Lehrlinge
Von der Beinahe-Studentin zur Oldtimer-Liebhaberin

Tina Fingerlos ist Mechaniker Lehrling bei Ford Schmidt in Tamsweg. | Foto: Jasmin Elisabeth Pickl
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Die 21-jährige Tina Fingerlos aus St. Michael, lernt gerne und wollte, nach dem Gymnasium, studieren gehen. Da sie sich für so Vieles interessiert, konnte sie sich aber für kein Fach entscheiden. Die Idee, ein Jahr Bedenkzeit zu nehmen und in der Zwischenzeit arbeiten zu gehen, entwickelte sich schnell zur Absolvierung einer Lehre.

TAMSWEG, ST. MICHAEL. Autos und PS haben Tina nie besonders interessiert. Die Technik dahinter irgendwann schon – So wurde die ehemalige AHS-Maturantin zum Mechaniker-Lehrling bei Ford Schmidt in Tamsweg. In sechs Monaten macht sie ihre Lehrabschlussprüfung und wird ihren 31 Jahre alten, goldenen Audi noch so lange pflegen und fahren, bis er nicht mehr kann.

„In meinem Beruf gefällt mir besonders, dass man ein breites Wissen braucht, das man auch praktisch umsetzt. Und die Vielfältigkeit. Jedes Auto kommt mit einem anderen Problem. Man muss Fehler suchen und lösungsorientiert Denken. Das mag ich.“

"Oldtimer sind wie eine ganz eigene Welt", sagt Tina Fingerlos. | Foto: Jasmin Elisabeth Pickl
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Auslandspraktikum für alle österreichischen Lehrlinge

Tinas Ausbildung ist Teil der „Dualen Akademie“ der Wirtschaftskammer. Das Projekt fördert die Lehre von MaturantInnen. Tina gefallen die Zusatzangebote im Programm. „In Österreich ist ein Auslandspraktikum für jeden Lehrling möglich, in der Akademie ist es sogar Pflicht.“ Sie war dafür vier Wochen in Portugal. „Die Leute waren offen, herzlich und gelassen. Die Arbeit war gleich wie bei uns – Autos sind Autos. In der Service-Station, in der Stadt, waren die Tätigkeiten aber weniger umfangreich als bei uns am Land.“

An ihrem "G-Oldie", wie ich ihn begeistert nenne, bastelt Tina gerne. "Mit seinen 31 Jahren braucht er schon viel Pflege und Zuwendung", sagt Tina, während sie mir erklärt, was bei ihrem Auto als nächstes ansteht. | Foto: Jasmin Elisabeth Pickl
  • An ihrem "G-Oldie", wie ich ihn begeistert nenne, bastelt Tina gerne. "Mit seinen 31 Jahren braucht er schon viel Pflege und Zuwendung", sagt Tina, während sie mir erklärt, was bei ihrem Auto als nächstes ansteht.
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Frauen in der Technik - Ganz normal

Auch die Reaktionen, auf sie als weibliche Mechanikerin, waren in Lissabon gleich, wie hier. „Die meisten reagieren echt positiv. Nur gegen Hilfsangebote musste ich mich durchsetzen; sagen, dass ich das auch als Dirndl schaffe. Natürlich sind für mich gewisse Arbeiten schwerer als für einen Mann mit 100kg. Aber Stärken und Schwächen hat jeder. Mit ein bisschen Kreativität gibt es für alles eine Lösung. Nach 2 Jahren Lehrzeit ist das kein Thema mehr. Wir teilen alle Arbeiten gleich auf; egal ob Mann oder Frau. Auch die Arbeiten, die keiner gerne macht. Wir sind ein gutes und lustiges Team.“

Auch bei dem Ford Mustang eines Kunden durfte ich, beim Interview, unter die Haube schauen...  | Foto: Jasmin Elisabeth Pickl
  • Auch bei dem Ford Mustang eines Kunden durfte ich, beim Interview, unter die Haube schauen...
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Interessen und Bauchgefühl sind wertvolle Wegweiser

Dass Sie das Gym gemacht hat, bereut die 21-jährige nicht. „Für mich hat es genau gepasst. Man lernt überall was dazu und ich denke, mit 15 Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen und hätte mich auch nicht getraut, in einer Werkstatt anzufangen.“
Ein konkretes Berufsziel hat Tina nicht. Sie folgt gerne ihren Interessen, hört auf ihr Bauchgefühl und nutzt Chancen, die sich auftun. Damit ist sie bis jetzt immer gut gefahren, berichtet sie. „Sollte sich eine Entscheidung doch mal als Fehler herausstellen, kann man ja was ändern. In der heutigen Zeit haben wir das Glück, das wir fast alles tun können. Mit einer Lehre kann man nichts falsch machen, solange man nachher etwas macht, das einem Spaß macht! Mit Matura und einer abgeschlossenen Lehre habe ich eine wirklich gute Basis. Da stehen mir alle Türen offen. Und mir ist wichtig, dass ich nicht stehen bleibe. Ich will lernen und besser werden; egal wohin meine Reise geht.“

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