Direkt für Menschen im Bezirk Mistelbach spenden
Den Helfern helfen
Klinge-linge-ling! Armutsbetroffene Menschen werden mehr. In der Vorweihnachtszeit steigt die Spendenbereitschaft - stellvertretend für viele andere Hilfsprojekte im Bezirk finden Sie drei Beispiele in Mistelbach, Wolkersdorf, Laa.
BEZIRK. In Österreich sind 17,5 Prozent der Menschen armutsgefährdet, weil ihr Einkommen unter der Armutsschwelle liegt. Die staatliche Unterstützung reicht oft nicht aus, und es muss auf die Spendenfreudigkeit von Mitmenschen gezählt werden. Stellvertretend für viele andere zeigen wir drei Unterstützungsprojekte im Bezirk.
Mistelbach, Wolkersdorf, Laa
In Mistelbach ist der gemeinnützige Verein "Zentrum für Familie und Begegnung" mit seiner Second Hand Fundgrube eine fixe Anlaufstelle für Menschen, die sich den täglichen Bedarf nicht immer leisten können. Auf Spendenbasis werden hier Kleidung, Hausrat und Lebensmittel vergeben. In Wolkersdorf wird Schülern beim Lernen geholfen und ein stabiles Umfeld geboten, in Laa gibt es eine gemeinsame Mahlzeit.
Hygiene und haltbare Lebensmittel
Dringend benötigt werden bei ZeFaBe in Mistelbach Zahnpasta, Shampoo und Artikel für Damenhygiene, weiters Zahnbürsten, Taschentücher, Seife, Duschgel sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Immer gefragt sind auch Putz- und Waschmittel, sowie Windeln in Größe 4 bis 6. Sinnvolle Spenden sind auch haltbare Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl, Nudeln, Konserven, Fertiggerichte, Gewürze. Die Sach- oder Geldspenden können zu den Öffnungszeiten abgegeben werden.
Zwei Menschen von vielen
Die Obfrau des Vereines ZeFaBE, Monika Fuchs, berichtet über konkrete Schicksale, die Namen wurden dabei geändert: "Sandra ist Alleinerziehend. Eines ihrer Kinder ist entwicklungsverzögert und braucht zusätzliche Therapien. Ihr Exmann zahlt die Alimente nur sporadisch. Für sie sind Lebensmittelpakete, Kleidung, Spielsachen und das Hygienepaket
lebensnotwendig."
"Ohne dieser Unterstützung könnte sich Sandra die Miete, Strom und Energiekosten nicht leisten und würde ihre Wohnung verlieren," beschreibt Monika Fuchs.
Ein zweites Beispiel betrifft die 80-jährige Irene. "Sie hat im Betrieb ihres Exmannes jahrelang unbezahlt gearbeitet. Leider wurde sie bei der Scheidung schlecht beraten und verzichtete auf Unterhaltszahlungen. Nun hat sie nur eine kleine Pension. Diese reicht nicht aus, sie musste Äcker verkaufen. Die Scham war anfangs sehr groß, zu uns zu kommen. Irene liebt es, auch aus unansehnlichen Lebensmitteln noch etwas zu machen, wie aus hartem Gebäck Semmelknödel oder aus matschigen Früchten Marmelade," ist Fuchs von den Fähigkeiten der 80-jährigen begeistert.
Lernen und gemeinsame Freizeit
Das Lerncafé in Wolkersdorf nimmt sich Schülerinnen und Schülern von 6-15 Jahren an, die aus verschiedensten Gründen zu Hause keine gute Lernumgebung vorfinden. Teamleitung Marguerite Hochwarter und Koordinatorin des Standortes, Rafaela Mazal, unterstützen gemeinsam mit Ehrenamtlichen an drei Nachmittagen pro Woche bei Hausaufgaben, lernen für Schularbeiten und bieten gemeinsame Freizeit. "Die Kinder sind fix für ein Schuljahr angemeldet, die Ehrenamtlichen kommen sehr regelmäßig. Dadurch entsteht bei uns ein soziales Miteinander," erklärt Hochwarter das Angebot, für das aufgrund der begrenzten Kapazität eine längere Warteliste besteht. Mazal beschreibt die Freude der Schützlinge bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten, die für viele der Kinder nicht selbstverständlich sind.
"Wir freuen uns über Sponsoren von Ausflügen für die rund 20 Kinder. Viele waren mit uns das erste Mal im Kino oder im Tierpark Schönbrunn. Diese Erlebnisse klingen lange nach."
Weitere Freiwillige sind willkommen: "Vor allem Studierende können bei uns durch ein Praktikum im Bereich Pädagogik Erfahrung zu sammeln," wirbt Hochwarter um die jüngere Generation.
Gemeinsame Mahlzeit in Laa
In Laa wurde das langjährige Projekt LaaDe erweitert. Zusätzlich zur Ausgabe von Lebensmitteln und Bedarfsgütern wird nun jeden zweiten Freitag eine Mahlzeit angeboten. Ein eingespieltes Kernteam freut sich über weitere Helfer, Veronika Makawey erklärt: "Wir suchen kleine Teams, wie Familien, Freunde oder Kollegen, die ab und zu die Mahlzeiten zubereiten und beim Ablauf tatkräftig unterstützen." Auch die Aktion "umgekehrter Adventkalender" wird wieder stattfinden, dabei können direkt in der Laaer Kirche Lebensmittel und Hygieneartikel gespendet werden.
Weiterführende Links:
Zentrum für Familie und Begegnung
Lerncafé Wolkersdorf
Pfarre Laa
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