Lernen vom Grill-Großmeister
Unsere Tipps für eine perfektei Grillsaison: Grilltrainer Markus Traxler weiß, warum Grillen entschleunigt und "smoken" keinen Lungenkrebs auslöst.
URFAHR. Wenn Markus Traxler in seinem Alltagsjob an "0100011101110010011010010110110001101100" denkt, dann steht der gelernte IT-Fachmann an seinem "Grill" im binären Computercode. Seit 2013 wird das einstige Hobby jedoch immer mehr zum Beruf, denn mittlerweile bietet der geprüfte AMA-Grilltrainer auch Seminare an. An einem Sonntagnachmittag verriet er den BEZIRKSBLÄTTERN bei sich zu Hause einige Grill-Tricks.
Wenig Grad, top Geschmack
"Wer sofort loslegen will, sollte zum Gasgriller greifen, wer gern ein wenig handwerkt, ist beim Holzkohlegrill richtig und wer sehr viel Zeit hat, zum Smoker", sagt Traxler, der seinen selbst gebaut hat. Im typisch amerikanischen Riesengrill braucht das Fleisch jedoch bis zu 24 Stunden.
Hilfsmittel sind heutzutage beim Grillen nicht mehr tabu. "Wer beim Garpunkt auf Nummer sicher gehen will, greift etwa zum Steak-Thermometer." Hierbei blinkt der Nagel, der im Fleisch steckt, genau dann, wenn das Fleisch medium gebraten ist
Und auf was sollte man beim Fleischkauf achten? "Kein tiefrotes sondern länger gelagertes Fleisch kaufen. Und nicht mit Gewürzen übertreiben."
TOP 5 GRILLTIPPS
1. Am besten ist Fleisch, kurz bevor das Verfallsdatum erreicht ist. Im Supermarkt also nicht zu "tief rotem" Fleisch greifen, dies eignet sich nicht so gut zum Grillen. Am besten wäre "Dry Age" Fleisch. Wer einen Fleischhauer in der Nähe hat, ist dort richtig aufgehoben.
2. Gutes Fleisch nur salzen und pfeffern um den Eigengeschmack zu erhalten. Der Trend geht wieder zurück zum Ursprung. Dafür braucht man aber auch ein gutes Grundprodukt – siehe Tipp 1, denn ultra-billiges junges Fleisch hat weit weniger Eigengeschmack als gereiftes Fleisch. Daher ist fertig verpacktes Grillfleisch auch oft so stark mariniert. Die Gewürze ersetzen so den Fleisch-Eigengeschmack.
3. Große Kohlestücke = längere Glut. Wer die billigste Holzkohle kauft, kauft meist Holzkohlestaub, der im Grill jedoch sofort verbrennt ohne irgendeine Glut zu hinterlassen. Im Klartext: Man gibt Geld für nichts aus. Daher sollte man lieber etwas mehr Geld ausgeben und auf qualitativ hochwertigere Kohle setzen. Mit dieser kann man dann auch länger grillen.
4. Pro Zentimeter Fleischstärke das Steak rund 90 Sekunden braten. Nur einmal wenden. Dann bei schwacher Hitze (130 Grad) fertig garen. Wer beim Erwischen des perfekten Gargrades Hilfe braucht, kann zu moderner Technik greifen. Von der Handy-App bis hin zum hochwertigen "Steak Champ" , ein Nagel, der zu blinken beginnt sobald das Fleisch die Garstufe erreicht hat, ist alles möglich – und erlaubt.
5. Mit Freunden einfach genießen.
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