: BSBÖ Bezirk Lungau Keidel Thomas

Text: Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger

Ursache vorerst ungeklärt

Wie die Polizei in der entsprechenden Aussendung ergänzt, sei das Sportflugzeug am 02.11.2023, um 13:55 Uhr, in Zagreb in Betrieb genommen und als Zielflughafen Salzburg bekanntgegeben worden.
Durch die verständigte Staatsanwaltschaft Salzburg sei zur Klärung der Absturzursache die Beiziehung eines Flugunfallsachverständigen angeordnet worden, welcher an der Flugunfallstelle im Beisein des gerichtlich beeideten Sachverständigen die ersten Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt habe.
Weiters sei die Sicherstellung des Flugzeugwracks sowie die Obduktion der Leichen angeordnet worden. Das Wrack sei zum Gelände der Straßenmeisterei Mauterndorf, zum Zwecke der weiteren Begutachtung durch den Sachverständigen verbracht worden.
Die Absturzursache ist laut der Polizeimeldung unbekannt und es könnten diesbezüglich noch keine Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen wurden durch das Landeskriminalamt Salzburg übernommen. Auch laut der Polizemeldung befanden sich Im Flugzeugwrack vier Personen, die nur mehr tot geborgen werden konnten. Eine eindeutige Identifizierung habe bislang nicht vorgenommen werden können.

Über 100 Personen im Einsatz

Am Einsatz beteiligten sich insgesamt 103 Personen und mehrere Organisationen, die gemeinsam koordinierte Maßnahmen ergriffen. Die Feuerwehr St. Andrä mit dem Löschzug Lintsching stellte 21 Einsatzkräfte bereit, während die Feuerwehr Tamsweg mit 17 Mitgliedern im Einsatz war. Die Feuerwehr Ramigstein war mit einer Gruppe von sechs Feuerwehrleuten vor Ort, und sowohl der Bezirksfeuerwehrkommandant als auch der Abschnittsfeuerwehrkommandant trugen zur Einsatzbewältigung bei.

Foto: BSBÖ Bezirk Lungau Keidel Thomas

Die Bezirksalarm- und Warnzentrale spielte eine wichtige Rolle, da sie mit fünf Mitarbeitern zur Koordination beitrug. Das Rote Kreuz Tamsweg war zeitweise mit 12 Helferinnen und Helfern vor Ort an der Unfallstelle, unterstützt von einem Einsatzleiter des Roten Kreuzes. Der Notarzthubschrauber "Martin 1" war mit einem Team von drei Personen eine Zeit lang vor Ort einsatzbereit, um medizinische Hilfe zu leisten.

Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz, Bergrettung und die Bezirkshauptmannschaft bildetenn den Einsatzstab | Foto: BSBÖ Bezirk Lungau Keidel Thomas

Die Bergrettung Tamsweg war mit 11 Mitgliedern im EInsatz, geführt vom Bezirksleiter. Die Polizei war mit zehn Beamten und zwei Drohnen aktiv, und die Alpinpolizei entsandte zwei ihrer Spezialisten. Auch zwei Sprengstoffexperten der Exekutive, waren in den Einsatz involviert.
Die Ermittlungs- und Tatortgruppe des Landeskriminalamts Salzburg war mit sieben Personen vor Ort. Ein Einsatzleiter der Polizei koordinierte die gesamten Maßnahmen, um die Exekutivkräfte effektiv zu leiten. Zudem waren zwei Personen – der Katastrophenreferent und der Journaldienst – der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg als behördliche Gesamt-Einsatzleitung anwesend.

Quelle: Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Pfeifenberger

Siehe auch die Erstmeldung:

Kräfte bei Flugzeugabsturz am Passeggen im Einsatz

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