Regionaut der Woche
Geschichte vom Raubtier Mensch
Kurt Scharfegger gibt einen Einblick in sein literarisches Schaffen.
Kurt Scharfegger aus Mürzzuschlag ist ein Mann mit vielen Talenten. Nach seiner langjährigen Karriere als Tapezierermeister hat er sich der Kunst verschrieben. Neben seiner bildenden Kunst sorgt er auch mit seinen lyrischen Werken für Aufsehen. In einem seiner letzten Gedichte beschäftigt er sich mit dem Raubtier Mensch.
"A ernste Red"
Di Henn do gogouzt zu da Kuah, mi lost oanes net in Ruah.
Alltag stehlns mei Ei, mei Kind, weg ist's, dass i's neama find.
Und bin i alt, kann neama legn, dann kannst mi in da Suppn sehgn.
Do moant die Kuah, a mia gehts so, noch guat neun Monat's Kind is do,
i gib voll Freud mei Milch dem Kloan, do jedesmol muss i dann woan,
wann's größer is mei liabes Kind, is's gach fort, dass i's net find.
Mei Milch, de wird dann halt verkauft, irgendwer is do der's sauft.
Kann i dann nimma tragernd wern, ist's für mi dann bald zum sterbn.
Mi zaschneidens für die Suppn, dös is dann mei Altersgruppn.
Du liabe Henn, jetzt kummts ma für, wia schaffen's nia zur Himmelstür,
weil uns geht's ja allzwoa ganz gleich, das Raubtier Mensch is's Himmelreich!
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