Die Heimkehr der Maria Gstättner
So kommt die Kunst ins Kunsthaus Mürz

Maria Gstättner und Stefan Heckel (mit Akkordeon) zusammen mit "Aniada a Noar" bei einem Auftritt in Trofaiach. | Foto: Richard Kern
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Der Relaunch für das Kunsthaus Mürz findet nicht nur am Gebäude statt. Auch die Programmgestaltung erneuert sich. Dafür zuständig sind Maria Gstättner und Stefan Heckel.

MÜRZZUSCHLAG. Fast 20 Jahre war Ernst Kovacic fürs Kunsthaus Mürz als Kurator tätig und war somit programmverantwortlich für das jahresumspannende Kulturfestival "Brücken" und für die "Classic"-Reihe. Nach seinem Rückzug tritt Maria Gstättner seine Nachfolge an. Die Musikerin und Komponistin lebt und arbeitet zwar in Wien, ist jedoch als gebürtige Mitterdorferin eng mit dem Mürztal verbunden.

Die gebürtige Mürztalerin Maria Gstättner wird musikalische Programmgestalterin im Kunsthaus Mürz.  | Foto: Pamela Rußmann
  • Die gebürtige Mürztalerin Maria Gstättner wird musikalische Programmgestalterin im Kunsthaus Mürz.
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Sie kommt aber nicht alleine. Ihr Lebenspartner Stefan Heckel kuratiert ab dem Jahr 2026 fürs Kunsthaus die Kulturschiene "Alternate"; bislang war Traude Holzer, die Lebenspartnerin von Ernst Kovacic, dafür zuständig. Keine Änderung gibt es bei der "Baroque"-Schiene: Sie bleibt unter der Obhut von Lorenz Duftschmid, die bildende Kunst bleibt bei der Kunsthaus-Geschäftsführerin Ursula Horvath.

"Eine Idealbesetzung fürs Kunsthaus"

Für Ursula Horvath ist Maria Gstättner die Idealbesetzung: "Maria ist schon lange mit dem Kunsthaus in Verbindung und hat in verschiedensten Bereichen an einschneidenden Programmpunkten mitgewirkt. Man kennt sich sehr gut und es gibt sehr viele positiven Überschneidungen." Das Kunsthaus Mürz stellt für sich den Anspruch, Kunst und Kultur aus allen Bereichen ins Mürztal zu bringen, im Idealfall mit einem Anker und einer Verknüpfung mit dem Mürztal ausgestattet. "Genau deswegen passen Maria Gstättner und Stefan Heckel so gut zu uns", schwärmt Ursula Horvath.

Stefan Heckel kümmert sich ab 2026 um den alternativen Musikbereich im Kunsthaus. | Foto: Pamela Rußmann
  • Stefan Heckel kümmert sich ab 2026 um den alternativen Musikbereich im Kunsthaus.
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Auch Maria Gstättner kommt ins Schwärmen, wenn es um Kunsthaus Mürz geht: "Es ist eine ehrenvolle Aufgabe, fürs Kunsthaus zu arbeiten; besonders wenn man das hohe Niveau der Kulturveranstaltungen sieht. Ich habe im Mürztal meine Wurzeln und es macht mich glücklich, jetzt die Region künstlerisch mitgestalten zu dürfen."

Das formatgebende "ein*sinnen"

Mögen viele Menschen alleine durch ein * im Text sich von einem sinnerfassenden Lesen zu entfernen (Genderdiskussion), so bringt es Maria Gstättner mit dem Begriff "ein*sinnen" wieder sinngebend zurück. "Wir schaffen damit eine neue Form der Konzerteinführung. Es wird ein sinnlicher und performativer Einstieg ins jeweilige Konzert sein, zusammen mit Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst."

Das "Stegreiforchester" – ein junges, innovatives Ensemble aus Berlin, tritt am Donnerstag, 16. Oktober, um 19 Uhr im Kunsthaus Mürz auf. | Foto: Alexander Ziegler
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Stegreiforchester als Starthelfer

Die Handschrift von Maria Gstättner ist bereits bei den Classic-Abo-Konzerten deutlich sichtbar. Sie selbst wird nach Möglichkeit auch bei jedem Konzert anwesend sein. Auf welches Konzert sie sich besonders freut? Eigentlich immer aufs nächste Konzert", gibt sie diplomatisch als Antwort. – In diesem Fall ist es das "Stegreiforchester" – ein junges, innovatives Ensemble aus Berlin, das am Donnerstag, 16. Oktober, um 19 Uhr im Kunsthaus Mürz auftritt.

Intensiv geplant wird auch schon am Programm für die "Brücken 2026", mit Programmpunkten im Juni sowie im Herbst. "Im Herbst wollen wir das ,KoFoMü' – das Komponistenforum Mürz als wiederkehrende Veranstaltungsreihe initiieren, gekoppelt mit einer sozialen Komponente, etwa mit Aufführungen in Pflegeheimen; festhalten wollen wir am Kinderschwerpunkt, auch eine Kinderoper soll es wieder geben", so die neue Kuratorin.

Maria Gstättner erklärt auch ihren Zugang zur Kunst: "Es soll einen qualitätsvollen Überblick über das gesamte Musikschaffen geben, es wird ein sehr diverses Programm sein, mit reichlich Platz für Randgruppen und trotzdem zugänglich fürs Publikum." Man wird künftig nicht zu Konzerten nach Graz, Wien und Berlin auspendeln müssen, wenn es so ein internationales Musikfenster auch in Mürzzuschlag geben wird.

Auf die Handschrift von Stefan Heckel wird man sich noch bis 2026 gedulden müssen, aber im Hause Gstättner-Heckel wird bereits intensiv über die Programmgestaltung zu "Alternate 2026" diskutiert. "Es wird beispielsweise ein Konzert mit dem Preisträger des österreichischen Jazzpreises geben, die Formation Maxjoseph aus Bayern wird ins Mürztal kommen und wir feilen an einem Projekt mit Patricia und Arnoldo Moreno.

Das Projekt "Inventar einer Gegend" mit Maria Gstättner (Mitte), Ditz Feyer und Angelika Reitzer ist aus einem Auftrag der "Brücken 19" des Mürzer Kunsthauses entstanden. | Foto: Ditz Feyer
  • Das Projekt "Inventar einer Gegend" mit Maria Gstättner (Mitte), Ditz Feyer und Angelika Reitzer ist aus einem Auftrag der "Brücken 19" des Mürzer Kunsthauses entstanden.
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Zur Person: Maria Gstättner

Ihr musikalisches Schaffen erstreckt sich von den Wiener Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, dem Radio Symphonieorchester Wien, dem Phiharmonischen Orchester Graz, der Volksoper Wien hin zu zeitgenössischen Ensembles wie dem Klangforum Wien, dem Ensemble Kontrapunkte oder dem Vienna Improvisers Orchestra und Aniada a Noar.

Kompositionen von Maria Gstättner entstanden für zahlreiche namhafte Ensembles wie dem Ensemble Kontrapunkte, dem Wiener Concertverein und dem RSO-Wien und werden in diversen Kontexten aufgeführt z. B. Wien modern, Styriarte, Steirischer Herbst, Cultural Museum Chicago, sowie dem Brucknerhaus Linz und dem Porgy & Bess Wien.

Weiters spielt sie auf den Bühnen des Burgtheaters und des Volkstheaters Wien, tritt international als Solistin und Kammermusikerin auf und arbeitet in Bereichen von interdisziplinärer Performancekunst und freier Improvisation (mit Gerald Preinfalk, Jon Sass, Melissa Coleman, Peter Herbert, Victoria Coeln, Giulio Camagni, Karl Ritter).

Sie hat das Instrumentalstudium Fagott, die Lehrbefähigung Fagott und den Universitätslehrgang Aufbaustudium Kulturmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit Auszeichnung abgeschlossen, sowie das künstlerische Doktorat an der Kunstuniversität Graz.

Als künstlerisch-wissenschaftliche Forschende ist sie im Bereich musikalischer Improvisation tätig, lehrt als Senior Artist an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und ist dort Koordinatorin des CAP-Masters (Contemporary Arts Practice).

Zur Person: Stefan Heckel

Stefan Heckel ist Jazz-Pianist, Komponist und Community Artist.
Jazz- und Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz und der Royal Acdemy of Music in London. Kompositionsaufträge von der Kulturhauptstadt Graz 2003, Studio Percussion Graz. Al-Quds-Kompositionspreis 2012 in Jerusalem. Harry Pepl Jazzpreises (2010). Nikolaus Harnoncourt Stipendium des Landes Steiermark für die Bildung junger Menschen (2024).

Dissertation und Promotion zum PhD (2025) an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien (Thema Instant Composing – Das Spätwerk von Harry Pepl)
Aktuelle Projekte:
2023 Album Instants (Klavier-Solo-Improvisationen und eigene Kompositionen)
2024 The Field Organ Project - Stories Against War (Improvisierte Musik und Texte von Bertold Brecht, Erich Fried und Dylan Thomas)
Musik-Auf-Station: Personenzentrierte Musik für Patient*innen auf Krankenstationen.
Stefan Heckel arbeitet an der Kunstuniversität Graz als Senior Artist für Artistic Citizenship und Community Music.


Link:
• Maria Gstättner
• Stefan Heckel
• Kunsthaus Mürz

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