Keine Entspannung am Arbeitsmarkt

Der Leiter des AMS-Bischofshofen, Thomas Burgstaller, informiert über aktuelle Arbeitsmarktentwicklungen.
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  • hochgeladen von Angelika Pehab

PONGAU. Zahlreiche Arbeitslose aus dem Saisontourismus und wieder verstärkt spürbare konjunkturelle Auswirkungen prägen den Pongauer Arbeitsmarkt im Frühjahr. Obwohl der Zuwachs der Arbeitslosigkeit mit plus 11,0 Prozent im Pongau niedriger ausgefallen ist, als im österreichischen Durchschnitt (+12,6%, im Land Salzburg +10,3%) bedeutet der nochmals kräftige Anstieg (nach dem bereits frühzeitigen Zugang der Gastronomie im März) um 346 Personen auf insgesamt 3.494 beim AMS Bischofshofen vorgemerkte Arbeitslose den bisherigen Höchststand im Pongau.

Negativrekord resultiert aus verschiedenen Faktoren

Dies spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote wieder, der bisherige Monatsverlauf zeigt ein Plus von 0,6 Prozent. 

Der Negativrekord bei der Zahl an Arbeitslosen Menschen resultiert aus dem Zusammentreffen der Saisonarbeitslosigkeit und den bestehenden konjunkturellen Problemen“, so Thomas Burgstaller – Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen.

Unterschiede im Gastgewerbe

Die Arbeitslosigkeit im Gastgewebe ist mit plus 5,9 Prozent in geringem Ausmaße gestiegen, mit deutlichen Unterschieden - in der Beherbergung um 9,0% – in der Gastronomie gab es sogar einen Rückgang um 3,4%. Knapp zweitausend der – der weitaus größte Teil der Arbeitslosen – entstammt aus dieser Branche.

Die konjunkturellen Faktoren kommen im Zuwachs im Bereich der Warenherstellung im Ausmaß von plus 39,6% auf 222 Personen, sowie beim Plus von 69,2% auf 176 Personen im Bauwesen (nach Personen vor allem aus dem Baunebengewerbe) und im Handel mit einem Plus von 19,4% auf 301 Personen, zum Tragen.

Arbeitslosenanstieg bei Leiharbeitern

Dazu kommt ein Anstieg um 9,6% auf 80 Arbeitslose bei den Leiharbeitern.

Daraus resultiert der nun wieder stärkere Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Männern um 11,6% auf 1.545, während doie Frauenarbeitslosigkeit um 10,6% auf saisonale 1.949 zugenommen hat.

Kaum Zuwächse bei jungen Arbeitskräften

Bei jungen Arbeitskräften (bis unter 25 Jahre) gab es kaum Zuwächse (+1,2% auf 581 Personen), während bei den über 50-ig Jährigen ein deutlicher Zuwachs im Ausmaß von 20,8% auf 727 Männer und Frauen verzeichnet werden musste.
Mit einem Plus von 2,2% konnte die Langzeitarbeitslosigkeit etwas eingebremst werden, bei einem relativ niedrigen Niveau von 46 Personen.

Es sind vor allem ausländische Arbeitskräfte, die von den Zuwächsen stark betroffen sind. Der Anstieg um 262 Personen, das sind plus 24,6 Prozent, entspricht mehr als zwei Drittel des Gesamtzuwachses an allen Arbeitslosen. Mit 1.325 Personen besitzt nahezu jede dritte arbeitslose Person nicht die österreichische Staatsbürgerschaft.



Arbeitslosigkeit und Ausbildung

Gut sichtbar wird für Thomas Burgstaller aus den aktuellen Daten der Zusammenhang zwischen der Ausbildung und dem Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Die Arbeitslosigkeit hat bei Personen die über keine höhere Ausbildung als den Pflichtschulabschluss verfügen um 23,5 Prozent zugenommen, dagegen ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit Lehrabschluss um lediglich 5,0 Prozent gestiegen.

Weniger Stellenangebote


Diese Entwicklung geht einher, mit der Arbeitskräftenachfrage aus der Pongauer Wirtschaft – so sinken massiv die Stellenangebote für Hilfsberufe (-25,7 Prozent bzw 172 Stellen), die Nachfrage um Fachkräfte bleibt nahezu stabil (-4,9% bzw. 25 Stellen). "
Wir investieren aus der Arbeitsmarktförderung mit rund 200 Ausbildungsplätzen, egal ob in Kursen oder in Unternehmen, in die Fachkräfteausbildung um einerseits der Nachfrage Rechnung zu tragen und andererseits Arbeitslosigkeit zu beenden und zukünftige Risken möglicher Arbeitslosigkeit zu minimieren", so Thomas Burgstaller. 

Derzeit nehmen 402 Personen (+4,1%) an den Aus- und Weiterbildungsaktivitäten des AMS Bischofshofen teil.

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