Melks Landwirte sind mit einem "blauem Auge" davongekommen

- <f>Leopold Gruber-Doberer:</f> "Regionale Lebensmittel sind den Menschen wichtig. Daher sollte man die Arbeit der Bauern auch würdigen."
- hochgeladen von Daniel Butter
Halbzeit bei der Ernte: Leopold Gruber-Doberer über den heurigen Ertrag, den Markt und die Wertschätzung.
BEZIRK. Extreme Hitze, Wärmegewitter und nur wenig Regen. Das spiegelt den heurigen Sommer wider. Besonders einer Berufsgruppe spielt dieses Wetter nicht unbedingt in die Karten: den Landwirten.
Erholung und Ausfälle
"Unsere Landwirte sind nun mal vom Wetter, aber auch vom Markt abhängig, ob ein Ertrag als gut angesehen werden kann", erklärt der Hauptbezirksobmann des Bauernbunds Melk, Leopold Gruber-Doberer. Und da ist man derzeit mit einem blauen Auge davongekommen. "Die Märkte für Milch und Getreide – man spricht von der EU-Marktwirtschaft – haben sich gut erholt und auch der Schweinepreis zeigt Besserung", ist Gruber-Doberer erleichtert. Auch das Getreide hat die Unwetter und Hitzeperioden durchaus gut überstanden. "Einzig das Grünland, sprich die Futtervorräte, haben unter dem trockenen Wetter gelitten", so der Ruprechtshofner. Ein Modell, wie es gerade im Marchfeld vorgestellt wurde, wo man die Donau umleiten will, damit die Landwirte genug Wasser bekommen, wäre eine Lösung für das Problem der Trockenperiode. Es ist zwar laut dem Ruprechtshofner ein guter Ansatz und kann funktionieren, nur leider nicht im Bezirk umsetzbar.
Nächste Ernte braucht Wasser
Apropos Hitzewelle: Mittlerweile blickt man schon auf die nächsten Ernten. Soja, Zuckerrüben und Mais stehen zur Herbstzeit am Programm. "Da spielt das Wetter in den nächsten Wochen eine entscheidende Rolle", sagt Gruber-Doberer. Ist das Wetter zu trocken, kann dies zu einem erheblichen Ernteausfall führen.
Wertschätzung für Arbeit
Ein herber Rückschlag für die oft gescholtenen Bauern. "Die Leute wissen manchmal gar nicht, was das für einen Bauern bedeutet, wenn er einen Ernteverlust hinnehmen muss bzw. welche Arbeit er für eine Topqualität beim Fleisch leisten muss", so der Landwirt leicht verärgert. "Wir haben im Bezirk eine große Vielfalt an Landwirten, die vom Almwirt in St. Oswald bis zum Getreidebauern aus dem Melktal reicht, die unsere Landschaft prägt. Leider wird dies aber nicht entsprechend gewürdigt."
Er hofft auf jeden Fall auf ein Umdenken bei den Konsumenten. "Die Bauern sind die Stabilisatoren der Region. Erst wenn es keine mehr gibt, will man sie wieder haben", beschreibt er, "nur ist es nicht so leicht ein verschlossenes Scheunen- oder Stalltor wieder zu öffnen." Unterstützen kann man sie mit einem bewussten Griff ins Regal um so, "die Zukunft unseres schönen Bezirkes und seine Umgebung zu retten".
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